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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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stürzen.
    Eine kleine Hand zupfte an seinem Ärmel. Als er sich umdrehte, sah er, wie Emly zum Wehr hochblickte. Sie hatte ein seltenes Lächeln auf ihrem herzförmigen Gesicht. Dann sah Elija, worauf sie blickte.
    Es war ein Gulon, ein seltener Anblick so tief unten in den Hallen. Die Kreatur schlenderte gelassen über den oberen Rand des Wehrs, blieb stehen und blickte zu ihnen herunter, schnüffelte dann und ging weiter, den Schwanz hoch erhoben. Die kleine Gruppe beobachtete die Kreatur, als sie das Ende des Wehrs erreichte und dann geschmeidig die Stufen hinabging. Es war ein großes Tier, so groß wie ein Schwein und so dunkel wie die Hallen selbst. Es hatte eine spitze Schnauze mit einem Schnauzbart, faltige Ohren und gelbe Augen. Sein Gesicht war scharf wie das eines Fuchses, aber sein Körper war so anmutig wie der einer Katze. Dann setzte es sich hin, schlang seinen buschigen Schweif fein ordentlich um seine Pfoten und starrte sie an.
    Emly lief zu ihm und hockte sich vor dem Tier hin, eine schmutzige Hand ausgestreckt. Der Gulon stand auf und trat zwei Schritte zurück; dann streckte er den Hals vor, zischte und zeigte kräftige, gelbe Zähne. Elija wollte gerade sagen, sie solle dem Tier nicht zu nahe kommen, denn man konnte hier unten schon an einem Kratzer sterben, aber in dem Moment trat der grauhaarige Neue vor, packte das kleine Mädchen und setzte es neben Elija wieder ab. Emly hatte sich erschreckt und schien in Tränen ausbrechen zu wollen, doch dann legte sich der schon vertraute Ausdruck müder Resignation auf ihr Gesicht. Sie hielt die Hand ihres Bruders fest, als die Gruppe einen weiten Bogen um die Kreatur schlug, die sie beobachtete und die Wendeltreppe hinaufstieg.
    Der Gulon setzte sich in eine schlammige Pfütze und begann anmutig, seine Pfoten zu lecken.
    Die kleine Gruppe war fast drei Meilen von dem Gierwehr entfernt, bevor der Lärm seiner Mechanik so weit gedämpft war, dass eine Unterhaltung möglich war. Der Weg führte bergauf und Malvenny gab den anderen das Zeichen anzuhalten, indem er seine Fackel hob. Dankbar blieben sie stehen und wollten sich gerade hinsetzen, als Emly zum Rand des Vorsprungs trat und über den Fluss starrte. Dann drehte sie sich zu ihrem Bruder herum und zupfte an seinem Ärmel, während sie auf die andere Seite zeigte.
    Bartellus hob die Fackeln hoch und spähte durch die dunstige Luft. Er glaubte, stromaufwärts etwas Helles entdecken zu können. Er ließ die Fackel sinken und blinzelte, während er die Augen bewegte, um sie wieder zu fokussieren.
    » Ein Leichnam«, bemerkte ein buckliger alter Kloaker. Er klang erleichtert. » Ja, das ist ein Leichnam.« Er nickte und sah sich nach Zustimmung heischend in der Gruppe um.
    Bartellus kniff erneut die Augen zusammen, aber er konnte kaum erkennen, was Emlys junge Augen und die uralten Augen des Veteranen sofort erfasst hatten. Auf der anderen Seite des Stroms mündete aus einem pechschwarzen Tunnel ein weiterer, kleinerer Fluss in den Strom. An der Einmündung befand sich ein Gitter, das in zwei Hälften zerbrochen war, wovon eine nach außen gefallen war. Dazwischen klemmte eine Leiche. Bartellus konnte nichts Genaueres erkennen bis auf einen Arm, möglicherweise auch ein Bein, das ausgestreckt war und immer wieder aus dem Wasser auftauchte und verschwand.
    » Gut«, erklärte Malvenny. » Da gibt es sicher was zu finden.« Er betrachtete die Mitglieder seiner Gruppe. » Du, Neuer, du kommst mit.« Er nickte. » Die anderen bleiben hier.« Er ging los, ohne sich auch nur umzusehen.
    Bartellus wollte ihm folgen, drehte sich dann jedoch um, als er bemerkte, dass sie beide Fackeln mitnehmen würden, und drückte seine Fackel Anny-Mae in die Hand. Als er sich wieder umdrehte, war Malvenny bereits weit voraus, nur noch ein hüpfender Lichtpunkt in der Dunkelheit. Bartellus holte ihn ein, und sie gingen weiter, bis dem Neuen allmählich Zweifel kamen, ob der Anführer wusste, wohin er ging. Er zweifelte nicht an dem möglichen Wert einer Leiche in den Hallen. Wo bereits ein kupferner Fünfer zu einem Kampf auf Leben und Tod führen konnte, war die Chance, einen Goldzahn zu finden oder vielleicht sogar mehrere, ein beträchtliches Risiko wert.
    Sie gelangten an eine Furt im Fluss, wo ein mächtiger Erdrutsch den Tunnel eingedrückt hatte. Deshalb hatten sich die beiden Seiten des Flusses angenähert. Man könnte leicht über den Spalt springen, dachte er. Mit Leichtigkeit, wenn es nicht so dunkel, so nass und so

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