Der Metallschwarm
spät.«
»Wir müssen weg von hier, sofort«, sagte Robb. »Die Klikiss sind hinter uns her.«
Tasia neigte den Kopf ein wenig zur Seite und glaubte, klickende und zirpende Geräusche zu hören. Doch die Insektenwesen konnten sie noch nicht erreicht haben. »Bleib wachsam, DD. Mach von deinen Sensoren Gebrauch und warn uns rechtzeitig.«
»Das werde ich tun, Tasia Tamblyn.«
Tasia schauderte und dachte an ihren Kompi EA, der von Klikiss-Robotern zerfetzt worden war. Sie hasste sie alle: die Klikiss und ihre Roboter.
Crim Tylar umarmte seinen Sohn so fest, dass diesem der Atem stockte. Nikko sagte nicht, was er im hellen Gesicht des Klikiss-Hybriden gesehen hatte. Er konnte mit dem Wissen kaum fertig werden und wollte vermeiden, seinen Vater damit zu belasten.
»Nachdem ihr gestern nicht zurückgekehrt seid, haben wir die Sachen gepackt«, sagte Steinman. »Als wir heute Morgen noch immer nichts von euch gehört hatten, beschlossen wir, hierherzukommen und zu warten, für den Fall, dass ihr Hilfe braucht.« Er hob seine Strahlwaffe. »Wir waren bereit.«
»Ich habe die Bordsysteme überprüft und das Triebwerk vorbereitet«, sagte Crim. »Eine Stunde hätte ich euch noch gegeben - dann wären wir mit dem Schiff zu den Sandsteinklippen geflogen.« Er sah Nikko an. »Ich bin froh, dass du zurück bist.«
DD hob sein Polymergesicht zum sternenbesetzten Himmel, richtete den Blick seiner optischen Sensoren dann auf Tasia. »Ich fürchte, viele Klikiss nähern sich, die meisten mit niedrig fliegenden Schiffen, einige ohne technische Hilfsmittel.«
Tasia verlor keine Zeit. »Alle in die Osquivell« Sie scheuchte den Kompi an Bord und wartete, bis die anderen die Rampe hinaufgelaufen waren, schloss dann die Luke. »Wir kriegen Besuch! Bringt das Schiff in die Luft! Wie schnell können wir die Flüchtlinge an Bord nehmen?«
»Ein sich nähernder Klikiss-Schwarm wird uns gewaltig anspornen.« Bevor die Insektenwesen eintrafen, ließ Robb den Transporter aus dem Trockental aufsteigen und flog ihn dann ohne Positionslichter in einer Höhe von nur wenigen Metern über die Landschaft. »Tamblyn, erinnerst du dich an irgendwelche Hügel oder dergleichen, die uns in den Weg geraten könn- ten?«
»Ich bin mir nicht sicher ...«
»Wir hätten uns besser die Zeit nehmen und unsere externen Sensoren reparieren sollen.« Robb riss das Schiff nach oben, als er voraus einige Felsen aufragen sah. Crim Tylar verlor das Gleichgewicht und fiel aufs Deck, kam aber sofort wieder auf die Beine.
Keine zehn Minuten später sahen sie die Silhouetten der Sandsteinklippen mit ihren Höhlen und Überhängen. »Ich weiß nicht, ob es dort einen guten Landeplatz gibt, Brindle. Setz einfach irgendwo auf und lass uns die Leute an Bord nehmen.« Tasia wandte sich an Crim Tylar. »Wie viele Passagiere müssen wir an Bord nehmen?«
»Es sind insgesamt achtundneunzig Flüchtlinge, soweit ich weiß. Unter ihnen auch Kinder.«
»Und UR«, fügte DD hinzu.
»Damit kommen wir klar«, sagte Robb. »Keine Sorge.« »Wer macht sich Sorgen?«
Robb wählte eine einigermaßen ebene Stelle vor den Sandsteinklippen, und Staub wirbelte auf, als die Osquivel landete. Tasia war als Erste durch die Luke, und die anderen folgten ihr, als Robb das Schiff mit den Stabilisatoren sicherte.
»Alle an Bord!«, rief Tasia den Leuten zu, die bereits in Richtung Schiff liefen. »Dies ist die einzige Möglichkeit, Llaro zu verlassen, und die Käfer sind uns dicht auf den Fersen! Einsteigen! Niemand braucht ein Ticket vorzuzeigen!«
»Beeilt euch!«, rief Steinman. Zusammen mit Tasia lief er den Flüchtlingen entgegen.
Männer, Frauen und Kinder eilten zum Schiff. Manche trugen Rucksäcke oder Taschen; andere liefen mit leeren Händen und so schnell sie konnten. Bürgermeister Ruis kam mit einer Gruppe und trieb die anderen an. »Wo ist Davlin? Er sollte uns helfen.«
»Tut mir leid«, sagte Tasia. Ruis schwieg bestürzt und schüttelte den Kopf. Tasia glaubte, ihm eine Erklärung schuldig zu sein, und deshalb fügte sie hinzu: »Er hat uns eine Gelegenheit zu Flucht verschafft und war davon überzeugt, eine andere Möglichkeit zu finden, Llaro zu verlassen.«
Ruis schien darin einen vagen Hoffnungsschimmer zu sehen. »Und wer bin ich, dass ich an ihm zweifle? Ihm ist immer etwas eingefallen.«
Der einarmige Gouvernanten-Kompi UR brachte die Kinder an Bord und forderte sie auf, nicht zu trödeln. Einige der kleineren Mädchen und Jungen weinten - sie hatten zu
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