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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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komme in einer wichtigen Angelegenheit.« Kolker setzte den Schössling auf den Tisch; Datenkolonnen verschwanden unter dem Topf.
    »Ich muss es Ihnen zeigen. Und auch Sullivan.«
    »Sullivan inspiziert gerade die Ringdocks«, erwiderte Tabitha geistesabwesend. »Er kehrt in einer halben Stunde zurück.«
    Kolker schenkte ihr ein ruhiges, glückseliges Lächeln. »Wären Sie an etwas interessiert, das Ihre Sinne schärft und Ihnen die Möglichkeit gibt, mehr zu verstehen und schneller zu entscheiden?«
    Tabitha lachte. »Das wäre mir eine große Hilfe.« Sie blickte auf den Tischschirm, als einige Indikatoren blinkten. Rasch gab sie Anweisungen, um die Produktion in Gang zu halten. »Na schön, aber ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Beeilen Sie sich.« Einem ihrer Helfer rief sie zu: »Barry, überprüfen Sie die Angleichungssensoren. Mir scheint, mit der Koordinierung stimmt etwas nicht.«
    Kolker berührte den Schössling und hielt das Linsen-Medaillon in der Hand, konzentrierte sich auf die glänzenden Facetten und gleichzeitig auf den Telkontakt. »Es dauert nur eine Sekunde.«
    »Ist es eine Grüne-Priester-Sache?«
    »Mehr als das.« Er hob die Hand zu Tabithas Stirn, verband sich mit dem Bewusstsein des Weltwalds und den Seelenfäden. Er lenkte eine Welle des Thism zu dem latenten Potenzial, das in Tabitha ruhte wie in allen Menschen. Inzwischen fiel ihm das ganz leicht. Er rückte etwas zurecht, woraufhin sich Tabithas mentale Tore öffneten und das Universum hereinströmte.
    Sie schnappte nach Luft und riss verblüfft die Augen auf. Kolker zog die Hand zurück, und Tabitha blickte sich im Kontrollraum um. »Das ist... unglaublich!«
    »Habe ich Ihnen zu viel versprochen?«
    »Alle Farben sind heller. Und solche Geräusche habe ich nie zuvor gehört. So scharf und klar ... Und ich weiß, was alles bedeutet.« Tabitha blinzelte und versuchte offenbar, alle neuen Details zu verarbeiten, die sich ihrer Wahrnehmung darboten. »Es ist so, als hätte jemand einen Regler betätigt und das Bild des Universums schärfer gestellt. Kommt her!«, rief sie den fünf Hanse-Technikern zu. »Kolker hat etwas für uns. Ich weiß nicht einmal genau, was es ist.« Die anderen sahen Tabithas Aufregung und näherten sich. »Barry, lassen Sie es sich von ihm zeigen. Berühren Sie ihn, Kolker. Zeigen Sie ihm, was Sie mir gezeigt haben.«
    »Was ist es? Was muss ich tun?«
    »Lassen Sie sich einfach nur von mir berühren. Es dauert nicht länger als eine Sekunde.« Kolker lächelte. »Aber nur, wenn Sie wollen.«
    Barry sah Tabitha an, in deren Gesicht Freude und Aufregung standen. »Na schön.« Kolker verband sich mit der Innenwelt des Mannes und stellte auch dort neue Verbindungen her. Wie zuvor Tabitha schnappte Barry nach Luft.
    »Ich fühle mich plötzlich wie innerlich ... aufgepumpt!« Er wandte sich an Tabitha. »Sind Sie das? Ich spüre Sie ... Ich lese nicht Ihre Gedanken, aber ich ... erkenne Sie.« Tabitha nickte nachdrücklich. »Und ich spüre Sie. Und auch Kolker. Wir sind hier.«
    Drei der vier anderen Techniker wollten nicht zurückstehen und es ebenfalls ausprobieren. Der Letzte blieb skeptisch. »Scheint mir eine Art Gehirnwäsche zu sein. So sieht's für mich aus.«
    »Ganz und gar nicht, T. J.« Barrys Augen glänzten. »Ich habe das Gefühl, dass Kolker meinen IQ gerade um eine Million Punkte erhöht hat. Stellen Sie sich einen alten, unregelmäßig laufenden Fusionsantrieb vor, der plötzlich überholt und leistungsfähiger gemacht wird.« Er lachte laut. »So ergeht's mir.«
    Kolker versuchte, T.J. zu beruhigen. »Es ist kein Trick. Wenn Sie es sich anders überlegen, kann ich es jederzeit rückgängig machen.«
    »Bei mir bitte nicht.« Tabitha blickte auf den Bildschirm, betätigte mit fliegenden Fingern Kontrollen und veränderte Details der komplexen Produktionsvorgänge. Nach einigen Momenten sah sie zufrieden auf. »Diese Engpässe sind mir erst jetzt aufgefallen.«
    Als Sullivan Gold den Kontrollraum betrat, hörte er aufgeregte Stimmen.
    »Was ist hier los?«
    »Kolker hat uns gerade eine echte Offenbarung gezeigt! Er kann etwas mit dem Schössling machen oder mit seinem Medaillon.«
    Tabitha wandte den Blick kaum vom Bildschirm mit den Arbeitsprojektionen ab. »Ich kann es nicht beschreiben, Sullivan. Versuchen Sie's.«
    Der grüne Priester streckte die Hand aus. »Ich wollte es Ihnen zuerst zeigen. Wenn Sie gestatten ...«
    Sullivan wich einen Schritt zurück. »Einen Augenblick.«
    Das Zögern

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