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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bevorstehenden Ein treffen der TVF zu warnen. Und sie hatte an diesem Ort eine schreckliche Konfrontation mit den Hydrogern erlebt. Inzwischen wagten sich die Roamer wieder aus ihren Verstecken hervor, und in den Ringen gab es erneut Werften und Schmelzwerke.
    »Offenbar wartet hier viel Arbeit auf uns, Brindle«, sagte Tasia. »Wir müssen alles organisieren, Entwürfe für neue Kriegsschiffe entwickeln und eine Miliz der Konföderation aufstellen, bevor sich die Hanse Theroc vorknöpft.«
    Denn lächelte, als er die Sture Beharrlichkeit beim Asteroiden der Hauptverwaltung andockte. »Sie bekommen alles, was Sie brauchen. Sprechen Sie mit den Leuten, fordern Sie Material an. Nehmen Sie von mir aus auch Kotto Okiah in Ihre Dienste - er ist hier und bereit zu helfen.« Robb beobachtete das scheinbare Chaos von Industrieanlagen in den Ringen, die Konstruktionsgerüste, glühenden Wärmeableiter und funkelnden Abgasfontänen. »Wie sollen wir das alles schaffen?«
    »Shizz, es ist einfach. Hier brauchen wir uns nicht mit der Tiwi-Bürokratie herumzuplagen.«
    Tasia und Robb Brindle bekamen ein schlichtes Quartier: ein einzelnes Zimmer, in den Fels gebohrt - es genügte ihnen.
    Als sie schließlich allein waren, bestand die größte Herausforderung in der Veränderung ihrer Beziehung. Nach einem kurzen, unbeeindruckten Blick durchs dicke Glas des einen, dreißig Zentimeter breiten Fensters in ihrem Quartier sagte Tasia: »Du sitzt jetzt bei mir fest, Brindle. Gibt's Dinge, die du bedauerst?«
    Während ihrer Gefangenschaft bei den Hydrogern waren sie auf ihr Überleben konzentriert gewesen. Nach der Rettung hatten sie von den dramatischen politischen Veränderungen erfahren, sich mit Robbs Vater gestritten und die Seiten gewechselt. Jetzt bekamen sie Gelegenheit, ein wenig zu verschnaufen und sich darüber klar zu werden, was geschehen war. So sehr sie auch davon träumten: Robb und Tasia konnten nicht einfach da weitermachen, wo sie vor Jahren aufgehört hatten. Zu viel hatte sich verändert.
    »Natürlich gibt es Dinge, die ich bedauere«, antwortete Robb ehrlich. »Ich weiß kaum mehr, wo ich bin oder wo ich morgen sein werde.«
    »Dann fühlst du dich wie ein wahrer Roamer. Willst du zur Erde zurück und dich mit deinen Eltern versöhnen?« »Und dich verlassen?«
    »Erwarte von mir keine Rückkehr zur Hanse!«
    »Dann bleibe ich hier. Leitsterne und all das.« Tasia küsste ihn. »Du bist süß, Brindle.«
    »Das sagen meine vorgesetzten Offiziere immer.«
    Sie gab ihm einen Knuff. »Komm. Stellen wir fest, ob die hiesigen Arbeiter ihr Handwerk verstehen.«
    Früher oder später würde jemand ein Logo für die Miliz der Konföderation entwerfen, und dann würde Tasia ihren Overall damit besticken, und auch den von Robb. Derzeit mussten sie auf solche äußeren Zeichen ihrer Autorität verzichten. Zwar kannte Tasia die Clan-Mitglieder nicht persönlich - immerhin waren Jahre vergangen -, aber die Bänder, Reißverschlüsse und bestickten Taschen erinnerten sie an ihre Kindheit, als sie Ross und Jess nach Rendezvous begleitet hatte. Jetzt war sie hierhergekommen, um in die Rolle des Chefs zu schlüpfen und die Arbeiter dabei anzuleiten, alle verfügbaren Raumfahrzeuge in Verteidigungsschiffe zu verwandeln.
    Robb und sie nahmen eine kleine Transportkapsel und flogen zur zentralen Sammelstation, wo sie sich den verstaubten, verschwitzten Arbeitern hinzugesellten, deren Schicht gerade zu Ende gegangen war. Robb sah sich das Durcheinander an, lauschte den lauten Stimmen und versuchte, die unterschiedlichen Uniformen und Clanmarkierungen der Männer und Frauen zu identifizieren, die bunt gemischt an den Tischen im großen Speisesaal Platz nahmen. Ihm erschien die Roamer-Kultur chaotisch und laut. Von seinen Eltern und dem zuge knöpften militärischen Personal der Erde kannte er vor allem kühle Effizienz. »Wie bringen sie in einem solchen Durcheinander irgendetwas zustande?«
    »Übung, nehme ich an. Alle möchten Geld verdienen, überleben und es zu Wohlstand bringen. Um die Eigensinnigen kümmert man sich intern. Irgendwie funktioniert es - so wie bei dir und mir.«
    Sie sahen Kotto Okiah an einem der Tische zu sitzen; er schien das Chaos um ihn herum überhaupt nicht zu bemerken. Der exzentrische Techniker blickte auf einen Bildschirm, aß geistesabwesend, verstreute Krümel über den Schirm und wischte sie beiseite. Kotto hatte in den Werften keinen offiziellen Posten, aber er änderte das Design von Werkzeugen und

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