Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
kleinen Raum, war schließlich doch noch bis zu dem Mann auf dem Bett durchgedrungen. Sein Blick fiel auf die Mündung des Mark-VI und dann auf das Gesicht dahinter. Gil konnte erkennen, wie er aus Angst die Augen aufriss. Er schien sich zu erinnern.
Metadi lächelte. »Ja, ich bin es, Nivome. Du hättest lieber weiter auf Wuxen jagen und dafür meine Familie in Ruhe lassen sollen.« Er legte den Sicherungshebel um.
In dem kleinen Raum hörte es sich wie eine Explosion an. Nivome schloss die Augen und winselte. Gil wurde dabei fast übel.
Der General blickte noch etwas länger auf Nivome hinunter. »Zum Teufel«, sagte er plötzlich und senkte den Arm. »Erschießen ist viel zu gut für ihn. Nimm die Fesseln ab und schmeiß ihn auf die Gasse hinter dem Blue Sun . Dann sag dem örtlichen Sicherheitsdienst, dass ein hilfloser Landstreicher durch die Straßen irrt.«
Beka sah ihren Vater einen Augenblick lang wortlos an. Sie spitzte die Lippen. »Und der Meister von Darvell kann den Rest seines Lebens in einer psychiatrischen Anstalt verbringen. Papa, deine Art gefällt mir.«
»Schön.« Der General gab ihr den Blaster zurück. »Dann kümmere dich darum.« Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Gästekabine ohne ein weiteres Wort.
Beka sah den Blaster in ihrer Hand an. Gil dachte kurz, dass sie Rolny doch noch erschießen würde. Und spielte mit dem Gedanken, ob er sie daran hindern sollte.
Aber sie warf Nivome nur einen Blick voller Verachtung zu und schob den Mark-VI ins Holster. »Ihr habt ihn ja gehört – der da fliegt hinter der Kantine raus.«
»Genau«, sagte Gil und wandte sich an Jessan. »Lieutenant-Commander, Sie und ich, wir werden uns um die Sache mit dem versoffenen Kumpel in der Seitengasse kümmern.«
»Lasst mich ihm zuerst die Fesseln abnehmen«, sagte Beka. »Das Schloss ist auf meinen Fingerabdruck kodiert.«
Sie ging einen Schritt auf das Bett zu und griff nach den Fesseln. Gil hörte ein leichtes Klappern von Metall – und dann brach in dem überfüllten Raum ganz plötzlich die Hölle aus.
Auf einmal hatte Nivome den Mark-VI in der Hand, hat ihn sich gegriffen, als sie die Fesseln löste , schoss es Gil durch den Kopf, und brachte ihn in Anschlag. Aber Beka Rosselin-Metadi war in jeder Beziehung die Tochter des Generals. Im Licht blitzte etwas aus Stahl, wie von selbst kam es plötzlich aus ihrem linken Ärmel – und dann erhob sie den Dolch gegen Rolnys Leib.
Die zwei Wochen in der Heilkapsel hatten ihre Kondition für einen Nahkampf jedoch geschwächt. Nivome ergriff Bekas Hand, die das Messer hielt. Sie blockte ab und zog den linken Arm hoch, so dass der Mark-VI wie der Blitz losging und den Perlmuttrahmen des nächstgelegenen Spiegels versengte.
Nivome kam jetzt aus dem Bett und drückte die Generalstochter dabei mit seinem Gewicht zurück. Gil hatte jetzt etwas Kleines und Tödliches in der Hand, instinktiv hatte er den gut versteckten Hand-Blaster aus seinem Grav-Clip gezogen.
Er hob ihn an und zielte, aber die kämpfenden Körper waren nicht auseinanderzuhalten. Bevor er einen Schritt zur Seite machen konnte, um in eine bessere Schussposition zu kommen, sprang bereits eine andere Gestalt über das Bett und landete auf Rolnys Rücken: Lieutenant-Commander Nyls Jessan schlang einen Arm um Nivomes Hals und riss den schweren Mann hoch und zurück.
Immer noch zu nah, verdammt , dachte Gil und versuchte erneut auf die ineinander verknoteten Körper zu zielen. Wieder vergingen Sekunden, in denen der Khesataner Nivome noch ein paar Zentimeter weiter zurückzerrte. Rolny kämpfte verbissen, um den schweren Blaster in Schussposition zu bekommen. Gil feuerte, und Nivome fiel tot auf die Tochter des Generals. Der Energiestrahl hatte ihn sauber in die Schläfe getroffen.
Die ganze Szene hatte insgesamt nicht mehr als fünf Sekunden gedauert. Das Geräusch des Blasterschusses war kaum verhallt, als der General mit gezogener Waffe in den Raum gelaufen kam. An seine Fersen hatten sich Lieutenant Rosselin-Metadi und Mistress Hyfid geheftet.
Der General ließ den Blaster wieder verschwinden. »Was ist passiert?«
Ein Blick auf Beka und Jessan genügte Gil: Von ihnen war keine Unterstützung mehr zu erwarten. Ungeachtet der Leiche zu seinen Füßen hielt der Khesataner Beka eng umschlungen und murmelte lediglich ein paar unzusammenhängende Worte. Sie wiederum zitterte in seinen Armen und versteckte den Kopf unter seinen Schultern, das lange Messer hielt sie noch in der
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