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Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli T. Swidler
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verliebt. einfühlsamer mann, toller sex. will die scheidung. kinder bleiben selbstverständlich bei mir. ornella.»
    «Das ist ja ein Hammer, Pretoro.» Roberto schüttelte mitfühlend den Kopf. So war es damals bei ihm auch gewesen, als Maria Corbucci ihn hatte sitzenlassen, um sich fortan mit seinem verdammten Chef Nevio Cottelli zu vergnügen.
    Galdroni reagierte nicht.
    «Ein Skilehrer. Und dann noch aus Südtirol.»
    Galdroni reagierte immer noch nicht.
    «Sobald du den Fall hier geklärt hast, Galdroni, nimmst du am besten ein paar Wochen Urlaub. Mach eine Kur, die kannst du dir ja von Dottor Saltara verschreiben lassen.»
    Galdroni reagierte immer noch nicht, nicht einmal als Franco ihn jetzt hektisch antippte.
    «Hier, commissario , sehen Sie sich das an.»
    «Was ist das?», fragte Roberto stellvertretend.
    «Das ist Lehm. Der lag bei der Leiche.»
    Oddio . Roberto bedeutete Franco unauffällig, die Klappe zu halten. Leider nicht unauffällig genug. Schwer hob Galdroni seinen Kopf. «Was soll das heißen, Lehm?»
    «Der ist von dem Mörder», schauderte Franco.
    Galdroni zog eine Augenbraue hoch: Wie das?
    «Der Mörder ist ein Wesen, aus Lehm gemacht. Ich habe ihn gesehen. Er ist in die jüdische Synagoge. Da versteckt er sich. Ein Monster.»
    Galdroni fixierte Franco mit einem stahlharten Dirty-Harry-Blick, ohne auch nur einmal zu blinzeln, kam langsam auf die Beine und nahm seine Grundstellung ein: breitbeinig, stabil wie eine Eiche, zu allem entschlossen, angriffslustig. Franco warf Roberto hilfesuchende Blicke zu. Galdroni nahm sein Handy, wählte und stellte es auf laut.
    «Was soll das? Es ist zwei Uhr nachts!», tönte es aus dem Lautsprecher. Roberto erkannte sofort die Stimme seines Chefs, maresciallo capo Nevio Cottelli.
    «Galdroni hier.»
    « Ou, commissario! Wie geht es Ihnen? Wie kann ich Ihnen helfen?»
    Typisch, dachte Roberto, kaum hatte Cottelli es mit einem Ranghöheren zu tun, wurde er zum eifrigen Speichellecker.
    «Sie müssen mir Ihren besten Mann ausleihen, Nevio. Ein schwieriger Mordfall.»
    «Na, aber gerne. Ich stelle Ihnen Battistelli ab.»
    «Nichts da. Ich brauche Roberto Rossi.»
    Roberto reckte sich und lächelte selig. Weil er sich vorstellen konnte, was jetzt in Cottelli vorging.
    «Nun ja», quengelte dieser, «Sie sprachen von dem Besten, da wäre Battistelli sicherlich –»
    «Rossi hat den Fall mit der Tozzi letzten Sommer praktisch im Alleingang gelöst.»
    «Das würde ich so nicht unterschreiben, vor allem war ich selber in nicht unerheblicher Weise beteiligt und –»
    «Rossi. Nicht Battistelli.»
    Roberto wippte gut gelaunt auf den Zehenspitzen. In Cottellis Eingeweiden dürfte gerade gehöriger Aufruhr herrschen.
    Schwerer Seufzer. «Na gut, wenn Sie darauf bestehen.»
    «Danke und gute Nacht, maresciallo capo . Ende», sagte Galdroni und legte auf.
    Roberto wippte noch beschwingter. Für Galdroni zu arbeiten würde eine angenehme Abwechslung sein: Zumindest auf absehbare Zeit kein lebensbedrohlicher Schichtwechsel mehr, außerdem wurden die Räume der Polizia di Stato konstant auf 25 Grad beheizt.
    «Hör zu, Rossi», sagte der commissario . «Ich mach mich auf den Weg nach Hintertux.» Mit einem Ruck schloss er den Reißverschluss seiner Daunenjacke bis unters Kinn. «Ich lass mir doch von einem Südtiroler Yeti nicht die Frau ausspannen! Und die Kinder schon gar nicht!» Er verstaute sein Handy in einer kleinen Tasche auf dem linken Ärmel, in die es sich jedoch nur mit einiger Mühe hineinpressen ließ, Robertos altes Nokia war um einiges kleiner als dieses moderne App-beschwerte Smartphone. «Jetzt pass auf: Sag niemandem etwas von meinen privaten Problemen und mach meine Arbeit. Wie, ist mir schnuppe. Finde den Mörder. Hast du verstanden?»
    «Eh, wie soll ich denn –» Roberto verstummte, als Galdroni mit ausgestrecktem Arm auf ihn zeigte. Offenbar hatte er zuletzt eine DVD mit einem Tom-Cruise-Film gesehen.
    «Wenn du mich verrätst, erschieß ich dich. Dasselbe gilt für den da.» Er deutete auf Franco, der aus dem Lehm einen kleinen Klumpen geformt hatte und daran roch.
    Roberto hatte plötzlich das Gefühl, sich sehr bald schon nach Cottellis menschenunwürdigen Wechselschichtdienstplänen zurückzusehnen. «Galdroni, jetzt warte mal. Hier geht es um einen brutalen Killer!»
    «Ein Mensch aus Lehm, Poliziotto, wo ist das Problem? Ein Schlag auf die Nuss, und der zerbröselt.» Galdroni lachte merkwürdig, mit Humor hatte das rein gar nichts zu

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