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Der Milliardaer und die Braut

Der Milliardaer und die Braut

Titel: Der Milliardaer und die Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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wusste nicht, wie oft sie im Leben schon geküsst worden war. Manchmal gefiel es ihr, manchmal hasste sie es. Aber dieser Kuss hier war anders als alle zuvor. Es fühlte sich an, als würden Flammen zwischen ihnen lodern, Flammen, die auch von Jades Innerem Besitz ergriffen. Nics erotisches Zungenspiel feuerte ihre Gier nach Befriedigung an.
    Und dann ließ Nic ihre Schultern los und umfasste zärtlich ihr Gesicht mit beiden Händen. Der Kuss dauerte endlos an, und Jade kam es vor, als hätte sie ihr Leben lang auf genau diesen einen Moment gewartet.
    Doch so plötzlich, wie er begonnen hatte, war er auch schon wieder vorbei. Nic zog sich zurück und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Du machst dich jetzt lieber rar, junge Lady“, keuchte er. „Ich bin so unfassbar wütend auf dich, dass ich mir in deiner Nähe gerade selbst nicht traue.“
    Mit der Zunge fuhr Jade sich über die geschwollenen Lippen und zuckte zusammen, als sie einen schmerzhaften Riss entdeckte. Es schmeckte nach Blut, und sie bemerkte, wie Nic sie anstarrte.
    „Verdammt noch mal, Jade“, fluchte er und kam einen Schritt näher. Behutsam berührte er die Wunde mit einer Fingerspitze. „Tut es weh?“
    „Nein“, wisperte sie.
    Er legte ihr eine Hand in den Nacken und sah ihr in die Augen. „Es tut mir leid.“
    „Mir tut es auch leid.“
    Dann ließ er seinen Arm wieder sinken. „Ich kann dir leider nicht helfen, hier aufzuräumen. Ich bin schon spät dran und muss mich jetzt auch noch umziehen.“
    „Wann kommst du wieder nach Hause?“
    „Ich rufe an, sobald ich das absehen kann. Möglicherweise muss ich zurück nach Rio fliegen. In dem Fall treffen wir uns erst in Bellagio wieder, so wie es ursprünglich geplant war.“
    „Nic?“
    An der Tür drehte er sich noch mal um. „Ja?“
    Sie rieb die Hände aneinander. „Es tut mir leid wegen deiner Haushälterin.“
    „Ach, vergiss es“, sagte er mit einem schiefen Lächeln. „Ich habe sowieso mit dem Gedanken gespielt, mich von ihr zu trennen. Sie steht nämlich in dringendem Verdacht, sich an den Schnapsreserven zu vergreifen.“
    „Echt?“
    „Warum gehst du nicht mal die Stellengesuche in der Zeitung durch?“, schlug Nic vor. „Auf diese Weise kannst du die Vorstellungsgespräche selbst führen und dir eine Dame aussuchen, mit der du gut auskommst.“
    Die vertraute Panik schnürte Jade den Hals zu. „Oh, nein, das kann ich nicht!“
    Seine Augenbrauen schossen hoch. „Natürlich kannst du das, Jade. Du musst doch nur dort anrufen und einen Termin vereinbaren.“
    „Aber ich kann keine italienischen Anzeigen lesen“, widersprach sie.
    „Dann lies sie online auf Englisch. In meinem Arbeitszimmer steht ein Computer. Und im Internet findest du die entsprechenden Agenturen.“
    „Kann das nicht warten, bis wir aus Bellagio wieder zurück sind?“
    Eine Weile sah er sie nur an. „Natürlich kann es warten.“ Dann ging er ein paar Schritte, blieb jedoch gleich wieder stehen. „Du kannst doch wohl mit einem Computer umgehen, oder?“
    „Selbstverständlich“, versicherte Jade ihm entrüstet. „Für was hältst du mich? Komplett hirnlos?“
    „Ganz im Gegenteil, Jade. Ich halte dich für eine der cleversten Personen, die mir je untergekommen sind. Nicht viele Menschen schaffen es, mich zu überraschen, aber dir gelingt es immer wieder. Ich frage mich wirklich, worauf ich mich im kommenden Jahr noch gefasst machen muss.“
    „Nun, das bleibt wohl abzuwarten“, sagte sie schnippisch.
    „Ich freue mich darauf“, gab Nic zurück und verschwand.

6. KAPITEL
    Wie sich herausstellte, musste Nic tatsächlich zurück nach Rio fliegen. Jedenfalls behauptete er das später am Telefon, und Jade fragte sich im Stillen, ob er ihr nach dem Kuss vielleicht vorerst aus dem Weg gehen wollte.
    Sie selbst bekam den Vorfall nicht mehr aus dem Kopf, und ihre Lippen kribbelten noch Stunden später. Immer wieder fuhr sie sich mit der Zungenspitze über den kleinen, schmerzhaften Sprung in der zarten Haut. Es war ein Souvenir, eine Erinnerung an den spontanen lustvollen Ausbruch, der zwischen ihnen stattgefunden hatte.
    Nic hatte eine Sehnsucht in ihr geweckt, die einfach nicht mehr verschwinden wollte. Sie pulsierte unablässig und fast schmerzhaft tief in Jades Körper – eine unangenehme Leere, die ihr vorher nie bewusst gewesen war.
    Jade genoss zwei ruhige Tage, in denen sie hauptsächlich Motive aus dem Garten malte, bevor die Hochzeitsvorbereitungen in die

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