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Der Pfad der Dolche

Der Pfad der Dolche

Titel: Der Pfad der Dolche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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pochte in seinen Ohren. Noch vor einem Moment hatte es ihn nicht gekümmert, wohin diese Frauen gingen, aber jetzt...
    Irgendwohin, weit fort von hier. Menschen, die flohen, liefen so weit und so schnell sie konnten. Irgendwohin, wo sie sich sicher fühlten. Es hatte keinen Zweck, Madic loszuschicken, um Fragen zu stellen oder hier irgend jemanden unter Druck zu setzen. Sie wären nicht töricht genug gewesen, jemanden zurückzulassen, der ihren Bestimmungsort kannte. Nicht in Tar Valon. Bei al'Thor? Bei dieser Bande aufständischer Aes Sedai? Er hatte dort überall Spione, wovon einige nicht einmal wußten, daß sie ihm dienten. Alle würden ihm dienen - vor dem Ende. Er würde nicht zulassen, daß seine Pläne jetzt noch durch törichte Fehler verdorben würden.
    Plötzlich hörte er noch etwas anderes als den donnernden Trommelschlag seines eigenen Zorns. Ein brodelndes Geräusch. Er blickte neugierig zu Madic -und trat von der sich auf dem Boden ausbreitenden Lache zurück. Anscheinend hatte er in seinem Zorn mehr als nur das schmiedeeiserne Gitter mit der Wahren Macht umklammert. Bemerkenswert, wieviel Blut man aus einem menschlichen Körper pressen konnte.
    Er ließ das, was von dem Mann übriggeblieben war, ohne Bedauern fallen. Sein einziger Gedanke war, daß gewiß die Aes Sedai dafür verantwortlich gemacht würden, wenn Madic gefunden wurde. Ein weiterer kleiner Beitrag zu dem zunehmenden Chaos in der Welt. Er riß ein Loch in das Gewebe des Musters und Reiste mit der Wahren Macht. Er mußte diese Frauen finden, bevor sie die Schale der Winde benutzten. Und wenn das mißlang... Er mochte Menschen nicht, die seine sorgfältig erdachten Pläne störten. Jene, die es taten und noch am Leben waren, lebten nur, um dafür zu bezahlen.
    Der Gholam betrat vorsichtig den Raum, die Nasenflügel beim Geruch noch immer warmen Blutes bereits bebend. Die bleifarbene Verbrennung auf seiner Wange glühte wie ein Kohlestück. Der Gholam schien einfach ein schlanker Mensch zu sein, ein wenig größer als der Durchschnitt seiner Zeit, und doch war er niemals etwas begegnet, das ihm Schaden zufügen konnte. Bis er auf diesen Mann mit dem Medaillon traf. Er entblößte die Zahne in einem höhnischen Lächeln. Er sah sich neugierig im Raum um, aber da war nur der zerquetschte Körper auf dem Boden. Und ein ... Gefühl von ... etwas. Nicht die Eine Macht, aber etwas, was ihm ... ein Kribbeln verursachte, wenn auch nicht ganz auf dieselbe Art. Neugier hatte ihn hierher geführt. Das Gitter vor dem Fenster war teilweise verbogen, und es war an den Seiten herausgebrochen. Der Gholam erinnerte sich anscheinend an etwas, das ihm ein ähnliches Kribbeln verursacht hatte, aber vieles von dem, woran er sich erinnerte, war undeutlich und verschwommen. Die Welt hatte sich offenbar im Handumdrehen verändert. Es hatte eine Welt der Kriege und des Tötens in großem Umfang gegeben, mit Waffen, die über Meilen reichten, über Tausende von Meilen, und dann war da ... dies. Doch der Gholam hatte sich nicht verändert. Er war noch immer die gefährlichste Waffe von allen.
    Seine Nasenflügel bebten erneut, obwohl er jene, welche die Macht lenken konnten, nicht durch den Geruch aufspürte. Die Eine Macht war unterhalb und Meilen entfernt im Norden benutzt worden. Sollte er den Frauen folgen oder nicht? Der Mann, der ihn verwundet hatte, war nicht bei ihnen. Dessen hatte er sich vergewissert, bevor er seinen äußerst günstigen Standort verlassen hatte. Derjenige, der ihn befehligte, wollte den Mann, der ihn verwundet hatte, vielleicht ebensosehr tot sehen wie die Frauen, aber die Frauen waren ein leichteres Ziel. Die Frauen waren ebenfalls genannt worden, und im Moment war er unter Kontrolle. Er war in seinem ganzen Dasein gezwungen worden, dem einen oder anderen Menschen zu dienen, aber sein Geist wollte nicht unterjocht werden. Er mußte den Frauen folgen. Er wollte ihnen folgen. Der Moment des Todes, wenn er die Fähigkeit, die Macht zu lenken, mit dem Leben schwinden spürte, bewirkte eine Ekstase. Verzückung. Aber er hatte auch Hunger, und er hatte Zeit. Wohin auch immer sie fliehen würden - er konnte ihnen dorthin folgen. Er ließ sich mit einer fließenden Bewegung neben dem entstellten Körper nieder und begann sich zu nähren. Frisches Blut, warmes Blut, war eine Notwendigkeit, aber menschliches Blut hatte stets den lieblichsten Wohlgeschmack.

KAPITEL 3
    Ein erfreulicher Ritt
    Bauernhöfe, Weideland und Olivenhaine bedeckten den

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