Der Narr und der Tod

Der leitende Therapeut in der Drogeneinrichtung fand, Tally sollte sich ganz und gar auf das Programm konzentrieren, und deshalb durfte er eine Weile keinen Besuch empfangen. Catledge wollte nicht, dass ich arbeite.“ Verzweifelt warf sie die Hände in die Luft – sah ich denn nicht, wie die Welt sie frustriert hatte?
    „Erzähl mir nicht so etwas“, sagte ich, und mein Ton war nicht eben höflich. „Du hättest arbeiten können, egal, was Catledge sagte. Du hättest zu Tally reisen und darauf bestehen können, ihn zu sehen, schließlich bezahlst du die Therapie. Du hättest bedürftigen alten Leuten Heizöfen schenken können! Stattdessen hast du Nichtsahnenden Drogen untergejubelt.“
    Ellen sah empfindungslos auf mich herab. „Ich werde es nicht wieder tun“, sagte sie. „Ich habe auch keine Pillen mehr. Aber ich muss sagen, es hat Spaß gemacht.“ Sie deutete auf die Tür, und ich ging.
    Der Heimweg machte mich müde. Inzwischen machten mich viele Dinge müde. Ich verbrachte viel Zeit damit, im Bett fernzusehen, deshalb hatte ich mir einen zweiten Fernseher fürs Schlafzimmer gekauft und ihn auf einem speziellen Ständer an der Wand montieren lassen. Nun zahlte ich mehr für meinen Kabelanschluss. Aber Lesen interessierte mich nicht mehr so sehr wie früher ... nichts interessierte mich.
    Ich bog in unsere Einfahrt, stieg aus und sah mich in der vertrauten Landschaft um.
    Der Wind hatte wieder aufgefrischt, und vor meinen Augen wehte er die Asche von Luke Granberrys Brief aus dem Blumentopf und verteilte sie. Ich warf einen Blick auf die Wetterfahne, die Martin auf dem Garagendach angebracht hatte. Der Wind trug die Asche nach Westen. Zum Friedhof.

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    www.LuL.to