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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Hilfe bekommen können. Wir haben lauter exotische Sachen zu Essen geschenkt bekommen und waren der Mittelpunkt von einem spontanen Volksfest. Das hat sich auch nicht geändert, als ein paar offizielle Vertreter der Stadtverwaltung oder so vorbei kamen. Ich dachte mir, wenn ich erzählen würde, wir kämen von einer anderen Welt, käme das nicht so gut an. Ich bin lieber vorsichtig geblieben und hab gesagt wir wären Händler und Abenteurer aus weiter Ferne und würden gerne eine Weile hierbleiben und Handel treiben. Ich habe auch gesagt, dass wir noch nicht alle unsere Freunde mitgebracht hätten, weil wir erst sehen wollten, ob wir willkommen sind. Wir sind in dieser Stadt willkommen! Ab morgen können wir erst mal in einem Gasthaus unterkommen und danach wurde uns, wenn ich es recht verstanden habe, angeboten, ein leer stehendes Anwesen am Stadtrand zu pachten oder zu kaufen. Da habe ich mich bisher auf nichts eingelassen.“
    Lena gähnte, konnte sich aber mit dem Weitersprechen nicht einmal so lange zügeln, bis ihr Mund wieder geschlossen war: „Es wurde spät, und ich habe ich die Fischer gefragt, ob sie uns noch mal über den See fahren könnten. Sie haben eingewilligt. Auf dem Rückweg konnten wir mit Caadil, so heißt einer von den Fischern, ausmachen, dass sie uns morgen früh alle am Ufer abholen und rüber fahren. Das Seeufer ist nämlich lebensgefährlich, haben uns die Leute versichert. Dafür müssen wir ihnen dann aber zwei von diesen Geldstücken bezahlen. – Freundschaftspreis.“
    Lena leerte den Geldbeutel aus und präsentierte die kleinen Würfel aus Eisen und Kupfer. Neben einer Prägung, die vermutlich irgendwelche Schriftzeichen darstellte, war jeder Würfel mit Schienen und Rinnen versehen, sodass sich jeweils acht davon zu einem Würfel der nächstgrößeren Einheit zusammenstecken ließen und – wenn man so viel hätte, würden sich diese Würfel wiederum verbinden lassen. Emily Pilcher beschäftigte sich eine Weile mit diesem Geld-Puzzle.
    Katja ließ sie alle noch einmal eine Weile die Mitbringsel bestaunen, ließ zu, dass Fragen gestellt und beantwortet wurden und auch, dass Rolf seine anschaulichen Beschreibungen der einheimischen Damenwelt erneut aufnahm. Sie merkte jedoch, dass der Spähtrupp von den vielen Erfahrungen und Erlebnissen zum Umfallen müde war. Dennoch bestand sie darauf, vor dem zu Bett gehen noch einmal ernste und wichtige Angelegenheiten anzusprechen: „Wenn wir morgen früh diese Stadt erreichen, ist die Aufgabe, mit der ihr mich betraut habt, beendet. Ich bin gewiss, wir können uns auf Lenas Einschätzung verlassen. Ergo werden wir in Sicherheit sein, und ich bin dann nicht länger eure Anführerin. Aber nicht alle haben es so weit geschafft. Eddie und Erik sind tot und ich möchte heute Nacht, wenn alle wieder ausgeschlafen sind, eine kleine Abschiedszeremonie für die Beiden machen. Ich werde ein paar Worte sagen und Alf würde ich um ein Gedicht bitten, das zum Anlass passt. Wenn sonst noch jemand etwas beitragen will, besprecht das bitte, sobald er wieder wach ist, mit Alf.“
    Die Ankündigung, dass Katja sie nichtmehr anführen sollte oder wollte, löste heftige Proteste aus. Alle redeten durcheinander, sogar Rolf trug, ausnahmsweise aus eigenem Antrieb, seine Ansicht bei: „Ey Katja, totaler Hirnschiss, echtma´. Wir brauchen dich als noch.“
    Lena verlangte im Verein mit Katja Ruhe. Der Aufruhr legte sich so weit, dass Katja zu Wort kam. „Also, ich weiß nicht recht, was ich sagen soll“, erklärte Katja verlegen. „Ich bin gerührt, dass ihr mich weiterhin als Anführerin haben wollt. Aber wozu? Warum wollt ihr Anweisungen von mir, wenn es doch gar nicht mehr ums Überleben geht – Nein! Nicht wieder alle gleichzeitig, bitte. Lena, was meinst du dazu?“
    Lena runzelte die Stirn. Eigentlich war ihr anzusehen, dass sie zu müde war, um ihre Gedanken vernünftig zu formulieren. Sie machte zunächst nur den Mund auf und wieder zu. Erst, als alle unruhig wurden, begann sie, langsam und bedächtig zu sprechen: „Wir sind in einer fremden Welt. Keiner von uns fühlt sich hier sicher, nur weil wir nicht mehr direkt von Hunger- oder Kältetod bedroht sind. Vielleicht werden wir uns irgendwann so eingewöhnt haben, dass wir unsere eigenen Wege gehen wollen. Bis dahin sind wir darauf angewiesen, zusammenzubleiben und gemeinsam irgendwas zu starten. Dafür brauchen wir dich, Katja.“
    Helmut Pilcher ergriff nun, was eher selten geschah, das Wort: „Wir

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