Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
die aufgelesen hat … ist das führende Schiff der Formation ein alter, bewaffneter Frachter der Libra- Klasse?«
Einen Moment lang herrschte Stille, dann antwortete der KommTech. »Das Sensorprofil des führenden Schiffes ist tatsächlich das einer Libra -Klasse.«
»Sagen Sie Inspace, ich bürge für sie, und bitten Sie sie, sobald wie möglich bei mir vorbeizukommen. Wir müssen uns unterhalten.«
»Zu Befehl, Sir.«
Erneut gab es eine Pause, die diesmal länger war. Dann meldete sich der KommTech erneut, und seine Stimme klang diesmal entschuldigend. »Inspace sagt, die Domina hätte ihnen mitgeteilt, ich zitiere: Informieren Sie Baronet D’Rugier, dass er die Domina von Entibor auf ihrem Schiff besuchen kann, wenn ein Besuch notwendig sein sollte. Zitat Ende.«
Gil schloss die Augen und seufzte. »Sie ist es, also gut. Sagen Sie Inspace, sie sollen sich keine Sorgen machen, ich würde mich später mit ihr in Verbindung setzen. Gil Ende.« Er schaltete das Mikrofon aus und drehte sich auf seinem Stuhl herum. Dann sah er seine Adjutantin an. »Jhunnei, wir haben ein Problem, und es gibt niemanden außer mir selbst, den ich dafür verantwortlich machen kann.«
»Was für ein Problem, Sir?«
»Ein Problem der schlimmsten Art«, erwiderte Gil. »Ein Protokollproblem. Was planetarischen Adel angeht, so steht die Domina von Entibor natürlich in jeder Hinsicht höher als ein Baronet aus Ovredi. Aber Entibor hat seine direkte Autorität über die SpaceForce im letzten Krieg aufgegeben, als Jos Metadi sämtliche planetarischen Flotten unter seinem Kommando vereinigt hat.«
»Aha«, meinte Jhunnei. »Und keiner von Ihnen kann es sich leisten, in die zweite Reihe zurückzutreten, jedenfalls nicht so lange, wie solche Leute wie Captain Merro zusehen und ihre Chancen abwägen.«
Trümmer von zerborstenem Metall trieben in der Kälte des Alls, alle in unterschiedliche Richtungen, je nachdem, wohin die gyfferanischen Energiekanonen sie geschossen hatten. Die Sensoren des gyfferanischen Kreuzers #97 der Lokalen Verteidigungsstreitmacht registrierten sie kaum.
Der Taktische Offizier des Schiffes blickte auf den Haupt-Kampfcomputer des Kreuzers. Er war bis auf die acht blauen Punkte der Schnellen-Eingreif-Truppe, die in einer Raute mit der #97 in der Mitte angeordnet waren, leer. Dann überprüfte er noch einmal den Sensorschirm.
»Das Areal scheint von feindlichen Einheiten frei zu sein, Sir«, meldete er seinem Captain. »Zwei nicht-gyfferanische Einheiten wurden aufgebracht und zerstört. Keines der beiden Schiffe hat eine Nachricht abgesetzt, jedenfalls keine, die wir hätten abfangen können.«
Der Captain nickte. »Schnell und einfach. Viel zu schnell und verdammt zu einfach. Ihre Hauptstreitmacht ist immer noch irgendwo da draußen.«
Der Taktische Offizier zupfte nachdenklich an seinem Ohrläppchen und starrte die Punkte auf dem Bildschirm des Kampfcomputers an.
»Vielleicht ist die Kriegsflotte noch gar nicht aufgetaucht«, sagte er. »Wenn unser Kundschafter jetzt die Sensoren falsch interpretiert hat und von Anfang an nur diese beiden da gewesen sind?«
»Sie meinen, sie haben Aufklärungsarbeit so weit vor der Flotte geleistet? Nein, das glaube ich nicht. Ich würde sagen, unser Kundschafter hat die ganze Flotte registriert, aber sie haben ihn auf seinem Weg ebenfalls bemerkt. Also sind sie jetzt von hier weg und irgendwo anders hingesprungen.«
Der Taktische Offizier wirkte mürrisch. »Dieser Sektor bietet eine Menge Stellen, an denen man sich verbergen kann, Sir.«
»Genau deshalb sind wir hier«, sagte der Captain. »Schicken Sie mehr Kundschafter aus. Und zwar in einem Suchmuster, das sich kugelförmig ausdehnt. Wenn irgendwo da draußen ein nicht aufgelisteter Haufen Weltraumschrott herumsegelt, will ich, dass er eine Nummer auf den Karten bekommt. Bis dahin bereiten Sie Aufklärung in Flottenformation vor, und zwar zylinderförmig.«
Im Haupt-Kampfcomputer von Schiff #97 veränderten die blauen Punkte ihre Positionen.
»Welchen Kurs, Sir?«, fragte der Taktische Offizier.
»Sehen Sie selbst«, erwiderte der Captain.
Er stand von seinem Kommandostuhl auf und trat an den Bildschirm. Mit einigen wenigen Befehlen, die er in die Tastatur tippte, veränderte sich das Bild erneut. Nacheinander tauchten die Sonne, die Planeten und die größeren Monde des gyfferanischen Systems auf dem Bildschirm auf – beziehungsweise die gelben, orangefarbenen und braunen Punkte, die sie repräsentierten. Die
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