Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
Waffen.
Welche Art Waffe der General nun genau unter seiner dunklen Jacke trug, wusste Gil nicht. Aber er war sich doch sicher, dass Metadi eine dabei hatte. Der Oberbefehlshaber hatte es sich seit Beka Rosselin-Metadis Totenwache angewöhnt, einen Hand-Blaster im Ärmel zu tragen. Die Gestalt im Schatten hatte sich in jener Nacht zwar als ein Freund herausgestellt, aber beim nächsten Mal würden sie vielleicht nicht so viel Glück haben.
Was gut für den General ist, ist auch gut für den Adjutanten, überlegte Gil, und nahm vorsichtig einen Schluck Brandy. Ich habe nie so viel davon gehalten, die Schurken nur mit einem leeren Bierkrug bewaffnet zu verfolgen.
Die Sicherheitsanlage der Eingangstür piepte einmal. Wie die meisten Gäste ließ auch Gil seinen Blick in diese Richtung schweifen. Also , dachte er, wen haben wir denn da?
Der Neuankömmling wartete kurz, um sich an das matte Licht zu gewöhnen. Es war eine eher kleine, dunkle Frau in einem einfachen schwarzen Overall. Sie zog die forschenden Blicke der Stammgäste auf sich: Kein Spacer , konnte Gil sie förmlich sagen hören, und auch keine Nutte. Was hat eine ehrbare Planetenbewohnerin hier an der Bar zu suchen?
Dann fielen die forschenden Blicke auf den schwarz-silbernen Stab, den sie unter dem Gürtel ihres Overalls trug, und verloren sich wieder irgendwo im Raum.
Der General kicherte. »Man starrt eine Adeptin nicht einfach so an.«
»Aber was in aller Welt hat sie hier zu suchen?«, fragte Gil.
»Das wird sie uns sagen, wenn sie möchte«, sagte der General.
Und tatsächlich trat die Adeptin an ihren Tisch. Als sie sich näherte, vervollständigte sich für Gil das Puzzle um ein weiteres Stück: Diese Adeptin hatte er zuletzt auf Ovredis gesehen, wo sie die Anstandsdame für das Königshaus von Sapne gespielt hatte.
Sie setzte sich auf den leeren Stuhl am Tisch, schaute von Gil zum General und wieder zurück.
»Guten Abend, GentleSirs.«
Der General nickte. »Guten Abend, Mistress. Darf ich fragen, was Sie an einen Ort wie diesen führt?«
»Ich bringe eine Nachricht«, sagte die Adeptin. »Crystal World , Liegeplatz eins-drei-acht.«
»Das ist alles?«
Jetzt war die Adeptin an der Reihe zu nicken. »Das ist alles. An Bord können wir uns ungestörter unterhalten, wenn Sie wissen, was ich meine.«
Metadi lächelte sie an. »Ich habe dieses Spiel schon gespielt, bevor Ihr Captain geboren wurde, Mistress. Trinken Sie aus, dann können wir gehen.«
Die dunkle Haut der Adeptin wurde noch etwas dunkler. »Wir können sogar sofort schon gehen«, sagte sie und schob den Krug zur Seite. »Ich habe schon lange kein so schlechtes Bier mehr getrunken.«
Der Gang zu den Dockingbuchten dauerte nicht sehr lange. In der Nachmittagshitze waren die schmalen Gassen der Hafengegend von Waycross fast verlassen. In dem nüchternen, gelb-weißen Licht der Sonne von Innish-Kyl wirkte die kleine, blau-silberne Jacht in der Bucht 138 wie der schlechte Scherz eines Spacers auf Gil.
Der General schien auch so zu denken. Seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen, aber er folgte der Adeptin dennoch schweigend durch die Mannschaftstür in die Raumjacht.
Unter Deck allerdings vermittelte die Crystal World einen vollkommen anderen Eindruck: kompakt, leistungsstark und diskret bewaffnet. Der finstere Blick des Generals hellte sich auf, als sie an den Schlafplätzen der Mannschaft vorbeikamen, und als sie dann die Metalltreppe zur Brücke hochgingen und das Beobachtungsdeck betraten, lächelte er schon fast.
Das Beobachtungsdeck vermittelte die Illusion von Großzügigkeit, die dem unteren Teil des Schiffes völlig fehlte. Holoprojektionen auf drei Seiten zeigten einen streng angelegten Garten, der in eine nebelhafte Parklandschaft überging. Gartenmöbel aus weißem Metall mit grünen Plüschkissen vervollständigten den Effekt. Als sie eintraten, erhob sich Lieutenant Ari Rosselin-Metadi sofort von einem niedrigen Sitzkissen. Seine hünenhafte Gestalt stand in auffallendem Kontrast zu der zerbrechlich wirkenden Umgebung.
Der General blickte den jungen Mann einen Augenblick lang an.
»Schön, dich so gesund und munter wiederzusehen«, sagte er schließlich. »Kannst du mir verraten, was so eine Schmuckdose in einem Raumhafen zu suchen hat?«
Lieutenant Rosselin-Metadi und die Adeptin sahen einander an. »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete die Frau schließlich nach einer Pause.
»Wenn dem so ist«, erwiderte der General ungerührt und ging zu
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