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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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kam ihr auf der Leiter nach. „Bitte fürchten Sie sich nicht. Ich werde Ihnen nichts tun.“ Er griff nach ihrem Knöchel, und als sie mit eisigem Blick auf ihn herabsah, fügte er leiser hinzu: „Ich heiße Peter Hargraves, Miss. Ich bin Thomas Hargraves' Bruder und stehe in den Diensten des Earl.“
    In diesem Moment änderte sich alles. Sie war so erleichtert, dass sie fast ohnmächtig wurde. Wenn er Thomas Hargraves' Bruder war und in den Diensten des Earl stand, hieß das nichts anderes, als dass Jordan ihn engagiert hatte. Gott sei Dank für ihren sich einmischenden und übermäßig beschützenden Stiefbruder.
    Sie hätte wissen müssen, dass Jordan nicht so schnell aufgeben würde. Als er sie nicht von der Reise abhalten konnte, hatte er sich einfach etwas zu ihrem Schutz einfallen lassen. Und sie war dankbar, dass er sich über ihre Wünsche hinweggesetzt hatte.
    „Ich verstehe.“ Sie sah sich um und hoffte, dass niemand seine Worte gehört hatte. „Vielleicht sollten wir das besser unter vier Augen in meiner Kajüte besprechen.“ Daraufhin stieg sie zum Hauptdeck hinauf und wartete dort auf ihn, ehe sie zu ihrer Kabine eilte, die sich unterhalb des Achterdecks befand. „Kommen Sie mit.“
    Sobald sie ihre bescheidene Kajüte betreten hatten, drehte sie sich um, um den Matrosen anzuschauen, der seinen breitrandigen Hut abgenommen hatte. Nun wusste sie auch, warum er ihr so vertraut vorgekommen war. Mit seinem rötlichen Haar und den tief liegenden haselnussbraunen Augen ähnelte er seinem Bruder sehr.
    Sie lächelte ihn an. „Möchten Sie einen Schluck Wein trinken, um sich aufzuwärmen, bevor Sie an Deck zurückkehren, Mr. Hargraves?“
    „Nein, Miss. Ich habe Nachtwache und wenig Zeit. Aber ich danke Ihnen sehr.“
    „Dann hat also mein Stiefbruder Sie angestellt, damit Sie auf mich aufpassen?“
    „Ja.“
    „Und ich vermute, dass ich von dieser Abmachung nicht so bald erfahren sollte.“
    „Ihr Stiefbruder bat mich, so lange damit zu warten, bis wir auf dem offenen Meer sind. Ich wollte es Ihnen schon früher erzählen, aber Sie waren ja den ganzen Tag unten im Gefängnis. Übrigens sollten Sie nicht bis in die Nacht hinein dort unten bleiben“, fügte er hinzu. „Es ist gefährlich, sich nach Einbruch der Dunkelheit unter Deck aufzuhalten.“
    „Das habe ich auch schon festgestellt.“ Ihre Stimme war anklagend. „Doch jemand muss verhindern, dass die gefangenen Frauen von diesen Männern belästigt werden. “
    Er drehte den Hut in der Hand und musterte sie interessiert. „Sie kümmern sich wirklich um diese Frauen, Miss? Tom erzählte mir, dass Sie weichherzig seien, doch meiner Ansicht nach sollten Sie nicht ihr eigenes Leben für eine Horde verdammter Hur . . . ich meine leichter Mädchen aufs Spiel setzen. Das dürfen Sie nicht noch einmal machen. Das nächste Mal kann ich Sie vielleicht nicht mehr schützen.“
    Sie hatte jetzt schon den Eindruck, dass dieser Beschützer auch sehr lästig werden konnte. „Ich werde nicht zulassen, dass die Matrosen sich an die Frauen heranmachen“, sagte sie warnend. „Dort unten gibt es auch kleine Kinder und Mädchen, die höchstens vierzehn sind. Wenn es der Besatzung erlaubt ist, nach Belieben dort ein und aus zu gehen . . .“ „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Miss. Wenn Sie möchten, werde ich dafür sorgen, dass die Männer nicht mehr dort hinuntergehen, und wenn ich das mit dem Captain besprechen muss.“ Peter kratzte sich hinter dem Ohr. „Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sich nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit dort unten aufhalten, ja?“ „Wenn ich Ihnen zusichere, meine Arbeit nach dem Abendessen zu beenden, würden Sie dann die Frauen vor den anderen Matrosen schützen, Peter?“
    Obwohl er bei der Erwähnung seines Vornamens errötete, nickte er. „Seine Lordschaft hat mich gut dafür bezahlt, dass ich auf Sie achte. Und selbst wenn das heißt, auf eine Meute gefangener Frauen aufzupassen, schaffe ich das sicherlich.“ Sie betrachtete seine unerschütterliche Miene, die ihn seinem Bruder noch ähnlicher machte, und entspannte sich. Genau das hätte Hargraves auch sagen und tun können. „Gut, abgemacht, Peter.“
    Er nickte ernst, als er den Hut wieder aufsetzte, und ging zur Tür.
    „Peter?“
    Er blieb stehen. „Ja, Miss?“
    „Jordan scheint ja wohl den besten Mann engagiert zu haben, den er finden konnte.“
    Peter errötete erneut. „Vielen Dank, Miss. Ich werde mein Bestes für

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