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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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unmöglich. Wenn er noch am Leben wäre, würde ich in Danfer weitere Instruktionen erhalten.«
    »Vielleicht lebt er in dem gleichen Sinn wie Richard Simons.«
    »Ich dachte auch schon daran. Aber wie will ein Bild aus Licht und Schatten wirksam die Statiker bekämpfen?«
    »Vielleicht ist das deine Aufgabe.«
    »Ich weiß nicht. Ich frage mich, was mit den anderen geschah, die durchkamen.«
    »Auf alle Fälle wirst du hingehen?«
    »Ich muß zurück nach Kronweld«, sagte Ketan. »Das ist jetzt meine Hauptsorge. Ich muß Elta finden, wenn sie noch am Leben ist. Wenn nicht, werde ich sie rächen.«
    »Ich komme mit dir nach Danfer. Es ist der einzige Weg nach Kronweld. Vielleicht findest du dort eine Spur von Igon. Es ist ein Glück, daß du gekennzeichnet wurdest, als man dich durch die Ausscheidungsmaschine schleuste.«
    Ketan warf einen Blick auf das purpurrote Mal an seinem Arm, das er sich nie hatte erklären können.
     
    *
     
    Während der Nacht, als sie durch die Wüste ritten, wurde Ketan von einem Gefühl der Niedergeschlagenheit ergriffen. Es war, als kämpfte er um eine verlorene Sache. Wie sollte er etwas unternehmen, wenn Igon versagt hatte?
    Es gab nur unbeantwortete Fragen. Er überlegte, was er tun sollte. Zuerst würde er in das Walddorf der Ungesetzlichen gehen und sich auf die Reise nach Danfer vorbereiten. Er mußte sich die Hilfe der Ungesetzlichen sichern.
    Dann würde er sich nach Danfer begeben und einen Weg nach Kronweld suchen.
    Er würde dem Volk zeigen, was der Geburtstempel wirklich war: ein Eingang in die Heimatwelt.
    Kronweld würde sich überzeugen lassen. Diesmal konnten sie ihn nicht niederschreien. Mit Hilfe der Nichtregistrierten würde er siegen.
    Es schien nicht schwer zu sein. Aber weshalb hatte Igon versagt, wenn es nicht schwer war?

 
20
     
    Sie erreichten das Dorf gegen Mitternacht. Normalerweise wäre es im Dunkeln dagelegen, aber jetzt leuchteten Hunderte von Feuern durch den Wald.
    »Die Statiker …«, stöhnte William Douglas.
    Er trieb sein Pferd an. Bevor Ketan es merkte, war er um die Biegung verschwunden. Er klammerte sich an seinem Tier fest und trieb es zur Eile an.
    Er war noch nicht im Dorf selbst, als er sah, daß der Feuerschein von einem einzelnen Platz kam. Und dann hörte er die Schreie. Die Menschen schienen sich in Tiere verwandelt zu haben.
    Er kämpfte seinen Abscheu nieder und drängte sich durch das Unterholz. Dann war William Douglas neben ihm. »Komm weg«, sagte der Mann leise. »Das ist nichts für deine Augen.«
    »Was machen sie denn da?«
    Ketan sah den Pfahl und das Feuer, das um ihn brannte. Dann stieß er einen Schrei aus. »Halte sie auf! Siehst du nicht, was sie tun?«
    »Sie haben heute einen Statiker gefangen. Einen Spion, sagen manche. Du könntest sie nicht aufhalten. Sie würden dich auch verbrennen.«
    Entsetzt sah Ketan zu dem Pfahl hinüber. Und dann stieß er einen tierischen Schrei aus. Die Welt stand still.
    Es war Elta, die an den Pfahl gebunden war.
    Ketan wußte nicht, was er als nächstes tat. Sein Pferd jagte durch die Menschenmenge und trampelte die nieder, die nicht aus dem Weg gingen. Einen Augenblick waren die Zuschauer wie erstarrt. Aber nur einen Augenblick. Dann versuchten sie ihn vom Pferd zu ziehen.
    Er wußte nicht, wie er sich durchgeschlagen hatte. Die Menge stand schließlich stumm da. Sie war von seiner Raserei wie erstarrt.
    Als er sich aus dem Sattel beugte und ein Messer herausriß, um die Fesseln zu durchschneiden, stolperte sein Pferd. Das war das Zeichen für den Mob. Ein Stein traf ihn an der Schläfe, daß das Blut über sein Gesicht lief. Ketan stieß mit dem Messer zu. Erst als er das Blut auf seiner Hand sah, wußte er, daß er jemanden verletzt hatte. Er war nicht mehr der Sucher von Kronweld, sondern ein gereiztes Tier.
    Die Gegner wichen zurück.
    Elta hing ohnmächtig in den Fesseln. Die Hitze und der Rauch waren unerträglich. Und dann hatte er die Fesseln durchschnitten. Elta fiel ihm in die Arme. Er merkte gar nicht, daß seine Augenbrauen versengt waren, als er sie durch das Feuer trug.
    Die Menge drang auf ihn ein. Halb bewußtlos versuchte er, Elta vor Verletzungen zu schützen. Er war irgendwie froh, daß das geschehen war. Nun wußte er, wie sinnlos es gewesen wäre, diesen Wilden die Geheimnisse der Technik anzuvertrauen.
    Und dann drang William Douglas’ dröhnender Baß über die Köpfe der Leute hinweg. Zusammen mit John Edwards kämpfte er sich zu Ketan durch.
    »Hört mir

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