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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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würde Sadeas seine Verkündigung wohl machen? Wenn er vorschlagen wollte, Dalinar zu verhaften, dann würde er das doch wohl nicht während eines Festes tun, oder?
    Dalinar zwang sich dazu, wieder dem Gespräch zuzuhören. Er sollte mehr auf das achtgeben, was in der Welt geschah. Früher hatten ihn Nachrichten darüber, welches Reich sich gerade im Krieg befand, fasziniert. So vieles hatte sich verändert, seit die Visionen eingesetzt hatten.
    »Vielleicht geht es ja weder um die Wirtschaft noch um Religion«, sagte Hatham, da er das Streitgespräch zu einem Ende bringen wollte. »Jedermann weiß, dass die Makabaki-Stämme einander aus unerfindlichen Gründen hassen.«
    »Vielleicht«, sagte Au-nak.

    »Ist das überhaupt wichtig?«, fragte Dalinar.
    Die anderen wandten sich ihm zu.
    »Es ist doch bloß ein weiterer Krieg. Wenn sie nicht gegeneinander kämpften, dann würden sie eben andere Feinde finden. So ist das doch bei uns. Rache, Ehre, Reichtümer, Religion – alle Gründe führen zum selben Ergebnis.«
    Die anderen sagten nichts darauf; allmählich wurde das Schweigen unangenehm.
    »Welches Devotarium beehrt Ihr, Hellherr Dalinar?«, fragte Hatham nachdenklich, als wollte er sich an etwas erinnern, das er vergessen hatte.
    »Den Orden von Talenelat.«
    »Ah«, sagte Hatham. »Ja, das ergibt allerdings einen Sinn. Sie hassen es, über Religion zu debattieren. Dann müsst Ihr dieses Gespräch als schrecklich langweilig empfinden.«
    Das war ein bequemer Ausweg aus dieser Konversation. Dalinar lächelte und nickte Hatham wegen dessen Höflichkeit dankbar zu.
    »Der Orden von Talenelat?«, fragte Au-nak. »Ich war der Ansicht, dass es sich dabei um ein Devotarium für das niedere Volk handele.«
    »Und das aus dem Munde eines Nataners«, sagte der Feuerer abfällig.
    »Meine Familie ist immer sehr fromm gewesen.«
    »Ja«, erwiderte der Feuerer, »was Euch auch sehr zugutegekommen ist, da Eure Familie ihre Vorin-Verbindungen benutzt hat, um vorteilhaft mit Alethkar Handel zu treiben. Es fragt sich nur, ob Ihr noch genauso fromm seid, wenn Ihr nicht mehr auf unserem Grund und Boden steht.«
    »Eine solche Beleidigung muss ich mir nicht gefallen lassen«, fuhr ihn Au-nak an.
    Er drehte sich um und ging davon, was Hatham dazu veranlasste, die Hand zu heben. »Nak-ali!«, rief er und eilte ihm besorgt nach. »Bitte beachtet ihn nicht!«

    »Unerträglicher Langweiler«, sagte der Feuerer und nippte an seinem Wein – Orange natürlich, denn er war schließlich Geistlicher.
    Dalinar beachtete ihn mit einem finsteren Blick. »Ihr seid kühn, Feuerer«, sagte er streng. »Vielleicht habt Ihr eine Dummheit begangen. Ihr habt einen Mann beleidigt, mit dem Hatham Geschäfte abschließen wollte.«
    »Ich gehöre zu Hellherr Hatham«, verteidigte sich der Feuerer. »Er hat mich sogar gebeten, seinen Gast zu beleidigen. Hellherr Hatham will Au-nak glauben machen, dass er sich schäme. Wenn Hatham nun auf die Forderungen Au-naks rasch eingeht, wird dieser glauben, es geschehe wegen der Beleidigung. Er wird die Vertragsunterzeichnung nicht hinauszögern, nur weil er den Verdacht hat, dass das Geschäft zu glatt läuft.«
    Ah, natürlich. Dalinar sah den beiden Fliehenden nach. Sie bedienen sich öfter solcher Kniffe.
    Was sollte Dalinar in Anbetracht dessen von der Höflichkeit halten, die Hatham vorhin gezeigt hatte, als er Dalinar einen Grund für dessen Abneigung gegen diesen Streit verschafft hatte? Hatte Hatham Dalinar damit auf irgendeine versteckte Manipulation vorbereitet?
    Der Feuerer räusperte sich. »Ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr niemandem dasjenige weitersagt, was ich Euch soeben gestanden habe, Hellherr.« Dalinar bemerkte, dass Adolin auf die Insel des Königs zurückkehrte. Er wurde von sechs seiner Offiziere begleitet, die in Uniform waren und ihre Schwerter trugen.
    »Warum habt Ihr es mir dann überhaupt verraten?«, fragte Dalinar und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Mann in der weißen Robe zu.
    »So wie Hatham seine Verhandlungspartner von seinem guten Willen überzeugen möchte, will ich unseren guten Willen Euch gegenüber zum Ausdruck bringen, Hellherr.«

    Dalinar runzelte die Stirn. Er hatte nie viel mit den Feuerern zu schaffen gehabt; sein Devotarium war einfach und geradeheraus. Dalinars Bedarf an Intrigen war durch den Hof gedeckt; da brauchte er dasselbe nicht auch noch in der Religion. »Warum? Wozu ist es wichtig, dass ihr ein gutes Verhältnis zu mir habt?«
    Der Feuerer

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