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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Atomkräfte nicht nach der Erde gelangten. Sie hatte sie jedoch bereits durchgegeben. Nachdem du fortwarst, schickte sie auch mich durch das Tor. Sie erwartete, daß ich für meinen Verrat bestraft würde.«
    »Wie gelang es dir, zu entkommen?«
    »Das ist mir bis jetzt noch ein Rätsel. Sobald ich hier ankam, packten mich zwei Unbekannte. Sie brachten mich aus der Stadt, gaben mir ein Flugzeug und zeigten mir, wie ich damit umgehen müßte. An der Stelle, die sie mir als Landeplatz angegeben hatten, war nichts als Wald. Ich landete in einer Lichtung. Dann packten mich diese Wilden und versuchten mich zu verbrennen. Das ist alles.«
    Ketan runzelte die Stirn. »Vielleicht war das der Zweck der Ringe. Sie wußten, daß ich hier war und wollten uns zusammenbringen.«
    »Wie ist es dir inzwischen ergangen?«
    »Ich habe die Felsnadel gefunden.«
    Elta wurde blaß und ließ sich zurück auf das Lager sinken. »Du hast sie also gefunden.« Ihre Stimme war leise. »Und was war in ihr?«
    Ketan sah sie verwirrt an. »Weshalb hast du solche Angst vor der Felsnadel?«
    »Es gibt bei den Statikern eine uralte Legende, daß in ihr das Geheimnis von der Entstehung Kronwelds aufgezeichnet ist. Die Legende sagt, daß eines Tages ein Mann den Ort finden und sein Volk auf die Erde zurückführen wird. Er wird die Statiker vernichten, die ihn und seine Gefährten nach Kronweld verbannt haben.«
    »Und was ist so schrecklich daran?«
    »Stimmt die Legende?«
    »Ja.«
    »Dann bist du der Mann?«
    »Ich weiß nicht. Igon war vor mir da – er hat versagt. Und es gab noch andere. Ich weiß nicht, wo sie sind. Ich darf nicht versagen. Ich werde die Leute von Kronweld hierherführen.«
    »Nein!«
    Ihre Augen loderten auf. Doch dann wurde sie wieder ruhig. »Das darf nie geschehen.«
    »Weshalb? Man hat uns unsere Heimat genommen und uns in eine öde, heiße Welt gestoßen, wo wir uns nicht einmal vermehren können. Weshalb sollten wir nicht zurückkommen?«
    Elta beantwortete seine Frage nicht. »Was ist in der Felsnadel?«
    Langsam und stockend berichtete Ketan von seinen Erlebnissen. »Ich muß nach Kronweld zurück«, sagte er schließlich. »Ich darf nicht versagen.«
    »Ich wußte nicht, daß schon andere vor dir da waren«, meinte Elta langsam. »Ich möchte wissen, was aus ihnen geworden ist.« Sie sah ihn an. »Was wird deiner Meinung nach geschehen, wenn ganz Kronweld hierherkommt?«
    »Nun, wir werden die Statiker bekämpfen und die Führung übernehmen, wie es geplant war. Die Ungesetzlichen werden auf unserer Seite stehen. Wir werden ihnen unsere Wissenschaften zeigen, und sie werden uns …«
    »… ihre Primitivität beibringen?«
    »Ihre Freiheitsliebe und ihre Ausdauer.«
    »Die armen Narren. Die armen, blinden Narren.« Elta sah in die Ferne.
    »Die Ungesetzlichen?«
    »Nein. Richard Simons und seine Wissenschaftler, und Igon und du …«
    »Wie meinst du das? Richard Simons hat eine Welt gerettet. Sie ist jetzt stark und kann wieder hierher verpflanzt werden.«
    »Nein. Das ist es ja gerade. Kronweld ist nicht stark. Siehst du das denn nicht ein, Ketan? Es würde niemals funktionieren. Ihr von Kronweld dürft nicht zurückkommen. Bitte, versuche mich doch zu verstehen. Du bist von diesem Traum der Alten geblendet.«
    »Ich dachte, du würdest an ihn glauben und mir bei seiner Verwirklichung helfen.«
    »Es wäre grausamer, dein Volk hierherzubringen, als es von den Statikern vernichten zu lassen. Ich habe in beiden Welten gelebt, und ich weiß Bescheid.
    Diese Welt ist hart. Die Männer kämpfen um die nackte Existenz. Du hast letzte Nacht ihre Mordgier gesehen. Es ist etwas Alltägliches. Was würden die Männer und Frauen von Kronweld in einer solchen Welt tun?«
    »Wir würden ihnen eine bessere Lebensart beibringen.«
    »Ihr seid weich. Euer Leben besteht aus Kunst, Musik, Dichtung. Im besten Fall verbringt ihr eure Zeit in Labors. Kein einziger Krieg in mehr als tausend Tara. Auf der Erde wechselt ein Krieg den anderen ab. Du sagst, ihr werdet den Statikern die Herrschaft abnehmen. Wie denn? Sie wenden eure Atomkräfte gegen euch an, bevor ihr nur einen Schritt getan habt.«
    »Wir könnten die gleichen Kräfte benutzen. Wir könnten Kriegsmaschinen bauen.«
    »Ihr seid nicht zum Kämpfen geschaffen. Der stärkste Mann von Kronweld wird beim Anblick von Blut ohnmächtig. Ihr würdet niemals absichtlich einen anderen Menschen töten. Glaubst du, du kannst diese Männer über Nacht zu Kriegern machen? Sie sind so sanft

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