Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
erwiderte, hatte Jack das sehr sichere Gefühl, dass seine Bemerkung sie traf. „Es gibt noch etwas, was Sie in Bezug auf Marie wissen sollten.“
    „Und das wäre?“
    Es hatte keinen Sinn, es länger zu verschweigen. Außerdem konnte er so sehen, ob sie wirklich für seine Zwecke geeignet war. Wenn sie entsetzt reagierte, würde er sie nicht einstellen. „Nachdem wir Marie erklärt hatten, was mit ihren Eltern passiert war, hörte sie auf zu sprechen.“
    „Was?“ Überrascht und gleichsam erschüttert sah Annalise an. „Sie spricht nicht? Überhaupt nicht?“
    „Nein. Sie schreit und kreischt. Das ist alles. Jetzt verstehen Sie sicher, dass ich jemanden suche, der sehr viel Erfahrung mit ähnlichen Fällen hat.“
    „Ja, das verstehe ich sogar sehr gut. Und trotzdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Gelegenheit geben würden, es zu versuchen.“
    Jack schwieg und sah an die Zimmerdecke. Obgleich er Annalise sehr gern anstellen würde, gab es zwei gewichtige Gründe, die dagegen sprachen. Zum einen hatte sie nicht die notwendige Erfahrung, das wog schwer. Auch wenn sie die besten Absichten und möglicherweise auch gute Ideen hatte, so war das in diesem Fall nicht genug. Außerdem hatte Mrs. Locke ein gewichtiges Wort mitzureden.
    Der zweite Grund hatte nichts mit Annalises fachlicher Qualifikation, aber sehr viel mit ihrer Attraktivität zu tun. Jack fühlte sich zu ihr hingezogen, und das war keine gute Voraussetzung für eine rein berufliche Beziehung. Nein, das war alles viel zu riskant. Außerdem lehnte er die Institution Ehe nach wie vor von ganzem Herzen ab und wollte deshalb diese Pseudoehe möglichst schnell wieder beenden. Würde ihm das möglich sein, oder würde er auf Dauer in die Ehefalle tappen?
    Langsam richtete er sich wieder auf und klappte die Mappe mit den Bewerbungsunterlagen zu. „Ich danke Ihnen, dass Sie sich herbemüht haben.“
    Sie versuchte, Haltung zu bewahren. „Dann haben Sie Ihre Entscheidung schon getroffen?“ Ihre Stimme klang rau und dunkel vor Enttäuschung, und Jack hatte den Eindruck, dass sie ziemlich fest mit dem Job gerechnet hatte. „Sie geben mir keine Chance.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Es tut mir wirklich leid, Miss Stefano.“ Er wollte es ihr so leicht wie möglich machen. „Sie haben gerade erst Ihre Ausbildung beendet und noch keinerlei praktische Erfahrung. Und ich brauche jemanden, der bereits mit Kindern wie Marie gearbeitet hat.“
    Sie machte keinen Versuch, sich zu verteidigen, obgleich sie sicher eine entsprechende Erwiderung parat hatte. „Falls Sie Ihre Entscheidung ändern, können Sie mich ja anrufen. Sie haben meine Nummer.“ Energisch stand sie auf, trat an den Schreibtisch heran und streckte die Hand aus. „Danke, dass Sie mich in Erwägung gezogen haben, Mr. Mason.“
    Er schüttelte ihr die Hand, und wieder hatte er den Eindruck, dass die Stärke nur vorgetäuscht war, dass diese Frau trotz ihres sicheren Auftretens verletzlich und empfindsam war. Ohne Zweifel hätte sie alles darangesetzt, Marie zu helfen, davon war er fest überzeugt. Vielleicht war es ein Riesenfehler, sie nicht zu engagieren, vielleicht war gerade ihre sensible Art geeignet, Marie aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken. Doch schnell wischte er diese Gedanken beiseite. Zweifel waren schlecht, Zweifel schwächten die Entscheidungsfreudigkeit. Und bei allem, was mit sachlichen Fragen zu tun hatte, sollte man sich nicht von Schwächen leiten lassen, das hatte ihm sein Vater früh genug eingetrichtert.
    Schnell ließ er Annalises Hand los und griff nach der Liste. Während er die junge Frau zur Tür brachte, warf er schnell einen Blick darauf. Wer war als Nächste dran? Er öffnete die Tür und erstarrte. Der Raum war leer. Sämtliche Bewerberinnen waren gegangen.
    „Verdammt!“, stieß er leise hervor.
    Auch Annalise war stehen geblieben und sah sich in dem leeren Raum um. „Na so was!“ Sie lachte leise. „Wollen Sie es sich vielleicht doch noch mal überlegen?“
    Was blieb ihm anderes übrig? Die Zeit lief ihm davon, und Annalise kam seinen Vorstellungen von einer perfekten Nanny und einer möglichen Ehefrau durchaus nahe. Sehr nahe sogar. „Ja, das werde ich wohl tun müssen.“ In geradezu komischer Verzweiflung sah er sie an.
    „Das habe ich mir gedacht“, sagte sie fröhlich und lächelte ihn so strahlend an, dass sein Herz schneller schlug. „Wann kann ich anfangen?“
    Ein wütendes Geschrei drang aus dem Inneren des

Weitere Kostenlose Bücher