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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mindt
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Geschichte erzählt.«
    »Dann weißt du auch, dass alles mit Diebstählen angefangen hat.«
    »Nein, das hat Chocco mir nicht erzählt.« Leon wendet sich Chocco zu, fragt: »Weshalb hast du von den Diebstählen nichts erzählt?«
    »Ich habe nicht mehr dran gedacht«, erklärt Chocco und bleibt an der Tür stehen. »Marcs Tod ist für mich viel schrecklicher!«
    »Erzähl mir mehr über die Diebstähle«, bittet Leon Sandro.
    »Da gibt's nicht viel zu erzählen! Von heute auf morgen fing es an. Eine diebische Elster ging im Internat um und hat die Jungs beklaut, sogar die Lehrer. Es gab keine Spur vom Täter, nichts dergleichen.
    Die Klauerei hat für Wirbel gesorgt. Höhepunkt, wenn ich das überhaupt so nennen kann, war der Tod von Marc. Seitdem wurde nichts mehr gestohlen. Die gestohlenen Gegenstände so wie das Geld sind nie wieder aufgetaucht.« Sandro ist beunruhigt, was er deutlich zu verstehen gibt. »Ich mach mir echt Gedanken. Zuerst wird Maurice in der Dusche überfallen, dann der schreckliche Vorfall mit Nils - und nun fangen die Diebstähle wieder an. Zufall?«
    Bei Sandros Aufzählung muss Leon zwangsläufig an Falko und die versuchte Vergewaltigung denken. Möglicherweise ist vor einem Jahr ebenfalls noch sehr viel mehr vorgefallen, das nicht bekannt wurde, weil es niemand rausgefunden beziehungsweise öffentlich gemacht hat. Vor einem Jahr ist Marc im Internat aufgenommen worden. Er war der Neue, als alles seinen Lauf genommen hat. Diesmal ist Leon der Neue. Für Leon steht fest, dass das definitiv kein Zufall ist! »Du hast recht!«, bestätigt er Sandro in dessen Annahme. »Einer von uns treibt ein falsches Spiel. Einer von uns ist eine diebische Elster und vielleicht sogar mehr!«
    »Weshalb sollte der Dieb ausgerechnet einer von uns sein?«, stellt Chocco Leons Äußerung in Frage. »Auf dem Schlossgelände gibt es so viele Personen.«
    »Nein, das schließe ich aus.« Leon bleibt bei seiner Meinung. »Der Dieb ist im Internat zu finden!«
    »Du klingst wie Miss Marple«, witzelt Sandro und legt den Blick auf Leon, wirkt dabei fast schon romantisch. »Was dagegen, wenn ich dein Mister Stringer bin?«
    »Könnte mir keinen besseren vorstellen!« Leon flirtet, obwohl ihm eigentlich nicht danach zumute ist. Sandros Blick kann er einfach nicht widerstehen!
    »Mmh«, schnurrt Sandro und lächelt. Mit einem kessen Augenaufschlag becirct er Leon, legt sich halb übers Bett und posiert wie ein Pin-up-Boy. Sandro weiß, dass er der feuchte Traum vom Schloss ist. Er liegt einfach nur da und füllt den Raum mit seiner Schönheit. Darauf verlässt er sich, weil das immer funktioniert!
    Chocco beobachtet den Flirt. Er fühlt sich überflüssig wie das berühmte fünfte Rad am Wagen. Was würde er alles dafür geben, wenn jemand wie Sandro sich für ihn so sexy räkelte. Miss Marple und Mister Stringer, denkt Chocco eifersüchtig. Seinen Neid kann er nicht leugnen. Leon ist sein Freund, aber Sandro kann er ihm nicht gönnen! Seit Chocco im Internat ist, himmelt er Sandro an. Was er nun beobachten muss, treibt einen Dolch in sein Herz! Das tut so verdammt weh! Leon kann er nicht mal etwas vorwerfen, denn der hat mit dem Flirt nicht angefangen. Aber das macht es nicht leichter!
    Chocco nimmt seinen Zeichenblock samt Stifte und sagt, ohne sich dabei umzudrehen: »Bis später!«
    »Wohin gehst du?«, erkundigt sich Leon.
    »Zeichnen!«
    »Und wo? Ich komm gleich nach!«
    »Weiß noch nicht!« Chocco öffnet die Tür und verlässt das Zimmer. Nun steht er Sandro nicht länger im Weg, denkt Chocco. Sandro kann Leon anmachen und muss sich nicht zurückhalten.
    Leon kann über Chocco nur den Kopf schütteln. Er kann nicht nachvollziehen, weshalb Chocco es sich stets selber so schwer macht. Warum ist er nicht einfach zu Leon und Sandro aufs Bett gekommen? Leon ist sein Freund; das bedeutet aber nicht, dass Chocco von ihm eine permanente Abgrenzung erwarten kann. Leon wünschte, Chocco wäre ein bisschen mehr bei sich und würde erkennen können, wer er eigentlich ist. Die Selbstsicherheit und Verschlagenheit des Ritters von Eon wünscht Leon Chocco von ganzen Herzen! Wann hört Chocco endlich auf, als ein Phantom durch sein eigenes Leben zu schleichen?
    Es ist später Nachmittag. Mit einem schelmischen Lächeln stürzt Chocco ins Zimmer. Leon ist allein und liegt auf dem Bett, hört Musik. Chocco wedelt mit dem Zimmerschlüssel. Er sieht neckisch aus. Irgendwas amüsiert ihn königlich.
    »Deine Gefühlsschwankungen

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