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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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daher müssen wir damit rechnen, dass unsere Operationen hier bald ein schlechtes Ende finden werden. Den Ermittler Konstantin zu eliminieren, würde nichts bringen, da zu viele an seinen Nachforschungen beteiligt sind. Ich habe stattdessen begonnen, ihm heimlich verschiedene, trägemachende Substanzen zu verabreichen, um seine Arbeit zu verlangsamen.
    Auch Saladan auszuschalten, um eine Offenbarung unserer Pläne zu vermeiden, ist keine Option. Er ist zu weitgehend involviert und hat mit großer Sicherheit Aufzeichnungen, die unsere ganze Sache verraten würden. Einen solchen Schritt werde ich vorbereiten, er kann uns aber allenfalls wenige Tage verschaffen.
     
    Deswegen muss die Operation ´Stille des Frostes´ vorgezogen werden, wenn sie Erfolg haben soll. Hier in H´Cuudim sind bereits alle meine einzelnen Verbindungsleute bei den Prioritätszielen in Position. Um diese Stellungen nicht zu gefährden werde ich die Unterwanderung zweit- und drittrangiger Ziele abbrechen und die Aktivitäten aller Agenten einschränken.
     
    Ich bitte um Bestätigung, dass die Operation vorgezogen wird oder, falls das logistisch und taktisch nicht möglich sein sollte, meinen Abzug.
     
    Hoch lebe Lianta Cintall,
    möge Glück und ewiger Frieden allen Cirien beschieden sein.
     
    Immer noch eine von Euch, Vaíl´
     
    Hoffentlich kommt jetzt der Abbruchbefehl! Dann kann ich guten Gewissens meinen Dienst quittieren und mit Konstantin wegziehen, weit, weit fort, fuhr es ihr durch den Sinn. Ich habe ehrlich versucht, alles für meine Stadt zu tun. Wenn ich jetzt gescheitert bin, führe ich mein eigenes Leben! Dann bin ich frei. Dann muss Lianta Cintall einen anderen Weg finden, mit ihren Problemen fertig zu werden.
     
    In den kommenden Monaten war Vaíl voller neuer Hoffnung, was natürlich auch Konstantin auffiel. Sie sprach mit ihm darüber, dass sie vielleicht ihre Studien in einer anderen Stadt im hohen Norden fortsetzen wollte und bat ihn, darüber nachzudenken, mit ihr zu kommen. Dass Konstantin ohne zu zögern erklärte, es käme für ihn gar nicht in Frage, sie alleine gehen zu lassen, und er sei zuversichtlich auch anderswo als Sucher akzeptiert zu werden, machte sie, obgleich ihr Konstantins, wegen der Drogen, die sie ihm ins Essen schmuggelte, leicht eingetrübter Zustand die ganze verhasste Falschheit in dieser Beziehung deutlich vor Augen hielt, überglücklich.
    Dann kam ein erneuter Brief:
     
    ´Vorgeschlagenes Vorgehen gebilligt. Operation vorgezogen. Genauere Informationen und Instruktionen folgen!
     
    Möge die Herrschaft der Cirien von Lianta Cintall so lange währen wie der Dschungel selbst!´
     
    *
    Kampflärm erklang von dem vereinbarten Treffpunkt mit seinen Leuten. Konstantin zückte seine Dienstaxt und näherte sich zügig aber vorsichtig dem halböffentlichen, in einem Stück Dschungel verborgenen Rastpavillon an. Er erkannte, was hier geschah und begann zu rennen. Sofort griff er den ersten Gegner von hinten an. Ob das fair war oder nicht, wäre ihm selbst dann einerlei gewesen, wenn hier nicht gerade drei schwer Bewaffnete einen einzelnen leichter Gerüsteten angegriffen hätten: niemand anderen als Konstantins ehemaligen Partner und jetzigen Untergebenen Caingu.
    Allerdings war Konstantin, trotz seiner Ausbildung in dem Gebiet des bewaffneten Kampfes, in erster Linie Ermittler und kein Krieger. Sein erster Hieb verfehlte den Nackenbereich der Frau, die er angegriffen hatte und kratzte nur über das Rückenteil ihres Harnischs. Meine Güte! Die drei hier sind keine dahergelaufenen Halunken oder Söldner! Die Frau wandte sich blitzschnell zu ihm um. Das sind Soldaten von H´Cuudim, erkannte Konstantin.
    Die Lage war mehr als ernst und zudem in politischer Hinsicht nicht unbedenklich. Wenn sich Angehörige von Militär und Suchergilde gegenseitig umbrachten, konnte das auch für die Überlebenden nur Ärger bedeuten.
    „Halt! Wir sind von der Suchergilde!“, rief Konstantin daher und versuchte, nicht ganz erfolgreich, vor den Hieben seiner starken und schnellen Gegnerin zurückzuweichen. Ein brennender Schmerz in seinem Oberschenkel bewies ihm, dass ihm das Breitschwert der Soldatin zumindest die Haut geritzt haben musste. Nachsehen, wie schlimm es genau war, konnte er nicht.
    „Du Lackaffe! Deswegen haben wir diesen Dreckskerl da doch erst angegriffen!“, erwiderte Konstantins Gegnerin mit Hass in der Stimme.
    Anders als es Konstantin gerade ergangen war, musste sie dazu keinen Augenblick ihre

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