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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mindt
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hinhalten!«
    »Niemals!«
    Falko schlägt erneut zu. Mit der Faust trifft er Leons Unterlippe. Der Schlag ist dermaßen heftig, dass Leons Lippe zu bluten beginnt. Falko grient und verpasst Leon einen Hieb in den Magen. Leon stöhnt vor Schmerz auf. Falko gibt ihm deutlich zu verstehen, dass er sich genau das nehmen wird, was er haben will. Entweder mit Leons Zustimmung oder auch ohne! Was immer passieren wird, Leon will sich verteidigen! Er stürzt sich auf Falko, schlägt ebenfalls zu.
    »Geil! Wehr dich, mein Schatz!«, feuert Falko Leon an.
    Leon muss erkennen, dass er Falko unterlegen ist. Falko bezwingt ihn, drückt ihn zu Boden und legt sich auf Leons Rücken. Das warme Wasser fällt wie Regen auf die Körper. Falko ist nicht mehr zu stoppen!
    »Hilfe!«, ruft Leon immer wieder so laut er kann.
    Falko hält Leon den Mund zu, zwängt sich zwischen Leons Beine und bereitet sich den Weg vor, um in ihn einzudringen. Leon schlägt auf Falko ein. Es nützt nichts. Falko ist wie ein Kampfhund, der sich festgebissen hat und selber schmerzresistent ist. Leon ist so, als würde er jemanden in den Dampfschwaden erkennen. Ja, das bildet er sich nicht bloß ein! Versteckt im Dampf steht eine groß gewachsene Person und beobachtet das Geschehen.
    »Hilf mir!«, schreit Leon. »Bitte!« - »Stell dir einfach vor, ich wär Tomlin, wenn ich dir den Schwanz reinschiebe!«, pustet Falko verhöhnend in Leons Gesicht.
    Nein!, denkt Leon. Nicht so! Tränen überkommen ihn und vermischen sich mit dem Wasser aus dem Duschkopf. Sein erstes Mal darf doch nicht auf diese Art und Weise geschehen! Nein! Nein! Nein! Doch nicht mit Gewalt! »Bitte!«, fleht Leon und schaut zu der Person, die sich im Dampf versteckt. »Lass nicht zu, dass er das macht!«
    Falko hat nicht bemerkt, dass er mit Leon nicht mehr allein ist und hält Leons Flehen für ein Stoßgebet.
    »Was machst du da? Fass den Jungen nicht an!«, röhrt endlich die Person im Dampf mit einer männlichen Stimme.
    Falko gerät in Panik. Im Nu lässt er von Leon ab und rennt wie ein geölter Blitz davon. Leon bleibt auf dem Kachelboden liegen und ist zu keiner Reaktion fähig.
    Ilja Sawatzki kommt aus dem Dampfnebel, stellt das Wasser ab, bückt sich runter zu Leon und fragt: »Bist du in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Sicher?« Sawatzki hilft Leon auf die Beine, schaut ihn an. Mit der Hand streichelt er über Leons Oberarm.
    »Warum haben Sie so lange gezögert?«, will Leon wissen. »Hab schon gedacht, Sie würden einfach nur zusehen!«
    »Was meinst du? Ich habe nicht gezögert. Als ich deine Schreie gehört habe, bin ich in die Dusche gekommen und habe gleich eingegriffen«, erklärt Sawatzki.
    Leon weiß, dass er lügt! Sawatzki hat gezögert und zugesehen ... und es offensichtlich genossen. Die große Beule in Sawatzkis Jeans ist ein sichtbarer Beweis dafür!
    »Danke!«, sagt Leon.
    »Schon gut.« Sawatzki führt Leon aus die Dusche. Im Umkleideraum setzen sich beide auf eine Holzbank ohne Lehne, die zwischen zwei Spindreihen steht. Mit einem Taschentuch wischt Sawatzki das restliche Blut von Leons Unterlippe weg. »Wer war der Typ? Kennst du ihn? Ist es jemand vom Internat?«
    »Ich weiß nicht. Nein, ich kenne ihn nicht«, lügt Leon und bedeckt mit dem Handtuch seine Blöße.
    »Du kannst von Glück reden, dass ich noch mal hergekommen bin, um nach Sascha zu suchen. Auf dem Gang habe ich deine Schreie gehört und bin sofort gekommen«, erzählt Sawatzki und streicht mit der Hand eine Haarsträhne aus Leons Gesicht. »Anfangs hab ich gedacht, ihr zwei hättet ein wenig Spaß zusammen. Mal ehrlich, das kommt doch öfter vor. Ist ja auch nichts Schlimmes!«
    »Kann das unter uns bleiben?«, bittet Leon ihn. »Ich wär Ihnen sehr dankbar dafür!«
    Sawatzki nickt. »Mach dir mal darüber keinen Kopf!«
    Dass Leon ausgerechnet mit Sawatzki ein Geheimnis teilen würde, hätte er nicht für möglich gehalten. Leon ahnt, dass Sawatzki gern etwas mit einem Jungen teilt. Ob das der Grund war, weshalb Sascha im Schwimmbecken untergetaucht ist? Wollte Sascha für Sawatzki unauffindbar sein, damit er vor ihm Ruhe hat?
    »Ich zieh mich besser mal an.« Leon steht auf, geht zum Spind und öffnet ihn.
    Sawatzki macht keinerlei Anstalten zu gehen. Er beobachtet Leon. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Leon.«
    »Schöner Name. Ich bin Ilja!«
    »Ich weiß. Ich meine, ich weiß, wer Sie sind.«
    »Sag ruhig du!«
    »Danke«, lächelt Leon kurz. Eigentlich ist ihm nicht danach zumute. Aber dem

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