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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nachdenklich gemacht, dass er sich bei Sadeas geirrt hatte.
    Im Westen flatterte stolz Sadeas’ Banner, dessen Streitkräfte die Parschendi von dem Kokon fernhielten. Wie so oft war er
als Erster angekommen und hatte die Parschendi in Kämpfe verwickelt, bis auch Dalinars Soldaten eingetroffen waren. Dalinar hatte überlegt, ob es sinnvoll war, das Edelsteinherz sofort herauszuschneiden, damit sich die Alethi zurückziehen konnten, aber warum sollte die Schlacht eigentlich so schnell enden? Er und Sadeas betrachteten es als wesentlichen Bestandteil ihrer Allianz, so viele Parschendi wie möglich zu vernichten.
    Je mehr sie töteten, desto rascher endete auch dieser Krieg. Bisher ging Dalinars Plan auf. Die beiden Armeen ergänzten sich gut. Dalinars Angriffe waren zu langsam gewesen, was es den Parschendi erlaubt hatte, sich jedes Mal vorteilhaft in Stellung zu bringen. Sadeas war schnell – vor allem, weil er jetzt etliche Männer im Lager zurücklassen konnte und daher noch geschwinder vorankam. Und er war sehr geschickt darin, die Soldaten zum Kampf auf die Plateaus zu bringen. Aber seine Männer waren nicht so gut ausgebildet wie die von Dalinar. Wenn also Sadeas als Erster eintraf und so lange durchhielt, bis Dalinar seine Männer ebenfalls über die Kluft geschickt hatte, dann wirkten seine bestens ausgebildeten Soldaten – und sein überragendes Splitterschwert – wie ein Hammer, der die Parschendi auf Sadeas’ Amboss zerschmetterte.
    Dennoch war es keineswegs leicht. Die Parschendi kämpften wie die Kluftteufel.
    Dalinar warf sich gegen sie, schwang sein Schwert und schlachtete die Parschendi zu allen Seiten ab. Unwillkürlich empfand er einen widerwilligen Respekt vor ihnen. Nur wenige Menschen wagten es, einen Splitterträger unmittelbar anzugreifen – zumindest nicht ohne eine ganze Armee im Rücken, die unbarmherzig nach vorn drängte.
    Diese Parschendi waren äußerst tapfer. Dalinar wirbelte herum, schlug aus, und die Erregung des Kampfes nahm wieder in ihm zu. Bei einem gewöhnlichen Schwert bemühte sich der Kämpfer, seine Schläge genau zu kontrollieren und sich
nicht von dem Schwung der Waffe aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Deshalb waren rasche, schnelle Stöße in kleinem Radius notwendig. Doch bei einer Splitterklinge verhielt es sich anders. Sie hatte zwar eine gewaltige Wirkung, war dafür aber bemerkenswert leicht. Sie führte kein Eigenleben. Wenn man mit ihr traf, fühlte es sich fast so an, als gleite die Klinge allein durch Luft. Darüber hinaus war es notwendig, sie immerzu in Bewegung zu halten.
    Vier Parschendi warfen sich ihm gleichzeitig entgegen. Sie schienen zu wissen, dass die beste Möglichkeit, ihn zu Fall zu bringen, darin bestand, ihn von allen Seiten einzukesseln. Wenn sie zu nahe an ihn herankamen, machten ihm die Länge seines Schwertgriffes sowie die Art seiner Rüstung das Kämpfen schwer. Dalinar drehte sich rasch mit der ausgestreckten Klinge in Hüfthöhe um sich selbst und bemerkte den Tod der Parschendi vorwiegend an dem leichten Ziehen in der Klinge, während sie durch die Brustkörbe glitt. Er erwischte alle vier, und eine Welle der Befriedigung überspülte ihn. Auf sie folgte sofort ein starkes Gefühl der Übelkeit.
    Verdammnis!, dachte er. Nicht schon wieder! Er wandte sich einer anderen Gruppe von Parschendi zu, während die Augen der Toten ausbrannten und rauchten.
    Dann warf er sich in einen neuen Angriff, schwang die Klinge über dem Kopf und ließ sie fallen. Sechs Parschendi starben. Er spürte einen Stachel des Bedauerns und war von seiner Erregung unangenehm berührt. Gewiss verdienten diese Parschendi – diese Soldaten – seinen Respekt, und er sollte sich auf keinen Fall darüber freuen, sie getötet zu haben.
    Er erinnerte sich an die Zeiten, in denen die Erregung am stärksten gewesen war. Damals hatte er zusammen mit Gavilar die Großprinzen unterjocht, die Veden zurückgeschlagen, gegen die Herdazianer gekämpft und die Akak Reschi vernichtet. Einmal hatte ihn die Kampfeslust beinahe dazu gebracht, Gavilar selbst anzugreifen. Dalinar erinnerte sich
an sein Gefühl der Eifersucht an jenem Tag vor etwa zehn Jahren, als der Drang, gegen Gavilar zu kämpfen – den einzigen würdigen Gegner, den er entdeckte, und zugleich jenen Mann, der Navanis Hand errungen hatte –, ihn beinahe verzehrt hätte.
    Seine Ehrengarde stieß ein Freudengeheul aus, als die Feinde fielen. Er fühlte sich zwar leer, aber er klammerte sich an seine Erregung

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