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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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zu erkennen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Wie schwer, Teft?«, sagte er noch einmal. »Fünfzig Fuß ist nicht weit, aber es ist trotzdem kein einfacher Schuss. Und dazu noch mit einem Beutel voller schwerer Kugeln am Pfeil? Ha! Außerdem musst du den Pfeil an den Rand schießen, damit Lopen an ihn herankommen kann. Wenn du es versaust, verlieren wir vielleicht alle Kugeln. Und was ist, wenn die Späher in der Nähe der Brücke plötzlich einen Pfeil aus der Kluft fliegen sehen? Das müsste sie doch wohl misstrauisch machen, oder?«
    Kaladin sah den Hornesser an. Ist ganz einfach, dachte er. Hältst ihn von dir weg … und lässt los …
    »Ich glaube, wir müssen dieses Risiko eingehen«, sagte Kaladin und beobachtete Fels aus den Augenwinkeln heraus. »Ohne diese Kugeln werden die Verwundeten sterben.«
    »Wir könnten bis zum nächsten Brückenlauf warten«, schlug Teft vor. »Wir schlingen ein Seil um die Brücke und werfen
es hinunter, und beim nächsten Mal binden wir den Beutel daran fest …«
    »Ein fünfzig Fuß langes Seil?«, fragte Kaladin. »Es würde schon zu dem Zeitpunkt alle Aufmerksamkeit auf uns lenken, wenn wir es kaufen.«
    »Nein«, wandte Lopen ein. »Ich hab einen Vetter, der in einem Laden arbeitet, wo Seile verkauft werden. Mit ein bisschen Geld bekomme ich da ganz leicht eines.«
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte Kaladin. »Aber dann müssen wir es noch immer verstecken und in die Kluft werfen, ohne dass jemand es sieht. Und dann hängt es einige Tage lang dort. Es würde auf alle Fälle bemerkt werden.«
    Die anderen nickten. Fels schien es unbehaglich zumute zu sein. Seufzend nahm Kaladin den Bogen und mehrere Pfeile heraus. »Wir müssen es versuchen. Teft, willst du nicht …«
    »Bei Kali’kalins Geist«, murmelte Fels. »Komm, gib mir den Bogen.« Er bahnte sich einen Weg durch die Gruppe der Brückenmänner und nahm den Bogen von Kaladin entgegen. Kaladin verbarg ein Grinsen.
    Fels blickte nach oben und schätzte die Distanz in dem schwächer werdenden Licht ab. Er legte den Pfeil in die Sehne und streckte die Hand aus. Dann richtete er den Bogen auf das Innere der Kluft aus und schoss. Der Pfeil flog schnell und prallte gegen eine Felswand.
    Fels nickte langsam und deutete dann auf Kaladins Beutel. »Wir nehmen nur fünf Kugeln«, sagte Fels. »Sonst wird es zu schwer. Ist sogar schon verrückt, es mit fünf zu versuchen. Luftkranke Flachländer.«
    Kaladin lächelte, zählte fünf Saphirmark ab – das war etwa das Zweieinhalbfache des Monatslohns eines Brückenmannes – und legte sie in einen Reservebeutel. Diesen gab er Fels, der nun ein Messer hervorzog und eine Kerbe in das Holz des Pfeils nahe der Spitze schnitt.

    Narb verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die bemooste Felswand. »Weißt du, dass das Diebstahl ist?«
    »Ja«, sagte Kaladin und sah Fels zu. »Und ich fühle mich dabei gar nicht schlecht. Du etwa?«
    »Überhaupt nicht«, meinte Narb grinsend. »Wenn jemand versucht, dich in den Tod zu schicken, darf er wohl kaum erwarten, dass du ihm treu ergeben bist. Aber falls jemand zu Gaz gehen sollte …«
    Plötzlich wurden die anderen Brückenmänner nervös, und mehr als nur ein Augenpaar richtete sich auf Schen, obwohl Kaladin deutlich erkannte, dass Narb dabei gar nicht an den Parscher dachte. Wenn einer der Brückenmänner die anderen verriet, konnte er auf eine Belohnung hoffen.
    »Vielleicht sollten wir eine Wache aufstellen«, schlug Drehy vor. »Damit sich niemand wegschleicht und mit Gaz spricht.«
    »So was machen wir nicht«, erwiderte Kaladin. »Was sollten wir denn tun? Uns in der Baracke einsperren und den anderen so sehr misstrauen, dass wir gar nichts mehr hinbekommen? « Er schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist bloß eine zusätzliche Gefahr. Sie liegt zwar durchaus nahe, aber wir dürfen keine Kraft damit vergeuden, uns gegenseitig auszuspionieren. Also machen wir weiter wie bisher.«
    Narb schien jedoch nicht überzeugt zu sein.
    »Wir sind Brücke Vier«, sagte Kaladin entschieden. »Gemeinsam haben wir dem Tod ins Auge gesehen. Wir müssen einander vertrauen. Man kann doch nicht mit der Befürchtung in die Schlacht laufen, der andere könnte plötzlich die Seiten wechseln.« Er sah jeden Einzelnen an. »Ich vertraue euch. Euch allen. Wir werden es durchziehen, und zwar zusammen. «
    Einige nickten; Narb schien besänftigt zu sein. Fels war mit seiner Schnitzerei fertig und band den Beutel am Schaft des

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