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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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kann ich mir vorstellen.“ Annalise nickte verständnisvoll. „In ihrem Alter kann sie möglicherweise noch nicht mit Worten sagen, was sie beunruhigt und wovor sie sich fürchtet. Aber es gibt für sie bestimmt Möglichkeiten, auf kreative Art und Weise auszudrücken, was sie empfindet. Malen ist da immer gut, Musik auf einfachen Instrumenten. Auch Spiele sind sinnvoll, die ein gewisses Muster verlangen. Und natürlich jede Art von Bewegung, Sport, am besten mit anderen Kindern zusammen, sodass sie eine Zeit lang einfach nur Kind sein kann.“
    Sie schwieg kurz. „Hat sie Albträume?“, fragte sie dann leise.
    „Ja.“
    „Das wundert mich nicht. Sie sollten auch darauf gefasst sein, dass sie in kindliche Verhaltensweisen zurückfällt, die sie eigentlich schon überwunden hatte. Daumenlutschen zum Beispiel oder Bettnässen.“
    „Bisher ist mir in der Richtung noch nichts aufgefallen.“ Das war nicht ganz richtig. Denn Marie weigerte sich zu sprechen. Doch das hatte er Annalise gegenüber bisher nicht erwähnt.
    Die junge Frau beugte sich vor. „Wie ich schon sagte, ich halte es für absolut notwendig, dass sie weiter zum Kinderpsychologen geht. Und auch Sie sollten sich mit einem Therapeuten in Verbindung setzen. Denn so können Sie lernen, mit Marie auf eine Art und Weise umzugehen, die ihr hilft, Sicherheit und Selbstvertrauen zu gewinnen.“
    Das war sicher richtig, wenn es ihm auch widerstrebte, einen Psychologen aufzusuchen. Jack blickte auf seinen Zettel, auf dem er sich die wichtigsten Fragen notiert hatte. „Ich vermute, meine Assistentin hat Ihnen schon gesagt, dass ich jemanden für fünf Tage in der Woche brauche?“
    „Ja. Und wie ist es nachts? Werden Sie auch für die Nacht jemanden anstellen?“
    „Das habe ich bereits getan, kurz nachdem Marie aus dem Krankenhaus kam. Mrs. Walters löst Sie ab und geht, wenn ich nach Hause komme. Sie bleibt auch nachts, wenn ich auf Reisen bin. Aber falls sie mal keine Zeit haben sollte, könnten Sie eventuell auch mal nachts einspringen?“
    „Ja, selbstverständlich.“
    So weit, so gut. Wieder blickte Jack auf die Liste. Was war noch? Ach ja … „Sind Sie in Erster Hilfe ausgebildet?“
    „Ja. Die Bescheinigung liegt in der Mappe. Ebenso mein polizeiliches Führungszeugnis.“
    Er sah die Papiere durch. Den Erste-Hilfe-Kurs hatte sie offenbar erst kürzlich gemacht, und bei der Polizei lag nichts gegen sie vor, wie er bereits vermutet hatte. Kurz blickte er zu ihr hoch. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ein paar Erkundigungen über Sie einhole?“ Sie zögerte und wirkte unsicher, sodass er nachhakte: „Wäre Ihnen das unangenehm?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich kann verstehen, dass Sie das machen müssen. Ich wäre nur froh, wenn Sie sich damit ein paar Tage Zeit ließen, damit ich meine Freunde und Verwandten warnen kann.“
    „Warnen?“ Misstrauisch runzelte er die Stirn. „Wie meinen Sie das?“
    „Warnen ist vielleicht nicht der passende Ausdruck. Sie vorbereiten, das trifft es besser. Ich möchte sie anrufen und ihnen sagen, was auf sie zukommt. Dann sind sie nicht überrascht, wenn sich plötzlich ein wildfremder Mann nach mir erkundigt.“
    „Das ist verständlich.“ Falls sie wirklich etwas zu verbergen haben sollte, würde der Privatdetektiv, den er auf sie ansetzen wollte, es schon herausfinden. Also weiter. „Rauchen Sie?“
    „Nein.“
    „Haben Sie eine feste Beziehung?“
    Erstaunt blickte sie ihn an. „Warum müssen Sie das wissen?“ Wieder wirkte sie irritiert.
    Aha! Hatte er etwa ins Schwarze getroffen? „Ich muss wissen, ob Sie irgendetwas oder irgendjemand davon abhalten kann, sich voll und ganz auf Marie zu konzentrieren.“ Oder für eine gewisse Zeit seine Ehefrau zu sein … „Außerdem habe ich die Absicht, auch die Personen überprüfen zu lassen, mit denen Marie regelmäßig in Kontakt kommen könnte.“
    „Ach so, ich verstehe.“ Sie senkte den Kopf, und wieder löste sich ein Löckchen und fiel ihr ins Gesicht. Auch im Nacken kringelten sich kleine dunkle Haarsträhnen, was Jack zunehmend irritierte. „Nein, ich habe momentan keine feste Beziehung.“
    Gut zu wissen … „Einen Freund?“
    Sie holte tief Luft, um schnell etwas zu erwidern, besann sich dann aber doch. „Nein“, sagte sie leise. „Ich habe auch keinen Freund.“
    Die Erleichterung, die er bei dieser Antwort empfand, überraschte Jack und ärgerte ihn zugleich. „Wie kommen Sie mit Ihrer Familie zurecht?“
    Diese
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