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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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noch immer über die Emuli. »Für sie«, sagte der Weltensänger gerade, »bedeutet es das Äußerste an Grobheit, einen Menschen unmittelbar zu schlagen. Sie führen ihre Kriege ganz anders als ihr Alethi. Das Schwert ist keine Waffe eines Anführers. Eine Hellebarde ist schon besser, dann kommt der Speer, und die besten Waffen sind Pfeil und Bogen.«
    Kaladin nahm eine Handvoll Himmelsstücke aus der Tasche eines Soldaten. Sie hatten sich in einem Beutel zusammen mit einem stark riechenden, schimmligen Stück Käse befunden. Er zog eine Grimasse, pflückte die Kugeln heraus und wusch sie in einer Pfütze.
    »Speere, die von Hellaugen benutzt werden?«, wunderte sich Drehy. »Das ist doch lächerlich.«
    »Warum denn?«, fragte Sigzil in beleidigtem Tonfall. »Ich finde die Art der Emuli interessant. In manchen Ländern wird es als ehrenrührig betrachtet, überhaupt zu kämpfen. Bei den Schin hast du zum Beispiel schon verloren, wenn du gegen einen Mann kämpfen musst. Das Töten ist bestenfalls eine bestialische Art, Probleme zu lösen.«
    »Du wirst doch nicht wie Fels sein und dich weigern zu kämpfen, oder?«, fragte Narb, der dem Hornesser einen kaum verhüllten bösen Blick schenkte. Fels schnaubte verächtlich, drehte dem kleineren Mann den Rücken zu und kniete sich nieder, um etliche Stiefel in einen großen Sack zu stopfen.
    »Nein«, sagte Sigzil. »Ich glaube, wir stimmen ganz darin überein, dass alle anderen Methoden versagt haben. Vielleicht wenn mein Meister wüsste, dass ich noch lebe … aber nein. Das ist dumm. Ja, ich werde kämpfen. Und wenn ich es tun muss, dann scheint mir der Speer die beste Waffe zu sein, auch wenn ich ehrlich gesagt am liebsten noch mehr Raum zwischen mich und meinen Feind bringen würde.«
    Kaladin runzelte die Stirn. »Mit einem Bogen vielleicht?«

    Sigzil nickte. »In meinem Volk ist der Bogen eine edle Waffe.«
    »Kannst du damit umgehen?«
    »Leider nicht«, gab Sigzil zu. »Wenn ich es könnte, dann hätte ich das schon längst erwähnt.«
    Kaladin erhob sich, öffnete den Beutel und legte die neuen Kugeln zu den anderen. »Gab es Pfeile und Bögen bei den Leichen? «
    Die Männer sahen sich an, einige schüttelten den Kopf. Sturmverdammt, dachte Kaladin. Eine Idee war in ihm aufgekeimt, aber diese Reaktion hatte sie bereits wieder erstickt.
    »Nehmt ein paar von den Speeren, und legt sie zur Seite«, sagte er. »Wir brauchen sie zum Üben.«
    »Aber wir müssen sie abliefern«, sagte Malop.
    »Nicht, wenn wir sie nicht mit aus der Kluft nehmen«, erwiderte Kaladin. »Jedes Mal, wenn wir hier herunterkommen, zweigen wir ein paar Speere für uns ab. Es wird nicht lange dauern, bis wir genug zum Üben haben.«
    »Wie sollen wir sie herausschmuggeln, wenn es Zeit für die Flucht wird?«, fragte Teft und rieb sich das Kinn. »Hier unten nützen die Speere den Jungs doch gar nichts, wenn es zum Kampf kommt.«
    »Ich werde einen Weg finden, wie ich sie nach oben bringen kann«, sagte Kaladin.
    »So etwas sagst du in der letzten Zeit sehr oft«, bemerkte Narb.
    »Lass ihn in Ruhe, Narb«, wandte Moasch ein. »Er weiß schon, was er tut.«
    Kaladin blinzelte. Hatte Moasch ihn soeben verteidigt?
    Narb wurde rot. »Ich habe es nicht so gemeint, Kaladin. Ich wollte nur fragen, das ist alles.«
    »Ich verstehe. Es ist …« Kaladin verstummte, als Syl als gewundenes Band die Kluft hinabschwebte.
    Sie landete auf einem kleinen Vorsprung in der Felswand und nahm dann wieder ihre weibliche Gestalt an. »Ich habe
eine weitere Leichengruppe gefunden. Es sind hauptsächlich Parschendi.«
    »Irgendwelche Bögen?«, fragte Kaladin. Einige Brückenmänner sahen ihn mit offenem Mund an, bis sie bemerkten, dass er in die Luft starrte. Dann nickten sie einander wissend zu.
    »Ich glaube schon«, sagte Syl. »Sie liegen dort unten. Nicht weit entfernt.«
    Die Brückenmänner waren mit den Leichen fast fertig. »Sammelt alles ein«, sagte Kaladin. »Ich habe noch einen Beuteplatz gefunden. Wir müssen so viel wie möglich nehmen und einiges davon in einer Felsspalte verstecken, sodass es nicht fortgespült werden kann.«
    Die Brückenmänner hoben ihre Funde auf, warfen sich die Säcke über die Schultern, und jeder Mann nahm einen oder zwei Speere an sich. Schon wenige Augenblicke später gingen sie den feuchten Kluftboden entlang und folgten Syl. Sie kamen an Vorsprüngen in den uralten Felswänden vorbei, wo sich weiß gewaschene Knochen verfangen hatten und Hügel aus Oberschenkeln,

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