MARCO POLO Reiseführer Dominikanische Republik
Bild: Playa Grande
Die Dominikanische Republik, das Land auf der östlichen Hälfte der Insel Hispaniola, gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Reisezielen in der Karibik. Zum Erfolg des Landes als Urlaubsdestination tragen – neben Sonne und Meer – großartige Naturattraktionen, einzigartige historische Kulturschätze und nicht zuletzt die Menschen bei, die Fremde heute noch genauso herzlich begrüßen wie einst die indigenen Taíno Kolumbus. Und in den letzten Jahren hat das Land enorme Anstrengungen unternommen, sein Image mit einer hochwertigen Infrastruktur aufzupolieren.
Wie Sie spätestens beim Besuch der Altstadt von Santo Domingo merken werden, spielte die Dominikanische Republik in der Entdeckungsgeschichte Amerikas eine Schlüsselrolle. Wussten Sie, dass es Kolumbus war, der die Insel, die sich heute Haiti und die Dominikanische Republik teilen, Hispaniola nannte? Damals lebten auf ihr Millionen Menschen, die Taíno. Der Entdecker nannte sie Indianer, weil er sich in Indien wähnte. Ihre magischen Zeichen schmücken noch heute die Höhlen der Dominikanischen Republik.
Und wussten Sie, warum sich Kolumbus auf Hispaniola niederließ? Weil dies, wie er glaubte, Gottes Wille war, denn seine Santa María hatte an der Nordküste Schiffbruch erlitten. Er blieb jedoch nicht lange auf seiner geliebten Insel. Aus seiner Zeit ist daher wenig erhalten: die Grundmauern seiner ersten Stadt La Isabela und die Ruinen von La Vega Vieja. In den Augen der Spanier hatte er mit der Entdeckung des Westwegs nach „Indien” seine Schuldigkeit getan. Eroberung und Kolonisation wollten sie dann doch lieber selbst übernehmen.
Es ist die Altstadt von Santo Domingo, die heute noch vom frühen Herrschaftsanspruch Spaniens in „Westindien” erzählt. Wie eine Burgstadt klebt sie am Steilufer des Río Ozama, innen voller enger Straßen vor gedrungenen Häusern mit den Wappen von Familien, deren Namen mit der Eroberung Lateinamerikas verbunden sind. Ein Palast für den Sohn und Erben von Christoph Kolumbus, der Alcázar de Colón, verleiht ihr dazu den Glanz einer ersten kolonialen Residenzstadt. Ja, hier hat das heutige Amerika seine Wurzeln!
Ein guter Urlaubsstandort für alle, die sich für diese Altstadt interessieren und sich gern von dominikanischem Alltagsleben umspült sehen, ist die dicht besiedelte Südküste. Ihre Badeorte heißen Boca Chica (Badewanne der Hauptstadt), Juan Dolio (Apartmenthochburg) und Bayahibe, das mit karibischen Bilderbuchidyllen entzückt. An Flussmündungen liegen dazwischen die alten Zuckerstädte La Romana und San Pedro de Macorís. Und alles ist von Santo Domingo schnell über vierspurige Autobahnen erreichbar. Die Mehrzahl der über 60 Ferienresorts an der kilometerlangen Palmenküste von Punta Cana sind Vier- oder Fünfsternehäuser – und keines ist älter als 20 Jahre.
Das Museum im Alcázar de Colón in Santo Domingo zeugt von der Pracht der Kolonialzeit
Bilderbuchidyllen an der Südküste
Individualisten fühlen sich meist wohler in Las Terrenas, Las Galeras oder Samaná auf der gleichnamigen Halbinsel. Denn dort lockt tropische Ländlichkeit mit Dörfern in Tälern, an Buchten oder auf dem Berg mit Blick auf die riesige Samanábucht, in der sich im Frühjahr die Buckelwale tummeln. Außerdem gibt es, abgesehen von den Resorts einer Luxushotelkette, nur kleine Designhotels, Bed-and-Breakfast-Herbergen und Selbstversorgerapartments.
Die älteste Ferienregion liegt an der Nordküste und punktet, abgesehen von ein paar sehr schönen Stränden, vor allem mit Vielseitigkeit: dem viktorianischen Flair Puerto Platas, der Clubatmosphäre Sosúas und mit Fun und Action in Cabarete. Von den attraktiven Ausflugszielen in der Umgebung ganz zu schweigen.
Erdbeerfelder im Schatten des höchsten Gipfels der Karibik
Gern wird Urlaubern weisgemacht, es sei sicherer, Ausflüge mit der Hotelagentur zu unternehmen. Das mag stimmen, wenn Sie ein ängstlicher Autofahrer sind, denn der Verkehr in der Dominikanischen Republik verläuft alles andere als geordnet. Stets muss man auf (licht-)hupende Rechts- oder Linksüberholer gefasst sein, auf Mopeds und Fußgänger auf Autobahnen und sogar darauf, dass eine grüne Ampel nicht unbedingt freie Fahrt heißt. Viel schlimmer kann es kaum kommen. Das schreckt Sie nicht? Prima, denn Autofahren in diesem Land macht extrem wach und aufmerksam. Oder reisen Sie doch lieber mit den schnellen Überlandbussen oder dem Taxi? Egal, denn am Ende werden Sie
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