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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Waffe als auch die Sehne entgegen. »Weiß jemand, wie man damit umgeht?«
    Die Brückenmänner sahen einander an. Bögen waren bei der Jagd auf die meisten Schalentiere nutzlos; Schleudern waren wesentlich besser dazu geeignet. Eigentlich diente ein Bogen nur dazu, andere Menschen zu töten. Kaladin sah Teft an, der den Kopf schüttelte. Er war nicht am Bogen ausgebildet worden – und Kaladin auch nicht.
    »Ist ganz einfach«, sagte Fels, während er eine weitere Parschendi-Leiche auf die Seite rollte. »Du legst einen Pfeil ein und hältst ihn von dir weg. Dann ziehst du ganz fest an der Sehne – und lässt los.«
    »Ich bezweifle, dass es so leicht sein wird«, sagte Kaladin.
    »Wir haben kaum genug Zeit, die Jungs am Speer auszubilden, Kaladin«, erwiderte Teft. »Willst du ihnen etwa auch noch den Umgang mit dem Bogen beibringen? Und das ohne einen Lehrer, der diese Waffe beherrscht?«
    Darauf gab Kaladin keine Antwort. Er steckte Bogen und Sehne in seinen Sack, legte ein paar Pfeile dazu und half dann den anderen. Eine Stunde später marschierten sie durch die Kluft auf die Leiter zu. Ihre Fackeln würden bald erlöschen und flackerten schon heftig, während die Abenddämmerung herannahte. Je dunkler es wurde, desto unangenehmer war es in den Klüften. Die Schatten wurden tiefer, und ferne Laute wie tropfendes Wasser, fallende Steine oder heulender Wind nahmen eine bedrohlichere Qualität an. Kaladin umrundete eine Biegung, und eine Gruppe vielbeiniger Kremlinge huschte über die Wand und verschwand in einer Felsspalte.
    Die Männer führten ihre Gespräche nur noch leise, und Kaladin nahm nicht an ihnen teil. Gelegentlich warf er einen Blick über die Schulter auf Schen. Der schweigende Parscher ging mit gesenktem Kopf. Das Ausplündern der Parschendi hatte ihn ernsthaft durcheinandergebracht.

    Das kann ich gebrauchen, dachte Kaladin. Aber wage ich es auch? Es wäre ein Risiko. Und zwar ein großes Risiko. Er war schon einmal verurteilt worden, weil er das Gleichgewicht der Kluftschlachten gestört hatte.
    Zuerst die Kugeln, dachte er. Wenn es ihm gelang, sie herauszuschmuggeln, würde dies doch bedeuten, dass er auch andere Gegenstände mit aus den Klüften nehmen konnte. Schließlich sah er hoch oben einen Schatten, der die Kluft überspannte. Sie hatten die erste der dauerhaften Brücken erreicht. Kaladin ging zusammen mit den anderen noch ein wenig weiter, bis sie eine Stelle erreichten, wo der Kluftboden anstieg und dem Plateau etwas näher kam.
    Hier blieb er stehen. Die Brückenmänner versammelten sich um ihn herum.
    »Sigzil«, sagte Kaladin und deutete mit dem Finger auf ihn, »Du weißt etwas über Pfeil und Bogen. Wie schwer ist es deiner Meinung nach, die Brücke dort oben mit einem Pfeil zu treffen?«
    »Ich habe zwar hin und wieder einen Bogen in der Hand gehalten, Kaladin, aber ich würde mich nicht gerade als Fachmann bezeichnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es nicht allzu schwer ist. Die Entfernung beträgt ungefähr fünfzig Fuß, oder?«
    »Was soll das?«, fragte Moasch.
    Kaladin holte den Beutel mit den Kugeln hervor und hob eine Braue. »Wir binden diesen kleinen Sack an einen Pfeil und schießen ihn hoch, sodass er in der Unterseite der Brücke stecken bleibt. Wenn wir wieder einen Brückenlauf machen, bleiben Lopen und Dabbid zurück und holen in der Nähe dieser Brücke etwas zu trinken. Sie greifen dann einfach unter das Holz und ziehen den Pfeil heraus. Und wir haben die Kugeln. «
    Teft stieß einen Pfiff aus. »Raffiniert.«
    »Dann könnten wir ja alle Kugeln für uns behalten«, sagte Moasch eifrig. »Auch die …«

    »Nein«, erwiderte Kaladin fest. »Die wertloseren sind schon gefährlich genug; die Leute werden sich fragen, woher Brückenmänner plötzlich so viel Geld haben.« Er würde bei verschiedenen Apotheken Vorräte kaufen müssen und auf diese Weise ihren Reichtum verschleiern.
    Moasch wirkte enttäuscht, aber die anderen Brückenmänner waren ganz begeistert. »Wer will es versuchen?«, fragte Kaladin. »Vielleicht sollten wir zunächst ein paar Übungsschüsse abfeuern und es dann erst mit dem Beutel versuchen. Sigzil?«
    »Ich weiß nicht, ob ich mir das zutraue«, sagte Sigzil. »Vielleicht solltest du es versuchen, Teft.«
    Teft rieb sich das Kinn. »Sicher. Wie schwer kann das schon sein?«
    »Wie schwer?«, fragte Fels plötzlich.
    Kaladin warf einen Blick zur Seite, Fels stand im hinteren Teil der Gruppe, aber aufgrund seiner Größe war er leicht

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