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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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Seite. „Ich muss ein Unternehmen führen, das weißt du so gut wie ich. Marie ist erst fünf. Ich kann nicht rund um die Uhr für sie da sein.“
    „Das Amt ist darüber informiert, dass du seit März eine Menge Nannys verschlissen hast, wenn ich das mal so salopp sagen darf. Man hat das in einem Brief an mich sehr deutlich gemacht und auch, dass man alles andere als glücklich über diese Tatsache ist. Ich finde es auch nicht gut, Jack, wenn ich ehrlich bin. Denn das kann Marie nicht helfen.“ Er schwieg kurz und fuhr dann zögernd fort: „Es gibt noch eine andere Alternative.“
    Überrascht hob Jack die Augenbrauen. „So? Was denn?“
    „Lass sie gehen. Du hast genug Geld, um ein gutes Zuhause für sie zu finden, Pflegeeltern, die die Zeit haben, sich um sie zu kümmern, und denen Maries Wohlbefinden am Herzen liegt.“
    „Das ist unmöglich. Das kann ich nicht, und das will ich auch nicht.“
    Doch Derek ließ nicht locker. „Du hast doch nur ein schlechtes Gewissen und fühlst dich irgendwie schuldig. Weil du mit ihnen hättest fliegen sollen. Und weil Marie den Absturz überlebt hat und Joanna und dein Schwager nicht.“
    Jack blieb stehen und sah den Freund verzweifelt an. „Ja, ich hätte mit derselben Maschine fliegen sollen. Wenn ich an Bord gewesen wäre, wenn die Arbeit nicht dazwischengekommen wäre …“
    „Dann wärst auch du höchstwahrscheinlich tot, und Marie wäre in der gleichen Lage wie jetzt“, sagte Derek mit brutaler Offenheit. „Dass sie nämlich ein Zuhause mit Vater und Mutter braucht, mit Eltern, die sich wirklich um sie kümmern. Die ihr das geben können, wozu du nicht in der Lage bist.“
    „Ich werde sie nie im Stich lassen. Ich muss nur die richtige Nanny finden. Zugegeben, das dauert länger, als ich dachte. Aber es muss sie doch irgendwo geben.“
    „Du musst heiraten. Du brauchst eine Ehefrau, eine Mutter für Marie. Die zuständige Mitarbeiterin vom Jugendamt ist noch von der alten Schule. Ihr ist vollkommen gleichgültig, wie viel Geld du hast, dass du ein großes Unternehmen führst und dass deine Vorfahren zu den ersten Einwohnern von Charleston hier in South Carolina gehörten. Ihr geht es nur um das Wohlergehen von Marie.“
    Jack sah den Freund scharf an. „Ach. Mir etwa nicht?“
    Kurz legte Derek ihm den Arm um die Schultern. „Doch, natürlich. Ich weiß, dass du an deiner Nichte hängst. Aber du hast sie doch erst zweimal gesehen, seit deine Schwester sie adoptiert hat, und damals war sie eigentlich noch ein Baby. Ihr seid nicht blutsverwandt. Du bist ein Fremder für das Kind. Und seit die Psychologin ihre Einschätzung abgeben hat, ist Mrs. Locke mehr denn je davon überzeugt, dass du kein geeigneter Vormund bist. Sie hat sogar schon zu verstehen gegeben, dass Marie in einem Heim besser aufgehoben wäre.“
    „Was? Nur über meine Leiche!“
    „Das kannst du gar nicht verhindern. Die kommen einfach und nehmen Marie mit. Mit Gewalt, wenn nötig.“ Seufzend lehnte Derek sich zurück. „Was ist denn eigentlich geschehen, Jack? Du hattest doch ein Gespräch mit Mrs. Locke führen wollen. Sehr freundlich und diplomatisch, wenn ich mich richtig erinnere.“
    Jack machte eine abwehrende Handbewegung. „Diplomatisch? Freundlich? Die Frau ist knallhart, das kann ich dir sagen. Bei der würde sogar ein Chefdiplomat von der UNO nichts ausrichten können.“
    „Vielleicht hättest du dir etwas mehr Mühe geben sollen, anstatt sie nach wenigen Worten einfach vor die Tür zu setzen. Bei der Gerichtsverhandlung hat ihre Stimme großes Gewicht. Wie übrigens auch das Gutachten der Psychologin.“
    „Willst du etwa damit sagen, dass es keine brillante Entscheidung war, die Frau rauszuwerfen?“ Jack lachte trocken auf. Als der Freund schwieg, wurde er ernst und dachte über das nach, was Derek gesagt hatte. Gab es denn wirklich keinen anderen Ausweg? „Und wenn ich das mache, was du vorgeschlagen hast? Ich meine, wenn ich … heirate?“
    „Dann hast du gute Chancen, das Sorgerecht dauerhaft zu erhalten, vorausgesetzt natürlich, dass diese Locke von der Ernsthaftigkeit der Eheschließung überzeugt werden kann. Ich würde dir vorschlagen, eine Frau zu suchen, die Erfahrungen mit gestörten Kindern hat. Eine Lehrerin vielleicht oder eine Sozialarbeiterin. Jemand, der bereit ist, sich ganz auf Marie einzustellen.“
    „Und du meinst, dass das so einfach ist? Sie läuft mir schon morgen über den Weg, und ich heirate sie?“ Kopfschüttelnd verschränkte Jack
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