Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Schiffen, wann immer er das für notwendig hielt. Er war wie ein Kind in einem Spielzeugladen, steckte voller neuer Ideen und veränderte Alterhergebrachtes, um zu sehen, ob die Dinge besser funktionieren konnten. Dabei genoss er das Vertrauen aller Roamer, ganz gleich, wie verrückt seine Innovationen wirkten.
    Tasia trat näher und sah ihm über die Schulter. »Haben Sie von dem neuen Job gehört, den wir Ihnen anbieten möchten, Kotto?«
    Es störte ihn überhaupt nicht, bei der Arbeit beobachtet zu werden. »Denn hat mir eine Nachricht geschickt, aber ich habe sie noch nicht gelesen.« Er hob den Blick vom Schirm und sah Tasia und Robb an. Offenbar erkannte er sie nicht, schien das aber mehr für sein eigenes Problem zu halten. Plötzlich erhellte sich seine Miene. »Ist das kleine Hydroger-Schiff von Theroc zurückgekehrt? Ich würde die Arbeit daran gern fortsetzen ...«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe, um unseren Roamer-Schiffen Waffen und Panzerungen hinzuzufügen.«
    Das überraschte Kotto. »So was haben wir nie zuvor gebraucht. Und die Droger sind besiegt.« Er sah sich um, als hätte er irgendetwas verpasst.
    »Oder?«
    »Unsere Sorge gilt nicht den Hydrogern«, sagte Tasia. »Falls Sie die Mitteilung übersehen haben, Kotto: Die Situation im Spiralarm hat sich geändert. Plünderer, Piraten und sogar die Tiwis wollen ein Stück von allem, was wir auf den Markt bringen. Wir müssen uns verteidigen.«
    »Es gab eine Mitteilung?«
    »Ich habe übertrieben.«
    »Man hat uns gesagt, dass Sie der Mann sind, der uns dabei helfen kann, eine leistungsfähige Miliz aufzustellen«, fügte Robb hinzu. »Und es muss so schnell wie möglich gehen.«
    »Das muss es immer.« Kotto rief das Diagramm eines modifizierten Frachters auf den Schirm. Er runzelte die Stirn und begann damit, bestimmte Teile zu markieren. »Hier kann die Außenhülle durch eine Panzerung verstärkt werden, und an diesen Stellen lassen sich traditionelle Waffen installieren.« Sein Blick glitt in die Ferne, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Es gibt da durchaus gewisse Möglichkeiten. Ich fange sofort damit an, die Konstruktionspläne zu modifizieren.«

33 PATRICK FITZPATRICK III.
    Als Patrick mit seinem geliehenen Schiff und in ziviler Kleidung Yreka erreichte, kam er sich nicht mehr wie ein Blender oder Hochstapler vor. Der Flug ganz allein hatte ihm Zeit zum Nachdenken gegeben. Er gewann den Eindruck, sich in jemand anders zu verwandeln, alle Spuren seiner reichen, mächtigen Familie abzustreifen. Er hatte es satt, dunkle Geheimnisse mit sich herumzutragen wie unerwünschte Fracht, die allmählich verdarb ... So schmerzlich es auch sein mochte, er musste Klarschiff machen, um wirklich Patrick Fitzpatrick III. zu sein.
    Yreka hatte sich noch mehr verändert als er selbst. Aus einer kleinen, vergleichsweise uninteressanten Hanse-Kolonie war ein geschäftiges Handelszentrum geworden. Als er sich näherte, erwartete er, dass die Yrekaner eine Identifizierung von ihm verlangten, aber sie wiesen der Gypsy einfach nur eine Warteposition zu, gaben ihm eine Nummer und sagten, dass er sich wegen des hohen Verkehrsaufkommens eine Stunde gedulden musste, bis er landen konnte.
    Schiffe stiegen auf: schwere Frachter, wie Hummeln aus Metall, und kleine, schnelle Scouts und Kuriere, mit Clan-Symbolen markiert. Hinzu kamen Kolonieschiffe, die während des Ekti-Mangels am Boden festgesessen hatten. Inzwischen gab es wieder genug Treibstoff für den Sternenantrieb, denn die Roamer hatten zahlreiche Himmelsminen in Betrieb genommen und lieferten ihren Verbündeten offenbar reichlich Ekti. Bei Hanse und TVF war der Treibstoff noch immer knapp, doch Patrick schüttelte alle Schuldgefühle ab, als er an einem früheren Versorgungsschiff der Hanse vorbeikam und feststellte, dass die Symbole von der Außenhülle gekratzt worden waren.
    Schließlich erhielt er Landeerlaubnis, folgte den Landeanweisungen und ging an der ihm zugewiesenen Stelle nieder, auf einem ehemaligen Getreidefeld - das die TVF und er zerstört hatten, um die Siedler von Yreka einzuschüchtern. Patrick erinnerte sich deutlich an jenen Einsatz, daran, auf unbewaffnete Kolonisten geschossen zu haben, die versucht hatten zu fliehen. Zu jenem Zeitpunkt war er mit sich selbst sehr zufrieden und davon überzeugt gewesen, dass man den aufsässigen Kolonisten eine Lektion erteilen musste. Nicht einen einzigen Gedanken hatte er daran verschwendet, welche Notlage diese Bewohner von Yreka dazu veranlasste,

Weitere Kostenlose Bücher