Der Nacht ergeben
irgendetwas nicht?«
Abbys Augen waren geweitet. »Ich weiß es nicht. Da draußen waren... Schatten.«
Dante versteifte sich und dachte sofort darüber nach, wie er sie beschützen konnte, während sie in der Höhle praktisch in der Falle saßen. Verdammt, er hatte nicht damit gerechnet, dass sie jemand so schnell finden würde.
»Schatten?«
»Nein, das stimmt nicht ganz.« Sie schüttelte frustriert den Kopf. »Es waren eher so silbrige... Dingens.«
Er sah sie erstaunt an. »Vielleicht wäre es besser, wenn du englisch zu sprechen versuchtest, Liebste. Ich kenne die Übersetzung für >Dingens< nicht.«
Sie drehte sich um und zeigte gebieterisch auf den Höhleneingang.
»Da.«
Dante kam den verblassenden Sonnenstrahlen gefährlich nahe, als er sich die Bäume in der Nähe ansah. Seine Anspannung verflog bei dem Anblick der schlanken Silbergestalten, die durch die Schatten huschten.
»Ah.«
»Was ist das?«
Dante zuckte die Achseln. »Ich nehme an, du würdest sie als übernatürliche Wesen bezeichnen.«
Abby stellte sich dicht neben ihn. Offenbar war sie sich nicht bewusst, dass ihre süße Hitze ihn einhüllte und alle möglichen köstlichen Reaktionen in ihm hervorrief.
»Feen?«
»Eigentlich handelt es sich bei ihnen um Dämonen«, antwortete er zerstreut.
»Na toll.«
Er blickte in ihr angespanntes Gesicht. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen; sie sind sehr sanft und sehr scheu. Das ist auch der Grund, warum sie so abgelegene Orte bevorzugen.«
Seine Worte sollten Abby eigentlich trösten, aber sie hob die Hände, um sie gegen ihre Schläfen zu drücken.
»Das ist Wahnsinn.«
»Was?«
Sie seufzte schwer. »Bis vor zwei Tagen waren Dämonen für mich nicht mehr als irgendwas aus einem Schundhorrorfilm. Und jetzt stolpere ich jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, über sie. Die können doch nicht plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht sein.« ,
»Nein.« Dante zog sie in seine Arme und strich ihr mit den Händen beruhigend über den Rücken. »Es gab sie schon immer. Weitaus länger als Menschen.«
»Und warum habe ich sie dann nicht schon vorher gesehen?«
»Weil du die Welt nicht mit diesen Augen gesehen hast.«
»Wie bitte?« Sie zwinkerte, bis plötzlich die Erkenntnis einsetzte. »Oh, du meinst den Phönix?«
»Ja.« Seine Hände streichelten weiterhin über ihren schlanken Rücken, aber er konnte sich nicht einmal selbst einreden, dass er das noch immer tat, um sie zu beruhigen. »Die meisten Sterblichen ziehen es vor, nur das zu sehen, was sie sehen wollen, und natürlich besitzen die meisten Dämonen die Fähigkeit, sich versteckt zu halten.«
»Sogar Vampire?«, fragte Abby.
»Wenn das unsere Absicht ist.« Dante hörte ein leises Summen in der Luft und drehte Abby wieder in Richtung der engen HöhlenöfFnung, während er ihre Taille mit seinen Armen umschlang. »Sieh mal.«
»Was meinst du?«
Er beugte sich zu ihrem Ohr herunter und flüsterte ihr zu: »Sie tanzen.«
Einen Moment lang war nichts zu sehen. Doch als Abby gerade ungeduldig von einem Fuß auf den anderen zu treten begann, verschwand die Sonne hinter der Baumreihe, und in der einsetzenden Dunkelheit begannen die silbrigen Gestalten zu leuchten.
Sie glühten in dunkelroten, smaragdgrünen und goldenen Farbtönen und huschten umeinander. Ihre spielerischen Kapriolen schufen ein überwältigendes Farbenspiel.
»Du meine Güte«, keuchte Abby. »Das ist so wunderschön.«
»Du klingst überrascht.«
»Es ist nur so, dass ich nie...«
Ihre Worte verklangen, als würde ihr bewusst, dass sie im Begriff war, ein instinktives Vorurteil zum Vorschein kommen zu lassen. Dantes Lippen verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln. Er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Sie befand sich noch immer in einem Schockzustand durch all die Dinge, die geschehen waren. Und die Dämonen, die sie bisher kennengelernt hatte, hatten kaum zu der Art gehört, die ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit vermittelten.
»...Schönheit unter Dämonen erwartet hätte?«, beendete er trocken Abbys Satz.
Sie drehte sich langsam um und erwischte ihn unvorbereitet, als sie sich eng an ihn presste und ihm lächelnd tief in die Augen sah.
»Eigentlich habe ich schon festgestellt, dass einige Dämonen unglaublich schön sein können.« Ihre Augen verdunkelten sich, und ihre Hand begann Dante auf eine Art zu streicheln, mit der er sehr einverstanden war. »Und unglaublich sexy.« Er knurrte wild vor Lust. »Du spielst mit dem Feuer, Liebste.« »So,
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