Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Metadi als Versteck ausgewählt hatte. Vielmehr waren es die fluktuierenden, elektromagnetischen Entladungen des Gasgiganten, die die Anwesenheit der Flotte des Generals jetzt höchst wirkungsvoll verbargen. Dieser elektromagnetische Lärm erschwerte es allerdings auch, Informationen zu sammeln; glücklicherweise fanden sich in den Lagerräumen der RSF Selsyn-bilai eine Reihe von Sensordrohnen, die so klein waren, dass sie gefunden werden konnten, wenn man extrem sorgfältig suchte.
Sobald die Flotte aus dem Hyperraum getreten war, waren die Drohnen innerhalb des Systems ausgesetzt worden. Bis jetzt jedoch hatten sie Metadi nichts besonders Nützliches gemeldet. Wenn die Kriegsflotte der Magierwelten tatsächlich Gyffer angriff, dann jedenfalls nicht dort, wo die Drohnen suchten.
Metadi wurde unruhig. Schon in früheren Zeiten hatte er es vorgezogen, die Initiative zu ergreifen, denn Geduld war noch nie seine Stärke gewesen. Seit dem ersten Magierkrieg hatte er ein wenig davon gelernt, jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Diese Ermahnungen konnten ihn jedoch nicht davon abhalten, durch die Gänge der Veratina zu marschieren und immer wieder ins KIC zurückzukehren, wo er gereizt auf den leeren Bildschirm des Haupt-Kampfcomputers starrte.
Er war gerade zum dritten Mal innerhalb nur einer Stunde dort aufgelaufen, als sich die Technikerin, die die Sensordaten kontrollierte, aufsetzte, als wäre sie gestochen worden. »Neue Daten von den Fernaufklärer-Drohnen.«
»Auswertung?«
»Arbeitet noch … arbeitet noch … Sir, massive Energieentladungen in einem Muster, das zu einem Kampf zwischen Raumschiffen im Realspace passt, Sir. Aber ungenügende Daten für positive Lokalisierung.«
»Gut, das ist es«, sagte Metadi mit einer unverkennbar grimmigen Genugtuung. »Das ist unser Ziel. Irgendwelche Aktivitäten von Gyffer?«
Die Sensor-Technikerin schüttelte den Kopf. »Nichts, Sir. Die Nearspace-Drohnen melden keinerlei signifikante Abweichungen von früheren Aktivitäten.«
Commander Quetaya trat zu der Technikerin und warf einen Blick über ihre Schulter auf den Bildschirm. »Aber das sieht nicht so aus wie eine entscheidende Aktion … Wir haben je zwei wirklich große Ausbrüche, und jetzt passiert gar nichts.«
»Das klingt nach einem kleinen Scharmützel«, sagte Metadi. »Die Magierweltler sind hier, das schon; die LVS ist nur einfach noch nicht auf die Hauptstreitmacht getroffen. Aber sie wissen, dass die Flotte hier draußen ist, und ich wette, dass der strategische Kopf der Magierweltler das auch genauso geplant hat.«
Der General machte eine kleine Pause. »Man muss einen Mann bewundern, der so denken kann wie er, Commander. Er hätte fast verdient, dass es ihm gelingt, diese Nummer erfolgreich durchzuziehen.«
»Gewiss, Sir«, erwiderte Quetaya. »Was machen wir inzwischen? Bieten wir der gyfferanischen Landesverteidigung unsere Dienste an, oder schleichen wir weiter hier draußen im Mid-System herum?«
»Wir schleichen«, antwortete der General. »Und dabei überwachen wir die Drohnen, ob sie uns Anzeichen einer größeren Flotte melden. Angesichts der geringen Größe unserer eigenen Flottille können wir mehr ausrichten, wenn wir uns als Reserve bereithalten, als wenn wir ihnen unsere Streitmacht direkt anbieten.«
»Sie haben vor, auf die Hauptschlacht zu warten und erst einzugreifen, wenn sie losgebrochen ist.« Quetaya wirkte zweifelnd. »Bei allem gebotenen Respekt, Sir, das ist ein sehr gefährlicher Schachzug.«
»Natürlich ist er gefährlich«, bestätigte Metadi. »Wollten wir in Sicherheit sein, säßen wir jetzt auf Ophel in einer Bar am Strand, würden große, bunte Cocktails mit Fruchtgarnierung schlürfen und den Krieg in den HoloVid-Nachrichten verfolgen.«
Commodore Jervas Gil, aus zivilen Gründen zurzeit Baronet D’Rugier, arbeitete gerade konzentriert in seinem winzigen Büro an Bord der RSF Karipavo , als die Nachrichten hereinkamen.
Die erste überbrachte ihm Lieutenant Jhunnei höchstpersönlich. »Der Kurier, den Sie nach Galcen geschickt haben, damit er die Lage dort beobachtet, ist gerade aufgetaucht. Und zwar gesund und munter.«
»Exzellent«, erwiderte Gil. Er machte sich nicht einmal die Mühe, seine Erleichterung zu verbergen. Der Auftrag, den er diesem Kurierschiff gegeben hatte, war außerordentlich gefährlich gewesen, aber da die HiKomms in der ganzen zivilisierten Galaxis immer noch entweder außer Kraft gesetzt waren oder höchstens
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