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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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würde - ich glaube, wir sollten uns besser auf den Weg machen.«
    Abby erstarrte. Weitergehen? In die Dunkelheit hinausgehen und sich den gruseligen Scheußlichkeiten stellen, die draußen auf sie warteten?
    Das klang nicht gerade verlockend. Nicht, wenn sie sich diverse andere Dinge vorstellen konnte, die sie in der Dunkelheit lieber täte.
    Dinge, die einen Vampir mit viel Sex-Appeal und vielleicht etwas Duftöl einschlossen...
    »Müssen wir unbedingt gehen?«, fragte sie. »Hier sind wir wenigstens sicher.«
    Dante schüttelte den Kopf. »Nein, hier sitzen wir in der Falle. Vor allem, wenn die Sonne aufgeht.«
    Abby musste zugeben, dass er vielleicht nicht ganz unrecht hatte. »Wohin gehen wir denn?«
    Er erhob sich und half Abby beim Aufstehen. »Zuerst suchen wir das Auto, und dann fahren wir zurück nach Chicago.«
    Nachdem Abby wieder auf den Beinen stand, probierte sie vergeblich, den Staub von ihrer Hose abzuwischen. Natürlich war das dumm. Schließlich trug der Staub dazu bei, die Falten zu überdecken.
    »Warum Chicago?«
    Dante strich Abby eine widerspenstige Locke hinter das Ohr. »Weil Viper dich dort beschützen kann, während ich mich um Mittel und Wege kümmere, die Hexen aufzuspüren.«
    Abby kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, der selbst den begriffsstutzigsten Vampir darauf aufmerksam machen sollte, dass sie nicht begeistert war.
    »Du denkst doch wohl nicht darüber nach, sie allein zu verfolgen?«
    Dante war klug genug, Schwierigkeiten zu spüren, bevor sie ihn unvorbereitet trafen. Er sah sie argwöhnisch an.
    »Ich bin der Einzige, der ihre Fährte kennt.«
    »Nicht der Einzige«, presste sie hervor. »Irgendwas ist da draußen, das Jagd auf sie macht. Etwas, das sie schon einmal gefunden und wie Sushi zerlegt hat. Ich bin sicher, es würde dir diesen Trick liebend gerne live und ganz persönlich zeigen.«
    »Sehr anschaulich, aber wahr«, gab er zu. »Und das ist genau der Grund, warum du bei Viper bleiben sollst.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Und der Grund, warum du nicht allein die Hexen verfolgen sollst.«
    »Wir können weiterstreiten, während wir gehen«, meinte Dante. Er ergriff Abbys Hand und zog sie aus der Höhle. »Das wird eine hübsche Abwechslung von deinem Gejammer, ich würde dich im Kreis herumführen.«
    Abby brauchte einen Moment, um die sanfte Brise zu genießen, die die Luft in Bewegung hielt. Sie brachte einen Geruch mit sich, von dem Abby nur vermuten konnte, dass er etwas mit Natur zu tun hatte. Es war immer ihr Prinzip gewesen, nirgendwohin zu gehen, wo es keine gepflasterten Straßen und keine Kaffeebar gab. Es war ziemlich merkwürdig, von Bäumen und Sternen umringt zu sein.
    Allerdings nicht merkwürdig genug, um sie vergessen zu lassen, dass sie gerade dabei war, Dantes falsche Annahme zu korrigieren, dass er herumlaufen und Lone Ranger spielen konnte, während sie in der Nähe war.
    »Es gibt keinen Streit«, sagte sie mit ihrer besten Grundschullehrerinnenstimme. »Du gehst nicht allein, und damit Schluss.«
    Er ließ ein überhebliches Lächeln aufblitzen. »Ich gebe ja zu, dass du Dickköpfigkeit zu einer Kunstform erhoben hast, aber ich hatte über dreihundert Jahre Zeit, um meine eigene zu perfektionieren. Du hast keine Chance.«
    Ihr Lächeln war noch überheblicher. »Über dreihundert Jahre sind gar nichts. Ich bin eine Frau.«
    »Das ist wohl wahr.« Er ließ seinen Blick langsam über ihre zerknitterte Gestalt gleiten. »Eine wunderschöne, zauberhafte Frau, die wie ein Kätzchen schnurrt, wenn ich ihre...«
    »Dante.«
    Er lächelte amüsiert, als sie errötete. »Was denn? Ich mag Kätzchen.«
    Sie bemühte sich, die Stirn zu runzeln. »Du versuchst mich nur abzulenken.«
    »Funktioniert es?«
    »Ich...« Abby blieb unvermittelt stehen, als ihr ein kalter Schauder über den Rücken lief.
    Im Bruchteil einer Sekunde stand Dante direkt neben ihr. Sein Körper war bereit zuzuschlagen. Alles, was er brauchte, war ein Opfer. »Was ist los?«
    »Hier draußen ist irgendwas«, antwortete sie. Dante hob den Kopf und schloss die Augen. Eine ganze Weile blieb er stumm und schüttelte dann langsam den Kopf.
    »Ich spüre nichts.«
    In jeder anderen Nacht hätte Abby die Achseln gezuckt und zugegeben, dass sie sich etwas eingebildet hatte. Eine kurze Gänsehaut sollte wohl kaum ausreichen, um sich verrückt zu machen.
    Aber dies hier war nicht jede andere Nacht, und obwohl sie vielleicht nicht gerade zur Vereinigung der

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