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Der Pfad der Dolche

Der Pfad der Dolche

Titel: Der Pfad der Dolche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich auf der Seite anhäufte, würde aus Gründen des Gleichgewichts verteilt werden müssen. »Wenn sich irgendwo hier drinnen ein Angreal befindet, Nynaeve, würde ich es gerne finden, bevor Moghedien uns auf die Schultern tippt.«
    Nynaeve brummte verstimmt, spähte aber auch in den Weidenkorb.
    Während Elayne ein weiteres Tischbein fallen ließ -nun waren es drei, die nicht zueinander paßten -, warf sie einen Blick auf die Lichtung. Alle Packpferde hatten das Wegetor passiert, und jetzt wurden die Reittiere hindurchgeführt und füllten den freien Raum zwischen den Bäumen mit Geschäftigkeit und Lärm. Merilille und die übrigen Aes Sedai saßen bereits im Sattel und verbargen kaum ihre Ungeduld, endlich aufzubrechen, während Pol hastig die Satteltaschen ihrer Herrin festzurrte, aber die Windsucherinnen...
    Zu Fuß und auf ihren Schiffen bewegten sie sich höchst anmutig, sie waren jedoch nicht an Pferde gewöhnt. Renaile wollte von der falschen Seite aus aufsteigen, und die für sie auserwählte sanfte Kastanienbraune tänzelte langsam im Kreis um den livrierten Diener herum, der mit einer Hand das Zaumzeug ergriff, während er sich mit der anderen verzweifelt die Haare raufte und vergeblich versuchte, die Windsucherin zu korrigieren. Zwei der Stalldienerinnen gaben sich alle Mühe, Dorile in den Sattel zu helfen, die der Wogenherrin des Clans Somarin diente, während eine dritte, die den Kopf des Grauen hielt, die angespannte Miene eines Menschen zeigte, der sich ein Lachen verkniff. Rainyn saß auf dem Rücken eines langbeinigen braunen Wallachs, hatte aber weder die Füße in die Steigbügel gestellt, noch hielt sie die Zügel in Händen; auch hatte sie erhebliche Schwierigkeiten, beides zu finden. Und diese drei taten sich anscheinend noch am leichtesten. Pferde wieherten, tänzelten und rollten mit den Augen, und Windsucherinnen stießen dermaßen laut Flüche aus, daß sie noch über einen Sturm hinweg hätten gehört werden können. Eine von ihnen schlug einen Diener mit der Faust nieder, und drei weitere Stallburschen versuchten, die Pferde wieder einzufangen, die sich losgerissen hatten.
    Dann sah Elayne das, was sie zu sehen erwartet hatte, wenn Nynaeve in ihrer Aufmerksamkeit nachließ. Lan stand bei seinem schwarzen Schlachtroß Mandarb und blickte abwechselnd von den Bäumen zum Wegetor und zu Nynaeve. Birgitte kam kopfschüttelnd aus dem Wald, gefolgt von Cieryl, der sich aber Zeit ließ. Es gab dort draußen nichts, was sie hätte bedrohen oder ihnen Unannehmlichkeiten bereiten können.
    Nynaeve beobachtete sie mit gewölbten Augenbrauen.
    »Ich habe nichts gesagt«, bemerkte Elayne. Sie umfaßte einen kleinen Gegenstand, der in Stoffetzen eingewickelt war. Sie wußte sofort, was sich darin befand.
    »Gut für dich«, grollte Nynaeve nicht allzu leise. »Ich kann Frauen nicht ausstehen, die ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute stecken.« Elayne schwieg dazu und war stolz, sich nicht auf die Zunge beißen zu müssen.
    Sie wickelte die Stoffetzen ab, und eine kleine Bernsteinbrosche in der Form einer Schildkröte kam zum Vorschein. Es sah zumindest wie Bernstein aus, was es vielleicht einstmals gewesen war, aber als sie sich durch die Brosche der Quelle öffnete, strömte Saidar in sie, ein Strom vergleichbar mit dem, was sie selbst mühelos heraufbeschwören konnte. Es war kein starkes Angreal, aber weitaus besser als nichts. Damit sollte sie doppelt soviel Macht handhaben können wie Nynaeve, und Nynaeve selbst würde es auch besser gelingen. Sie ließ den zusätzlichen Strom Saidar los, steckte die Brosche mit einem erfreuten Lächeln in ihre Gürteltasche und suchte weiter. Wenn ein Angreal darin war, könnten vielleicht noch mehr darin enthalten sein. Und jetzt, wo sie eines zur Erforschung besaß, könnte sie vielleicht herausfinden, wie man ein Angreal gestaltete. Das hatte sie sich schon immer gewünscht. Es kostete sie Mühe, die Brosche nicht erneut hervorzunehmen und auf der Stelle mit der Erforschung zu beginnen.
    Vandene hatte Nynaeve und Elayne schon einige Zeit beobachtet, und jetzt trieb sie ihren schlanken Wallach zu ihnen herüber und stieg ab. Die Dienerin am Kopf des Packpferdes vollführte einen angemesseneren, wenn auch unbeholfenen Hofknicks, als sie Elayne und Nynaeve gewährt hatte. »Ihr geht sorgfältig vor«, sagte Vandene zu Elayne, »und das ist sehr gut. Aber es wäre vielleicht noch besser, diese Dinge so zu belassen, bis sie sich in der Burg

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