Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
eingestuft«, sagte er zu Llannat. »Sie werden so schnell befördert, wie es nur geht. Nach diesen Codes hier muss Ihnen sogar jeder Commander den Vortritt lassen, sollte nach Galcen kein Platz mehr frei sein.«
»Danke«, antwortete Llannat. »Wenn ich nur wüsste, was so dringend und wichtig ist. Das letzte Mal, als ich Nammerin dermaßen schnell verlassen habe, wurde ich gekidnappt.«
»Womöglich hat hier jemand beim Verfassen dieser Nachricht nur ein paar falsche Zahlen eingegeben. Das kommt vor.«
Aber ein Befehl war ein Befehl. Am nächsten Morgen wartete Llannat immer noch etwas verwundert am Tor der Medizinischen Station, den Befehl in der einen Hand, in der anderen eine kleine Reisetasche. Die große Tasche mit ihren sonstigen Habseligkeiten stand neben ihr. An ihrer Hüfte hing der kleine schwarze Stab mit der silbernen Kappe.
Der Shuttlebus kam auf summenden Nullgravs aus Namport und brachte die nächste Gruppe von Spacern, die eine medizinische Versorgung am Boden benötigten. Llannat warf ihr Gepäck in den Kofferraum und stieg in den Bus. Es war ein feuchter, bewölkter Tag, wenn es im Moment auch gerade nicht regnete. Sie spähte zu den niedrigen dunklen Wolken über der massigen grün-braunen Landschaft und fragte sich, ob Meister Ransome hinter dieser allerneuesten Entwicklung stecken mochte.
Es fühlt sich nicht wie sein Werk an … zur allgemeinen Verfügung und mit höchster Dringlichkeitsstufe. Das hört sich mehr nach der SpaceForce an, die irgendetwas sehr subtil angehen will.
Auf halbem Weg nach Namport schlugen die Regentropfen wieder gegen die Fenster des Busses. Als sie dann den Shuttleplatz der SpaceForce erreichten, war aus dem Regen ein heftiger Wolkenbruch geworden. Ein angemessener Abschied von diesem Planeten, fand Llannat. Wenigstens kam auf diese Weise keine falsche Nostalgie auf.
Llannat beachtete den Regen nicht, denn nur Neuankömmlinge versuchten, trocken zu bleiben, und legte ihre große Tasche auf das Gepäckband für die RSF Istrafel . Die Mappe und die kleine Reisetasche behielt sie bei sich und ging in das Hauptgebäude, um dort auf den Shuttle in den Orbit zu warten. Für den Vormittag war einer angekündigt – und bevor die Sonne ihren Meridiankreis vollendet hatte, saß Llannat an Bord der Istrafel und nahm Kurs auf den Hyperraum.
Auf halbem Wege quer durch die Republik, nämlich auf Kiin-Aloq im Ontimi-Sektor, hatte Captain Natanel Tyche, SFPI , ebenfalls neue Befehle erhalten. Anders als viele Befehle in seiner bisherigen Karriere, machten diese nach eingehender Betrachtung einen recht unkomplizierten Eindruck.
Er sollte eine ganze Kompanie Planetarischer Infanterie mit voller Kriegsausrüstung übernehmen und Kontakt zur RSF Selsyn-bilai suchen, die sich gegenwärtig im Hyperraum befand und zum Infabede-Sektor unterwegs war. An Bord der Selsyn sollte er mit äußerster Diskretion Stabsfeldwebel Gamelan Bandur und den Techniker Erster Klasse Ennys Pardu in seine Obhut nehmen, um dann für weitere Anweisungen Kontakt zum Hauptquartier der SpaceForce auf Galcen herzustellen.
Tyche fragte sich, was Gamelan Bandur und Ennys Pardu angestellt hatten. Nichts, was klar ins Auge springt, überlegte er. Galcen mischt sich nicht in örtliche Angelegenheiten ein. Vielleicht geht es um Spionage, aber warum sollten sie eine ganze Kampfeinheit nur für eine einfache Verhaftung losschicken?
Er schüttelte den Kopf und machte sich klar, dass er vielleicht niemals eine Antwort auf diese Frage erhalten würde. Soweit es um den Zugang zu Geheimdokumenten ging, stand er selbst über dem Kommandierenden Offizier der Selsyn . Aber unter praktischen Gesichtspunkten war sein Rang bedeutungslos, zumindest wenn sich die Geschichte auf dieser absolut seltenen Geheimhaltungsebene abspielte.
Das hast du nun davon, dass du dich für die diplomatisch-militärische Laufbahn entschieden hast, sagte er sich. Es heißt immer nur geh dahin und tu das . Nie bekommt man die ganze Geschichte zu hören.
Er ging zur Infanteriekaserne hinunter, um mit dem Commander zu sprechen. Dieser erledigte gerade Schreibarbeit in seinem Büro, als Tyche klopfte und durch die offene Tür eintrat.
»Hallo, Ehlin.«
»Hallo, Tyche.« Der Infanterie-Commander betrachtete ihn argwöhnisch. »Was führt Sie zu mir?«
Die beiden Männer kannten sich zwar, jedoch nur flüchtig. Sie hatten sich gelegentlich im Offiziersclub getroffen. Zumindest formal taten sie in der gleichen Uniform Dienst, denn Tyche trug die
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