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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wusste nicht, ob sie sich jemals wieder sicher fühlen würde. Kurz nachdem ihr Vater und sie den düsteren Planeten Dremen verlassen und sich auf Corribus niedergelassen hatten, war die dortige Siedlung von schwarzen Robotern vernichtet worden - nur Orli und Mr. Steinman hatten überlebt. Auf Llaro hatte sie noch einmal von vorn begin- nen wollen, doch jetzt waren die Roboter auch hierhergekommen.
    DDs Optimismus erwies sich als unerschütterlich. »Margaret versteht die Klikiss. Sie wird den Kolonisten alles erklären und ihnen zeigen, wie man zusammenleben kann. Nicht wahr, Margaret?«
    Skepsis zeigte sich im Gesicht der älteren Frau. »Ich ver stehe kaum, wie ich überlebt habe, DD. Obwohl meine Jahre als Xeno- Archäologen für irgendetwas gut sein sollten.«
    Orli ergriff Margarets schwielige Hand. »Sie sollten Bürgermeister Ruis und Roberto Clarin sagen, was Sie wissen.«
    DD nahm pflichtbewusst die andere Hand der Archäologin. »Wissen ist hilfreich, nicht wahr, Margaret Colicos?«
    »Ja, DD. Wissen ist ein Werkzeug. Ich werde erklären, was ich erfahren habe, in der Hoffnung, dass es etwas nützt.«
    Als sie den Hügelhang hinuntergingen, in Richtung des Ortes, kamen sie an einigen stachligen Klikiss-Kriegern und einer Gruppe gelbschwarzer Arbeiter vorbei, die damit begonnen hatten, lange Gräben auszuheben, ohne Rücksicht auf die von den Kolonisten abgesteckten Grenzen zu nehmen. Orlis Hand schloss sich fester um die der Frau. Doch Margaret blieb gelassen; sie schenkte den einzelnen Klikiss ebenso wenig Beachtung wie diese ihr.
    »Warum gibt es so viele verschiedene Arten von Klikiss? Sie haben alle unterschiedliche Farben und Markierungen.« Orli hatte einige mit fast menschlich wirkenden Köpfen und Gesichtern wie harte Masken gesehen, obwohl die meisten wie übergroße Käfer aussahen.
    »Bei den Klikiss gibt es keine Geschlechter, dafür aber Subgattungen. Die großen stacheligen Exemplare sind Krieger, die an vielen Schwarmkriegen teilgenommen haben. Andere sind Sammler, Arbeiter, Späher und Wissenschaftler.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Bei diesen Insekten gibt es Wissenschaftler!«
    »Und Mathematiker und Techniker.« Margaret wölbte fast bewundernd die Brauen. »Immerhin haben sie die Transportal-Technik entwickelt. Sie erfanden die Klikiss-Fackel und hinterließen detaillierte Aufzeichnungen und komplexe Formeln an den Wänden ihrer Ruinen. Diese Geschöpfe lösen ihre Probleme mit brutaler Gewalt - und für gewöhnlich mit Erfolg.«
    Orli beobachtete die vielen Klikiss, deren turmartige Ge bäude Erinnerungen an riesige Ameisenhügel weckten. »Haben sie eine Königin?«
    Margaret blickte ins Leere, wie verloren in alten Albträumen. »Keine Königin, sondern eine Brüterin, weder männlich noch weiblich. Sie - wenn man so sagen darf - ist Geist und Seele des Schwarms.«
    Orli holte die Aufmerksamkeit der Frau ins Hier und Heute zurück. »Aber was wollen die Klikiss?«
    Margaret schwieg so lange, dass Orli schon glaubte, sie hätte ihre Worte gar nicht gehört. Dann sagte die Archäologin: »Alles.«
    Die meisten Klikiss waren in ihre alte Stadt zurückgekehrt, als hätte sich in all den Jahrtausenden überhaupt nichts geändert. Ein großer Klikiss, ausgestattet mit einem silbrigen Ektoskelett, das schwarze Tigerstreifen aufwies, verfügte über ein zusätzliches Beinpaar, zahlreiche Stacheln, glänzende Knubbel und mehrere Facettenaugen. Der eiförmige Kopf bestand aus vielen kleinen Platten, die sich ständig bewegten und verscho- ben, dadurch den Eindruck eines wechselnden Mienenspiels erweckten. Dieser Klikiss schien irgendwie ... wichtiger und bedeutender zu sein als die anderen. Orli beobachtete ihn mit großen Augen.
    »Das ist einer von acht Domaten, die sich um die Brüterin kümmern«, sagte Margaret. »Sie liefern zusätzliches genetisches Material für die Ausbreitung des Schwarms.«
    »Bekomme ich auch Gelegenheit, die Brüterin zu sehen?«
    Margaret verzog das Gesicht. »Ich hoffe nicht. Es ist sehr riskant.«
    »Haben Sie sie jemals gesehen?«
    »Viele Male. Auf diese Weise habe ich überlebt.« Die Archäologin fügte ihren Worten keine Erklärung hinzu. »Dann kann es so riskant nicht sein.« »Von wegen.«
    Sie gingen an den TVF-Kasernen zwischen den Klikiss-Türmen vorbei. Die Soldaten waren blass und sorgenvoll, ihre Uniformen zerknittert und schmutzig. Diese Tiwis - auf Llaro stationiert, »um die Kolonisten zu schützen« und das Transportal zu bewachen,

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