Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Stimme klang zwar schrill vor Wut, doch sie achtete darauf, dass die Kommunikationsleitung nicht geöffnet war. Später war noch Zeit genug, nötigenfalls die Furcht vor der Hölle, der Verdammnis und vor Beka Rosselin-Metadi in Waycross Inspace-Control hineinzuhämmern. » Bürgen? Was soll dieser Unsinn … Nyls, hast du irgendetwas auf den Sensoren, das erklären könnte, was zum Teufel da unten vor sich geht?«
»Noch nicht, Captain.« Jessan rief bereits die Sensordaten auf und verglich sie mit den im Schiffscomputer gespeicherten Daten. »Sieht so aus, als würden unsere Freunde auf Waycross die Angelegenheiten zurzeit recht eigenwillig handhaben. Da kommen die Identifizierungsdaten einiger Schiffe, die sich in diesem Sektor aufhalten … Ah, da haben wir’s.«
»Was hast du?«
Der Khesataner tippte mit dem Nagel seines Zeigefingers auf eine Datenreihe, die auf dem Bildschirm sichtbar wurde. »Der republikanische Kreuzer Karipavo befindet sich in einer Umlaufbahn über Waycross.«
»Ich erinnere mich an die Karipavo« , antwortete Beka. »Sie war auf Netzpatrouille, als wir auf diesem höllischen Flug nach Galcen durchgekommen sind. Damals war Commodore Gil ihr Captain.«
»Sie ist sogar das Flaggschiff der gesamten Netzpatrouillenflotte gewesen«, meinte Jessan. »Wenn die Karipavo es geschafft hat, dann …«
»… haben vielleicht auch noch ein paar andere Schiffe der Netzflotte den Angriff überstanden«, beendete Beka seinen Satz. »Und in diesem Fall hat Daddas kleines Mädchen möglicherweise die Chance, diese ganze Angelegenheit doch noch für sich zu entscheiden.«
Sie aktivierte das Mikrofon. »Inspace, hier spricht Warhammer. Commodore Gil an Bord der RSF Karipavo wird für uns bürgen.«
» Warhammer , hier Inspace. Es ist kein Offizier mit diesem Namen aufgeführt.«
Beka presste die Lippen zusammen, um nicht zu fluchen. Später , dachte sie. Dafür ist später noch Zeit. Sie sah zu Jessan hinüber. »Was jetzt?«, fragte sie, während sie die Verbindung unterbrach. »Wenn die Karipavo ebenfalls übergelaufen ist oder geentert wurde, dann können wir genauso gut von hier wegspringen und zu den neutralen Welten fliegen.«
Jessan wirkte nachdenklich. »Warte eine Sekunde! Lass mich zuerst etwas ausprobieren. Du bist nicht die einzige Person in der Galaxis, die nicht mit ihrem vollständigen Namen durch den Weltraum gondelt.«
»Mach nur.« Sie reichte ihm das Mikrofon. »Aber ich werde trotzdem eine Sprungroute von hier aus berechnen, nur für den Fall der Fälle.«
»Gute Idee. Vorsicht hat noch nie geschadet.« Jessan aktivierte das Mikrofon. »Inspace, hier Warhammer. Suchen Sie unter Jervas, Baronet D’Rugier. Wenn er sich in Ihrer Datenbank befindet, sagen Sie ihm , Warhammer – unter dem gewohnten kommandierenden Offizier – sei hier und erbitte eine Konferenz.«
»Roger, warten Sie, Ende.«
Diesmal dauerte die Pause mehrere Minuten, also lange genug, um mehr als eine Nachricht über die Inspace-Komms hin und her zu senden. Beka trommelte mit ihren Fingern auf der Armlehne des Pilotenstuhls und wartete.
Schließlich klickte die Funkverbindung. » Warhammer , hier spricht Inspace«, meldete sich die Stimme. »Baronet D’Rugier bürgt für Sie. Und er bittet Sie, ihm so bald wie möglich auf seinem Schiff einen Besuch abzustatten.«
Beka schloss die Augen und holte tief Luft. Ich hasse diese Spielchen. Ich hasse sie wirklich.
»Negativ, Inspace. Informieren Sie Baronet D’Rugier, dass er die Domina von Entibor auf ihrem Schiff besuchen kann, wenn ein Besuch notwendig sein sollte. Over.«
»Roger. Warhammer , Sie haben die Erlaubnis, mit acht Schiffen in den Orbit einzutauchen. Over und Ende.«
Beka lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und reckte sich. »Schau, schau, Jervas Gil und die Karipavo. Allmählich sieht die ganze Angelegenheit etwas besser für uns aus.«
Die RSF Veratina und andere ehemalige Schiffe der Flotte des Infabede-Sektors, jetzt unter dem Kommando von General Jos Metadi, lagen in Lauerstellung … sie hatten sich in einer lockeren Formation verteilt, während sie einen Gasgiganten im gyfferanischen System umkreisten. Aus dieser geringen Entfernung dominierte der riesenhafte Stern die Sichtfenster der Veratina und füllte sie mit Bändern von ständig changierenden, wirbelnden Farben vollkommen aus; es waren die sichtbaren Spuren der ewigen Stürme auf dem Gasriesen.
Aber die wilde Schönheit dieses Planeten war nicht der Grund gewesen, warum ihn
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