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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihnen bringen werde.«

52 KOLKER
    Kolker verstand jetzt, und das verdankte er Osira'h. Er verstand alles, und es war wunderbar und atemberaubend!
    Er hatte richtig gehofft. Jetzt stand sein Bewusstsein den Verbindungen des Kosmos offen, und dadurch sah er alles mit verblüffender Klarheit: die Machtkämpfe in allen ihren Aspekten, die Verschiebungen des politischen Gleichgewichts im Spiralarm und darüber hinaus. Von den großen elementaren Wesen über Menschen und Ildiraner bis hin zu den kleinsten Insekten und einzelligen Organismen - alles war durch Pfade und Netze miteinander verbunden. Kolker hatte das Gefühl, zu nahe an einem Mosaik gestanden zu haben und jetzt aus etwas größerer Entfernung zu sehen, wie alles zusammenpasste und ein einheitliches Bild ergab.
    Er saß im hellen Sonnenschein, nahm alles in sich auf und wurde selbst Teil des übergeordneten Ganzen. Noch immer blickten einige Angehörige des Linsen-Geschlechts in den Plasmablasen-Brunnen und meditierten, aber Kolker verspürte nicht mehr den Wunsch, sich ihnen hinzuzugesellen. Er verstand bereits mehr, als sie sehen und begreifen konnten. Im Gegensatz zu ihm blieben sie auf ihr Thism beschränkt.
    Sein Platz im Universum hatte sich nicht geändert, aber plötzlich wusste er, dass er einen Platz darin hatte. Er fühlte eine Million Fäden im Thism, das ihn umgab, und wenn er den Schössling berührte, flog er durch die Verbindungen des Telkontakts. Nach seinem langen, einsamen Elend hätte er es nicht für möglich gehalten, sich einmal so gut so fühlen.
    Er wusste, dass er das Bewusstsein seiner Freunde dieser herrlichen Realität öffnen musste, womit er nicht nur die grünen Priester meinte, sondern auch normale Menschen. Dies durfte keine private Offenbarung bleiben. Es konnte sie alle auf eine höhere Existenzstufe bringen.
    Kolker beschloss, bei den Menschen der Hanse zu beginnen, die unter der Aufsicht von Tabitha Huck arbeiteten. Er musste sie an seinen Erfahrungen teilhaben lassen.
    Wegen der Konstruktionsarbeiten waren ständig Shuttles zum Orbit unterwegs. Kolker ging an Bord des nächsten kleinen Schiffes, das Platz für ihn hatte. Kein Ildiraner erhob Einwände, als er den Palast mit dem Schössling verließ.
    Als der Shuttle aufstieg, trug Kolker den Topf mit dem kleinen Weltbaum auf dem Schoß. Mit der einen Hand umfasste er den dünnen Stamm, und mit der anderen berührte er das von Tery'l stammende glänzende Medaillon, während die Gedanken das gewaltige Universum in seinem Kopf durch- streiften. Er hatte bereits damit begonnen, einige seiner Erkenntnisse den Verdani zu beschreiben, doch die Weltbäume schienen kaum etwas damit anfangen zu können.
    Kurz darauf erreichte er die neue Raumstation, die aus modularen Komponenten und wiederverwendeten Wrackteilen bestand. Die Arbeiter der Hanse waren daran gewöhnt, Manövriereinheiten und flexible Raumanzüge zu benutzen, aber die Ildiraner mussten vor allem Organisation, Initiative und Innovation von den Menschen lernen. Kolker hatte inzwischen die anfängliche Phase atemlosen Staunens hinter sich und stellte fest, dass er mit allen Dingen besser zurechtkam als vorher. Arbeit und Kontakte mit dem, was ihn umgab - alles funktionierte besser, fast perfekt. Die anderen Menschen sollten ebenfalls dazu imstande sein. Kolker betrat das zentrale Modul, in dem große Fenster Ausblick auf die Produktionsanlagen und Orbitalwerften gewährten. Mit seiner sensibilisierten Wahrnehmung fühlte er die recycelte Luft auf der Haut, sah jedes Detail der aus Metall bestehenden Wände und der glitzernden Sterne draußen im All. Darüber hinaus war er sich aller Personen in seiner Nähe bewusst, erkannte allerdings keine Einzelheiten bei ihnen -noch nicht.
    Tabitha kontrollierte das gesamte Geschehen im Werftkomplex über Ildira und wirkte überaus zufrieden mit sich selbst. Ildiranische Arbeiter beeilten sich, jede ihrer Anweisungen sofort auszuführen. Jemand anders wäre eine solche Macht vielleicht zu Kopf gestiegen, aber Tabitha wirkte konzentriert. Die fünf anderen Hanse-Techniker im Kontrollraum lächelten erfreut, als sie den grünen Priester sahen.
    Ein großer Tischschirm zeigte Statusberichte, Diagramme und Echtzeitbilder der draußen im All in Bau befindlichen Kriegsschiffe. Tabithas Blick glitt von einem Bildschirmfenster zum nächsten. Schließlich sah sie auf, und Überraschung zeigte sich in ihrem Gesicht. »Kolker! Ich dachte, grüne Priester bleiben lieber auf Planeten.«
    »Ich

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