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Der Mörder von Richmond Hill Kommissar Morry

Der Mörder von Richmond Hill Kommissar Morry

Titel: Der Mörder von Richmond Hill Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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einem anderen, unschuldigen Mädchen das gleiche Schicksal widerfahren kann, wenn wir diesem Wüstling nicht das Handwerk legen?"
    Monikas Augen wurden hart.
    „Jedes Mädchen kann und soll auf sich selbst achtgeben. Ich will nicht, daß irgendein Mensch erfährt, was mir zugestoßen ist. Denn sonst..."
    Sie unterbrach sich und schwieg.
    „Nun?" fragte der Kommissar geduldig.
    Sie blickte ihn an.
    „Ich bin verlobt, Kommissar. Heimlich. Meine Eltern wissen nichts davon, aber sie kennen und schätzen meinen Verlobten. Er ist ein prachtvoller Mensch, der an mich glaubt. Ich weiß, daß ich ihm die Wahrheit sagen müßte. Aber ich bringe es nicht über mich. Es würde ihm das Herz brechen. Außerdem ..."
    „Ja?"
    „Er würde Carter töten. Vielleicht würde er mich auch verlassen. Das ist es, was ich am meisten fürchte. Ich weiß nicht, was alles geschehen würde."
    „Ist es nicht möglich, daß er schon alles weiß?"
    Sie riß die Augen weit auf. „Wie bitte?"
    „Vielleicht konnte er bereits in Erfahrung bringen, daß Carter Sie verführte?"
    „Ausgeschlossen! Wie hätte das geschehen sollen?"
    „Keine Ahnung . . . möglicherweise hat Carter mit seiner Eroberung geprahlt."
    „Es war keine Eroberung!"
    „Er wird es so nennen."
    „Nein, das halte ich für ausgeschlossen. Carter mag ein Schuft sein, und ganz sicher ist er sehr stolz auf das, was er seine ,Erfolge' nennt, aber er hat keinen Grund, sich dieser Taten in der Öffentlichkeit zu rühmen."
    „Unterschätzen Sie nicht die Eitelkeit eines alternden Mannes. Wie heißt übrigens Ihr Verlobter?"
    „Das geht Sie nichts an!" sagte Monika schroff. „Ich weigere mich, Ihnen den Namen zu nennen!"
    „Es wäre mir ein leichtes, ihn zu erfahren."
    „Was wollen Sie von ihm?"
    „Ich habe da so meine eigene Theorie . . . "
    Monikas Augen blitzten. „Zum Teufel mit Ihrer Theorie! Ich weiß sehr wohl, was Sie denken: Sie meinen, er wüßte, daß Julia an allem die Schuld trägt. Wenn sie mich nicht bei ihrem Onkel eingeführt hätte, wäre ja nichts passiert, nicht wahr? Also ist sie die eigentliche Schuldige! Glauben Sie allen Ernstes, Archy hätte Julia getötet, weil sie in seinen Augen die Wurzel allen Übels ist? Das ist doch Unsinn! Dann hätte er doch Carter töten müssen!"
    „Vielleicht ist das auch seine Absicht? Wenn er von einem tiefen Rachegedanken beseelt sein sollte, ist es gut möglich, daß er beide Menschen zu treffen versucht, die nach seiner Ansicht die Schuld an der Entwicklung tragen."
    „Sie kennen Archy nicht. Er ist tapfer, aber er ist kein Mörder. Ich gebe zu, daß er im ersten Aufbegehren verletzter Liebe Carter umbringen könnte ... aber ich halte es für ausgeschlossen, daß er in einer nachtdunklen Straße Julia erwürgte. Warum hätte er das tun sollen? Julia war schlecht, gewiß, und es stimmt, daß sie mich bei Carter einführte, aber sie trug keine Schuld an dem, was sich später ereignete."
    „Kannte Ihr Verlobter Mr. Carter?"
    „,Ja... ab und zu besuchte er ihn."
    „Wußte Ihr Verlobter, daß Sie Carter kennengelernt hatten?"
    „Nein."
    „Sind Sie dessen ganz sicher?"
    „Absolut. Julia sorgte dafür, daß ich Carter immer nur dann besuchte, wenn Archy nicht in der Nähe war."
    „Vielen Dank, das ist zunächst alles."
    „Bitte ziehen Sie Archy nicht in diese scheußliche Affäre hinein! Er hat mit der Sache nichts zu tun. Außerdem ..."
    Sie unterbrach sich erneut, und der Kommissar erkundigte sich geduldig: „Nun?"
    „Er hat ein Alibi."
    „Tatsächlich?"
    Monika wurde feuerrot. „Er war in der fraglichen Nacht bei mir."
    „Wie lange?"
    „Ist das denn so wichtig?"
    „O ja, sehr sogar."
    „Bis gegen vier Uhr."
    „Wann kam er?"
    „Abends um elf Uhr. Meine Eltern waren im Theater. Ich rief ihn an und bat um sein Kommen."
    „Benutzte er den Wagen?"
    „Ja, ich glaube."
    „Welche Marke fährt er?"
    „Einen Thunderbird, soviel ich weiß." „Geschah es zum erstenmal, daß er eine Nacht mit Ihnen verbrachte?"
    Monika senkte den Blick. „Ja", hauchte sie. „Ich bat ihn zu bleiben..."
    „War er nicht ein wenig überrascht von diesem ... Vorschlag? Ich brauche nicht an Ihr Alter zu erinnern, Miß Craftfield."
    In ihren schönen Augen standen plötzlich Tränen. „Begreifen, Sie doch: Ich wollte ihn an mich fesseln. Mit allen Mitteln, die einer Frau zur Verfügung stehen. Die furchtbare Erinnerung an das, was mir bei Carter widerfuhr, läßt mich einfach nicht los. Ich liebe Archy. Er will mich heiraten. Ich

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