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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Unzählige künstlich angelegte Bächlein ermöglichten die einfache Bewässerung des ursprünglich trockenen Geländes. Sie machten auch die Landschaft noch deutlich ansprechender.
    Es gab überall verwunschene, abgeschiedene Fleckchen und auch gut im Bewuchs versteckte Gästehütten. In einer davon machten Konstantin und Cenimnir, nachdem sie seit Stunden durch diese bezaubernde Landschaft gewandelt waren, während des Morgengewitters Rast. Celljins Geschwister hatten ihnen als Dank für die Hilfe beim Aufräumen so viel leckeren Proviant eingepackt, dass sie nicht einmal auf das Angebot der Straßenverkäufer zurückgreifen mussten.
    Nach dieser Rast machten sie sich auf den Weg zum großen künstlichen Badesee. Die Seeufer waren durch geschickt angelegten Bewuchs optisch vom übrigen Park getrennt. Der Uferbereich war durch Büsche in viele kleinere und größere Areale aufgeteilt, sodass der große Betrieb nicht so sehr auffiel. Die Hitze trieb auch Konstantin und Cenimnir schnell in das kühle Nass.
    An dem Badesee war allgemein Freikörperkultur üblich. Die vollständige Abwesenheit gefährlicher Wesen in der Neustadt machte die Möglichkeit nackt, sorglos und entspannt im Schatten von großen Palmfarnen zu liegen besonders attraktiv. Nicht einmal in seinem eigenen Altstadtgrundstück konnte Konstantin sich so gehen lassen. Auch an die hiesigen Sitten kann ich mich sicher gewöhnen. Hier ist es vollkommen normal, die nackten Menschen, die einem gefallen, auch unverhohlen und neugierig anzusehen. Nur öffentlichen Sex gibt es nicht. Aber ich wette, wenn ich in einige der besonders versteckten Ecken schaute, dürfte ich selbst was das anbetrifft fündig werden.
    Allerdings war er im Moment viel zu träge, um nachzusehen, ob diese Vermutung zutraf. Die langen Fußwege durch den Park waren anstrengend gewesen und Konstantin konnte nach dem Ersten Schlaf durchaus noch Müßiggang vertragen.
     
    Konstantin blinzelte und sah unverhofft niemand anderes als Vaíl vor sich stehen, die splitterfasernackt war und Konstantins ebenso unbekleideten Körper neugierig musterte. Statt sich zu dem zu äußern, was sie zu sehen bekommen hatte, wozu eine unvermeidliche und heftige Reaktion in Konstantins Leistengegend sowie ein hochroter Kopf gehörten, ließ sie ihren hellhäutigen Körper mit viel natürlicher und antrainierter Eleganz in einen Schneidersitz herabsinken. Sie grüßte freimütig, aber höflich: „Hallo Senimnir. Gruß Euch Constantin. Ich habe dort drüben in der anderen Bucht gelegen und Euch erspäht. Ich hoffe ich bin Euch hier willkommen.“
    „Gewiss, bleibt ein wenig“, lud Cenimnir, der nicht zu verlegen für Höflichkeit war, die Frau zum Verweilen ein.
    Auch Konstantin fasste sich jetzt zumindest so weit, dass er etwas sagen konnte, das von seiner eigenen (nur für seine Begriffe) peinlichen Lage ablenkte: „Ja, willkommen. Es freut mich, dass Ihr neben den Studien, von denen Ihr erzählt habt, auch einmal dazu kommt es Euch gut gehen zu lassen, Vaíl. Übrigens: Darf ich fragen, ob ihr gestern noch Erfolg damit hattet, genügend wichtige Leute zu überzeugen, dass Eure weitere Anwesenheit in der Stadt eine gute Sache wäre?“ Konstantin unterbrach sich eine Sekunde, um weiteren Mut zu fassen und kühn hinzuzufügen: „Ich muss sagen: Wenn Euch diese Leute jetzt sehen könnten, bräuchtet Ihr keine weiteren Argumente.“
    Vaíl lachte amüsiert, aber freundlich und zerstreute damit sofort Konstantins verzweifelte Bedenken, damit zu weit gegangen zu sein.
    „Vielen herzlichen Dank. Ich nehme das als Kompliment“, sagte sie und strich Konstantin sogar kurz mit der Hand über den Oberarm. Dann schwieg sie eine Weile und schaute ihn nur versonnen an. Außer mir scheint überhaupt niemand für sie zu existieren! Cenimnir hat sie seit der Begrüßung keines Blickes mehr gewürdigt. Ob ihr wohl meine Koteletten gefallen? Ich hoffe, dass es ihr nichts ausmacht, dass ich einen ganz leichten Ansatz von ´Rettungsringen´ habe. Ach, dann würde sie wohl anders reagieren. Ich bin ein verteufelter Glückspilz. Jetzt darf ich nur nichts Falsches sagen. Nur kluge, charmante Sachen, Herr Kommissar! Und nicht zu schleimig, das geht nach hinten los.
    Vorläufig brauchte Konstantin sich noch gar nicht zu äußern, da Vaíl ihm eine Antwort schuldig war. Schließlich brach sie auch das Schweigen wieder: „Ich liebe diesen See. Leider ist er viel zu weit von meinen Unterkünften und der Bibliothek entfernt, als

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