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Der Narr und der Tod

Der Narr und der Tod

Titel: Der Narr und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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die Fahrt.“
    Sie hatte das Geld in der Matratze des Kinderbettchens versteckt, wo Rory es gefunden hatte.
    „Wie wolltet ihr das Rechtliche regeln?“
    „Margaret sagte, sie und Luke würden umziehen, sobald das Kind alt genug wäre. Sie ging davon aus, dass niemand Fragen stellen würde, egal, wohin sie letztlich ziehen würden. Sie hatte ein paar Bücher gelesen und wusste, wie sie sich eine Geburtsurkunde beschaffen konnte. Weißt du, dass es Bücher gibt, die so etwas erklären? Sie wollte seinen Namen ändern, er sollte Lucas heißen. Ich habe ihn Hayden genannt, nach meinem Großonkel väterlicherseits. Das war mein Lieblingsonkel, als ich noch ein kleines Kind war.“
    Ich dachte nach. Dann sagte ich, ich hätte Durst, woraufhin Regina aufsprang und mir eine Plastiktasse mit Wasser brachte. Im Keller hing ein uraltes Waschbecken an der Wand, voller Flecken und potthässlich, aber offenbar noch in Gebrauch. Regina schob mir die Hand unter den Kopf und half mir, mich weit genug aufzurichten, um zu trinken.
    „Was ist mit meinem Kopf los?“, fragte ich, um das Unvermeidliche noch etwas hinauszuzögern. Außerdem wollte ich es wirklich wissen.
    „Wahrscheinlich hat dir Luke seine Flinte übergezogen. Margaret sagt, du bist über ihn hergefallen. Das ist schon ziemlich verrückt, Tante Roe.“
    „Ja.“ Dem konnte ich nur zustimmen.
    „Jedenfalls hast du auf der Stirn eine dicke Beule, die sich bis in die Haare hochzieht, und auf deinem Gesicht klebt ein bisschen getrocknetes Blut. Hast du Craig gesehen? Wann kommt er? Ist Rory in Lawrenceton krank geworden? Er hat sich ziemlich seltsam aufgeführt.“
    „Sag mir doch, was du von dem Abend noch weißt.“ Schwer zu glauben, dass er erst fünf Tage zurücklag.
    Regina beäugte mich nachdenklich. Sie saß nun neben mir auf dem Boden, die Plastiktasse immer noch in der Hand. Inzwischen war mir klar, dass ich auf einem zweiten Schlafsack lag, während Regina auf dem kalten Beton kauerte. Ihr dunkles Haar wirkte wirr und verfilzt, die Augen waren rot und geschwollen.
    „Nachdem ihr zu dem Abendessen gefahren wart“, begann sie zu erzählen, „bin ich rüber ins Haus, um mir was zu essen zu machen. Eines von diesen Healthy-Choice-Fertiggerichten, die du in der Gefriertruhe hast.“
    Ich wollte nicken, aber das ging nicht; es fühlte sich an, als könnte ich mit jeder kleinen Bewegung mein Genick brechen.
    „Dann hörte ich einen Wagen vorfahren. Ihr wart das nicht, das war mir klar, ihr wart noch nicht lange genug weg. Ich habe aus dem Fenster gesehen, und da stand ein junger Schwarzer. Ganz freundlich und so, sagte, ein Freund hätte ihn rausgefahren und er solle das Auto von seinem Dad abholen. Als er das Auto wendete, fiel etwas hinten aus dem Anhänger, dachte ich wenigstens. Aber ich habe nichts gesagt, ich habe gedacht, das gehe ich später aufheben. Er war gerade mit seinem Pick-up von eurem Grundstück gefahren und der Typ, der ihn gebracht hatte, auch, als Craig und Rory auftauchten. Die sind mit mir ins Haus gekommen, und wir haben fast sofort angefangen zu streiten. Ich war wütend. Ich war ja weg, weil ich Zeit zum Nachdenken brauchte, aber Craig hatte sich sofort an meine Fersen geheftet.“ Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    „Ich wurde dann ein bisschen nervös“, fuhr sie fort, „so allein da mit den beiden Typen, die beide stocksauer auf mich waren. Natürlich würde Craig mir nie was antun, aber er war wirklich wütend, so schrecklich hatten wir uns noch nie gestritten.“ Reginas Gesicht wurde weicher. „Sonst ist er immer so süß“, sagte sie beinahe zärtlich. „Das war einer der Gründe, warum ich das Kind behalten habe.“
    Ich hegte inzwischen erhebliche Zweifel, dass Craig der Vater von Reginas Baby gewesen war. Irgendwo weit hinten in der Geheimnisabteilung meines Hirns, in der ich Gedanken aufbewahrte, die ich auch vor mir selbst am liebsten verbergen wollte, ruhte die Erkenntnis, dass der Kleine Rory viel stärker ähnelte als Craig. Rorys Babyfoto auf der Fernsehtruhe seiner Schwester hätte Haydens Zwilling darstellen können. „Aber dann ging es Rory nicht gut“, flüsterte ich.
    „Ja! Er hat sich ganz seltsam benommen, meinte, er wäre so müde, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten könnte. Da habe ich gesagt, er soll sich kurz aufs Sofa legen. Er sagte, Craig und er seien auf dem Parkplatz des Getränkemarkts von einer älteren Dame mit blonden Haaren und einem schicken Auto angequatscht worden,

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