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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Detail.
    »Wenigstens ist jetzt alles klar. Ich habe versucht, für alles zu büßen. Ich habe all das gestanden, was den Roamern Schaden zugefügt hat.«
    Zhett seufzte übertrieben. »Aber du hast dich nie bei mir entschuldigt.« Patrick blinzelte und fand keine Worte. Schließlich fragte er: »Wie meinst du das? Ich habe vor den Verwaltern aller Himmelsminen gesprochen. Roamer und Konföderation haben von mir erfahren, welche Schuld auf mir lastet. Ich bin bereit gewesen, mich von eurem Gericht verurteilen zu lassen. Ich bin sogar für dich auf die Planke gestiegen!«
    Zhett wölbte die dunklen Brauen. »Du hörst nicht zu, Fitzie. Du hast dich nicht bei mir entschuldigt.«
    Bisher hatte Patrick nur die weitreichenden Folgen seiner schrecklichen Fehler gesehen, nicht aber den persönlichen Aspekt. Plötzlich begriff er, was Zhett hören wollte. »Es tut mir leid, dass ich dich getäuscht habe. Es tut mir leid, dass ich dich hintergangen und in der Asteroidenkammer eingesperrt habe, um den anderen Gefangenen zur Flucht zu verhelfen. Ich habe dich benutzt, und du hast es nicht verdient, so behandelt zu werden. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe.«
    »Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen weiter daran arbeiten.« Zhett gab ihm erneut einen Kuss. »Und ich belohne dich immer dann, wenn du es richtig hinbekommst.«
    Als Zhett ihm ein mit Clansymbolen besticktes Samtband gab, wusste Patrick nicht, was es damit auf sich hatte. Del Kellum wirkte sehr zufrieden. »Du hast jahrelang an dem Verlobungsband gearbeitet, mein Schatz.«
    »Habe ich nicht«, erwiderte Zhett schnell. Doch sie errötete, als ihr Vater skeptisch lächelte.
    »Streckt die Hände aus«, wies Kellum das Paar an. Zhett kam der Aufforderung sofort nach, und Patrick wollte die linke Hand anbieten, aber Zhett nahm seine rechte und hielt sie neben die ihre. Sie standen einander gegenüber.
    Kellum sah Patrick an. »Dies ist dein freier Wille, nicht wahr? Zhett zu heiraten, meine ich.«
    Patricks Blick ging von Zhett zu ihrem Vater. Er zögerte nicht. »Natürlich ist dies mein freier Wille. Ich bin nur nicht mit euren Zeremonien vertraut.«
    »Schon gut, verdammt. Wir improvisieren einfach.«
    Zhett lachte. »Klar! Du bist der sturste Traditionalist, den ich kenne, Vater.«
    »Pscht. Gib meine Geheimnisse nicht preis. Dieser junge Mann gehört noch nicht zum Clan.«
    Sie standen nicht auf dem Landedeck des Hangars, sondern auf einem kleinen Balkon der Golgen-Himmelsmine. Kellum mochte Patrick einige seiner Verfehlungen verziehen haben, aber das Clanoberhaupt schien noch nicht bereit zu sein, ihn ganz zu akzeptieren. Eine dünne Kraftfeldbarriere hielt den kalten Wind des Gasriesen von ihnen fern, doch Patrick spürte, wie er eine Gänsehaut bekam, als er Zhett berührte.
    »Danke dafür, dass Sie mich aufnehmen, Sir. Und danke dafür, dass Sie mich vor dem Sprung von der Planke bewahrt haben.«
    »Du solltest besser dafür sorgen, dass ich jene Entscheidung nicht bereue, verdammt.«
    »Das werde ich. Versprochen.« Patrick hatte nur Augen für Zhett und fühlte ein wundervolles Staunen, von dem er glaubte, dass es ihn nie verlassen würde. »Ich wünschte, meine Großmutter könnte dies sehen. Dein Vater und die alte Streitaxt haben viel gemeinsam.«
    Patrick fragte sich, wie Maureen Fitzpatrick reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass ihr blaublütiger Sohn trotz seiner Herkunft und familiären Verpflichtungen beschlossen hatte, eine Roamerin zu heiraten. Seine Großmutter würde außer sich sein, doch bei dieser Sache hatte sie nichts mitzureden - was die alte Dame vermutlich am meisten gestört hätte. Kellum nahm das Band, schlang es um beide Handgelenke und verknotete es. Patrick fand es einfacher, die Hand zu drehen und ihre Finger mit denen von Zhett zu verflechten.
    »Jetzt seid ihr durch die Fäden eures Lebens und die eurer Liebe verbunden. Der Knoten ist immer da, ganz gleich, was andere sehen.« Kellum trat zurück, stemmte die Hände in die Hüften und schien auf etwas zu warten.
    »Was soll ich jetzt machen?«, flüsterte Patrick.
    Zhett beugte sich vor und gab ihm einen langen Kuss. Als sie sich schließlich voneinander lösten, sagte Patrick: »Oh, der Teil gefällt mir.«

138 SIRIX
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