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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Peter. Ich dachte, ihr wärt inzwischen ausgezogen.«
    »Wir arbeiten dran«, sagte sie.
    Die Fledermaus gurgelte.
    »Na, na, Peter!«, sagte die Frau. »Sei lieb!«
    Das Wesen stapfte auf Diana zu. Sie wich vor dem grinsenden Monster und seinen säbelzahnartigen Reißzähnen zurück. Es drückte ihr einen Klumpen in Alufolie in die Arme. »Deins«, sagte es, während ihm Geifer übers Kinn tropfte.
    »Na, na, Peter«, sagte Stacey. »Behandelt man so seine neue Nachbarin?«
    Diana hielt den Klumpen in schlaffen Händen. Er war warm. Und ... bewegte er sich, oder bildete sie sich das nur ein? Woher zum Geier sollte sie das jetzt überhaupt noch wissen?
    »Du musst Peter verzeihen. Er wird immer ein bisschen brummig, wenn er ein paar Stunden Wirt war.«
    »Kein Problem«, erwiderte Diana.
    Peter warf sich auf Stacey. Er umarmte und drückte sie fest. Sie heulten in grausiger Harmonie, während sein Körper zu einer zerbrechlichen sterblichen Hülle zusammenfiel und sie die Gestalt des Fledermausmonsters annahm. Der einzige Unterschied war, dass es jetzt ein Kleid mit Blumenmuster trug.
    Peter strich sich die spärlichen Strähnen auf seinem kahl werdenden Kopf glatt. »Das ist besser. Du musst Vorms neue Wächterin sein.«
    »Muss ich wohl«, sagte Diana.
    Das Stacey-Ding riss ihr den Alufolien-Klumpen aus den Händen und biss hinein.
    »Wir haben gerade einen neuen Brotbackautomaten bekommen«, sagte Peter. »Meine bessere Hälfte wollte ihn unbedingt ausprobieren.«
    »Pumpernickel«, gurrte das Stacey-Wesen. »Guuuut!«
    »Um Himmels willen, Schatz, iss es nicht ganz auf!«
    Mit einem schuldbewussten Lächeln bot sie Diana den Laib an. Brotkrümel und Alufolienfetzen steckten zwischen Staceys spitzen Zähnen.
    Diana lehnte die Gabe höflich ab. »Nein danke. Vielleicht später.«
    »Dann nehme ich es.« Vorm schnappte sich das Brot und schob es sich in den Mund in seinem Schmerbauch.

VIER

    Einmal in der Woche verbrachten Calvin und Sharon den Abend zusammen und unternahmen etwas. Es war ein informelles Arrangement, und da sie zusammenlebten, sahen sie einander sowieso regelmäßig. Aber es gab einen Abend, an dem das erwartet wurde. Sie verließen gemeinsam die Wohnung und gingen ins Kino oder essen oder saßen vielleicht einfach in einem Coffeeshop herum und redeten.
    Sharon hütete sich, es als Verabredung zu betrachten, aber manchmal tat sie es trotzdem.
    Sich für den Beinahe-Verabredungs-Abend anzuziehen war knifflig. Sie wollte nichts zu Formelles oder zu Lässiges tragen. Sie wollte sich wohlfühlen. Sie wollte hübsch aussehen. Auch wenn es dabei nur um sie selbst ging. Calvin war es egal, wie sie aussah. Sie hätte ein Clownskostüm tragen können, und er hätte es nicht bemerkt. Die Hälfte der Zeit brauchte er ihre Hilfe bei seiner eigenen Kleiderwahl.
    Er brauchte keine Kleider, aber da er seit Ewigkeiten unter Menschen war, beherrschte er die Grundlagen, auch wenn er sich beschwerte, dass sich die Mode ständig änderte und es schwierig war, Schritt zu halten. Hemd. Hose. Normalerweise dachte er auch an die Schuhe. Sie hatte vor langer Zeit akzeptiert, dass Socken Glückssache waren. Unterwäsche konnte sie von vornherein vergessen. Ihn dazu zu überreden, sich schick anzuziehen, war schwierig, denn seiner Meinung nach waren das einfach zu viele Extra-Accessoires. Krawatten gingen über seinen Verstand. Manschettenknöpfe verstand er nicht. Knitterfalten waren seiner Beachtung nicht wert.
    Hätte er die Wahl gehabt, er wäre den ganzen Tag in T-Shirt, Jogginghose und Sandalen herumgelaufen. Und das wäre ihr auch vollkommen recht gewesen, doch das hatte nicht sie zu entscheiden. Greg hatte die Regel aufgestellt, dass Calvin jederzeit ein gewisses Maß an Vorzeigbarkeit aufrechterhalten musste. Das war auch notwendig, denn die wenigsten Leute beteten einen Mann an, der sich schlampig kleidete. Nicht heutzutage. Es gab Erwartungen, Standards. Wenn Jesus heute auf Erden wandelte, müsste er sich rasieren, sich einen Haarschnitt zulegen und in Armani investieren. Wahrscheinlich würde ihm keiner zuhören, aber er hätte zumindest eine reelle Chance.
    Zusätzlich zu Calvins unterentwickeltem Sinn für Kleidung hatte er auch noch keinerlei Sinn für die menschliche Gestalt. In seinen Augen waren alle Menschen lediglich Fleischsäcke auf zwei Beinen. Wenn Calvin ein Gott war (und wer wollte behaupten, er sei es nicht?), war er nicht die Art Gott, die sich mit jedem heißen sterblichen Stück, nach dem ihm

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