Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
war.
Vorteilhaft für den Sitz von Aris Uniform war es, dass der schwere Blaster mit dem Halfter in aller Ruhe im Waffenschrank der Fezzy lag. Als er sich an Bord gemeldet hatte, war ihm gesagt worden, dass Dienstanweisung 8845 (»Erlaubnis persönlichen Waffenbesitzes für Offiziere«) in seiner Personalakte von dem bestehenden Befehl des Admirals außer Kraft gesetzt wurde, der den Offizieren das Tragen von Schusswaffen untersagte.
Ari war es ganz recht gewesen, eine Waffe abzugeben, die ihn noch auffälliger machte, als seine Körpergröße es ohnehin schon tat. Ohne Bedenken war er dem ständigen Befehl gefolgt und musste mit einem inneren Lächeln daran denken, wie gut es doch war, dass seine kleine Schwester nie ein besonders großes Interesse für die SpaceForce verspürt hatte. Beka trug einen Blaster an der Hüfte und einen Dolch im Ärmel, ihr Raumschiff war bewaffnet, und sie hätte wahrscheinlich eher einen kleinen Krieg angezettelt, als eine der Waffen abzugeben.
Das Gespräch mit Admiral Vallant fand im Büro des Admirals statt, einem verschlossenen Raum am Ende eines Labyrinths von Gängen. Ari kannte den Deckplan der Fezrisond noch nicht auswendig und verirrte sich zweimal in einer Sackgasse, bevor er sein Ziel erreichte.
Das ist noch nicht genug , überlegte er. Notfälle können sich überall ereignen. Der Chef der Medizinischen Abteilung muss sich genau auskennen, wenn der Ärger beginnt.
Er nahm sich also vor, sich in seiner freien Zeit nach dem Essen mit dem Grundriss des Raumschiffes zu beschäftigen, jetzt jedoch legte er erst einmal die Hand auf das Pad neben der geschlossenen Tür. Auf einer kleinen Stange erschien aus einer Vertiefung über der Tür ein Spion, und eine synthetische Stimme forderte ihn auf, Namen, Dienstrang und Anliegen zu nennen.
»Ari Rosselin-Metadi, Lieutenant-Commander, Gespräch mit dem Admiral«, antwortete Ari.
Den Salut und die formelle Anrede ersparte er sich, denn er sprach ja nicht direkt mit Admiral Vallant. Der Türspion und der Sprecher waren nur technische Filter und nicht so etwas wie ein Vorgesetzter. Wenn der Sprecher die Stimme von Vallant in irgendeiner Weise nachgeahmt hätte, wäre die Entscheidung natürlich schon viel schwerer gefallen, aber dieser hier benutzte noch die ausdruckslosen, geschlechtsneutralen Maschinentöne.
Die Tür öffnete sich. Ari trat ein und bückte sich dabei, ganz aus Gewohnheit, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Admiral Vallant, ein kleiner, gepflegter Mann mit dunklen Augen, dessen Haar an den Schläfen schon leicht ergraute, erwartete ihn an seinem Schreibtisch. Ari streckte sich wieder in voller Länge aus.
»Lieutenant-Commander Ari Rosselin-Metadi, melde mich wie befohlen, Sir.«
»Rühren«, erwiderte der Admiral und deutete auf den zweiten Stuhl des winzigen Büros. »Setzen Sie sich doch bitte.«
Ari setzte sich. Vallant war selbst im Sitzen noch ein kleiner Mann. Er ging Ari kaum bis zur Schulter und war sich dieser Tatsache offenbar sehr bewusst. Dies machte Ari nervös, denn oft genug hatte er mit kleinen Männern Probleme bekommen, weil diese schon seine bloße Größe als Angriff verstanden hatten und dann sofort selbst zu einem solchen übergegangen waren. Ari hatte sich verschiedene Möglichkeiten erarbeitet, mit solchen Situationen umzugehen, aber er war sich ganz unsicher, wie diese funktionieren würden, wenn das Gegenüber ein Admiral war.
Doch Vallant lächelte ihn herzlich an. »Also, Rosselin-Metadi, wie gefällt Ihnen die Fezrisond? Sie sind ja mittlerweile schon etwas länger an Bord.«
»Es ist ein wirklich großes Raumschiff«, antwortete Ari. »Ich habe noch Schwierigkeiten mit der Orientierung. Aber die Medizinische Abteilung ist erstklassig, so viel kann ich auf jeden Fall sagen.«
Vallant sah ihn scharf an. »Sie sind von Nammerin hierhergekommen, oder?«
»Ja, Sir.«
»Na ja, dies ist keine schlammige Dirtside-Station, sondern es handelt sich um ein Flaggschiff, mein Flaggschiff. Und hier läuft alles ein wenig anders. Meine Leute sind das Beste gewöhnt, und ich erwarte von Ihnen daher auch nichts anderes. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill, Rosselin-Metadi?«
»Ich denke schon, Sir.«
»Gut.« Eine lange Pause trat ein. Als Vallant wieder das Wort ergriff, klang er nachdenklich. »›Rosselin-Metadi‹ … das ist kein Name, den man unbedingt im Medizinischen Dienst erwartet.«
Auch dies war eine Reaktion, mit der Ari schon seit langem immer rechnete. »Nein, Sir«,
Weitere Kostenlose Bücher