Der Milliardär und die Braut
oder? Das ist doch genau deine Handschrift!“
Er hob eine Augenbraue. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst. Wen habe ich wozu gebracht?“
Jade stellte sich direkt vor seinen Tisch und schlug mit einer Hand auf die lederne Schreibunterlage. „Mein Vater streicht mir die Bezüge. Er hat meinen Treuhandfond aufgelöst und rückt keinen Penny mehr raus. Und das ist alles deine Schuld!“
Für einen kurzen Moment gestattete Nic sich das Gefühl von Triumph und Genugtuung. Und er stahl sich einen verbotenen Blick in ihr Dekolleté, als sie sich vorbeugte. So nah war er ihrem erotischen Körper nicht mehr gekommen, seit … seit Jades sechzehntem Geburtstag!
Genüsslich atmete Nic den exotischen Duft ein, der Jade umgab. Eine Mischung aus Jasmin, Orangenblüten und noch etwas Undefinierbarem, die wunderbar zu ihr passte. Dann widmete er sich seelenruhig wieder dem Feuerwerk in ihren Augen. „Man kann mir vieles vorwerfen, aber mit dieser einen Sache habe ich tatsächlich nichts zu tun. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr mit deinem Vater gesprochen.“
„Das glaube ich dir nicht“, zischte sie und richtete sich wieder auf.
Dann verschränkte sie die Arme, was Nic einen noch direkteren Blick auf ihre grandiosen Brüste gewährte. Er spürte ein plötzliches Verlangen, das ihn grundsätzlich in Jades Gegenwart erfasste. Dieses Phänomen störte Nic extrem!
Er hatte nichts gegen One-Night-Stands, aber irgendetwas hielt ihn davon ab, Jade dafür ernsthaft in Betracht zu ziehen. Außerdem war ihr liederliches Verhalten hinreichend bekannt. Erst vor Kurzem war ihr skandalöses Privatleben Thema in den Medien gewesen. Angeblich hatte sie sich auf einen verheirateten Mann eingelassen und damit eine junge Familie zerstört.
Nic fragte sich ernsthaft, wie viele Männer wohl schon das Vergnügen hatten, mit ihr zu schlafen. Jade war eine richtige Hexe, die sich nahm, was und wen sie wollte, und die überall im Mittelpunkt stehen musste.
„Nun?“ Sie stemmte beide Hände auf ihre schmalen Hüften. „Willst du gar nichts dazu sagen?“
Mit einem goldenen Stift klopfte er ein paar Mal auf die Schreibunterlage. „Was soll ich denn dazu sagen?“
Wütend pfiff sie durch die Zähne. „Spielst du jetzt absichtlich den Begriffsstutzigen? Du weißt genau, was wir tun müssen. Du wusstest es schon seit Monaten. Und jetzt haben wir nur noch vier Wochen Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, sonst ist all das Geld verloren.“
Der Gedanke an den letzten Willen seines Großvaters weckte Nics eigenen Unmut. Monatelang hatte er nach einem Ausweg aus dem Dilemma gesucht, gemeinsam mit einem Heer von Rechtsexperten, war aber zu keinem Ergebnis gekommen. Das Testament war absolut wasserdicht.
Wenn Nic Jade nicht bis zum ersten Mai heiratete, war ein Drittel des Familienvermögens der Sabbatinis für immer verloren. Immerhin blieb ihnen noch ein Monat Zeit, und Nic würde sich von Jade nicht manipulieren lassen, damit alles nach ihrer Nase ging. Wenn er sie wirklich heiraten musste – und momentan sprach alles dafür – dann nur zu seinen eigenen Bedingungen.
„Also“, begann er gedehnt und machte mit seinem Schreibtischsessel eine schwungvolle Vierteldrehung zur Seite. „Du möchtest mich demnach als Ehemann haben, Jade?“
In ihrer Aufgekratztheit wirkte sie auf ihn wie eine Wildkatze. „Aber nur auf dem Papier. Ich will dieses Geld. Es wurde mir hinterlassen, und mir ist egal, ob ich dafür durch einen Reifen oder sonst etwas springen muss! Ich lasse es mir nicht mehr wegnehmen.“
Nic grinste. „Wie ich das sehe, cara , bin ich derjenige, der dir dabei Steine in den Weg legen könnte.“
Mit schnellen Schritten kam sie um den Tisch herum, packte die Rückenlehne seines Stuhls und drehte ihn so, dass sie Nic direkt ansehen musste. Jade stand zwischen seinen geöffneten Schenkeln, und ihr warmer Vanilleduft umfing ihn. Ja, das war es. Jasmin, Orangenblüten und Vanille. Sie stach ihm mit einem perfekt manikürten Finger in die Brust, und Nic war noch nie in seinem Leben so heiß auf eine Frau gewesen.
„Du wirst mich heiraten, Nicoló Sabbatini!“ , verlangte sie und betonte dabei jedes einzelne Wort.
Gelassen hielt er ihrem giftgrünen Blick stand. „Sonst was?“
Ihre Augen weiteten sich, und die stark geschminkten, schwarzen Wimpern erreichten beinahe den schmalen geschwungenen Bogen ihrer Brauen. Mit der Zunge fuhr sie sich über die Lippen und brachte damit das einladende Rosa zum
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