Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
hatten. Es war eine ziemlich dürre Liste; sie enthielt nur sehr wenig, was sich teuer verkaufen ließ, bis auf einige wenige, ganz besondere Teile. Vermutlich konnte er die meisten Waffen und ein paar der Hyperraum-Antriebsteile auf Gyffer loswerden. Aber es sah immer mehr so aus, als würde er sich erst einmal den Weg in das System hinein erkämpfen müssen.
Ein Problem nach dem anderen , sagte er sich. Beka Rosselin-Metadi zuerst, weil sie direkt vor meiner Nase ist. Dann kommen Gyffer, der General und die verdammte Fracht. Und dann die Magierweltler.
Ein Problem nach dem anderen.
Etliche Tage nach dem ersten kurzen Kontakt der Lokalen Verteidigungsstreitmacht der Gyfferaner mit der Kriegsflotte der Magierwelten meldete sich das Oberkommando der Lokalen Verteidigungsstreitmacht bei Llannat Hyfid. Kurz darauf fand sie sich erneut mit Lieutenant Vinhalyn in einem abgeschirmten Kellerraum im LVS -Hauptquartier wieder.
Das Hauptquartier war ein massives Gebäude aus grauem Stein, mit einer Treppe und einer Säulenfassade in demselben spätarchaischen Stil wie das nahe gelegene Staatshaus. Llannat fand die Architektur beinahe körperlich bedrückend. Sie drückte ihr in einer Art und Weise aufs Gemüt, wie es selbst die ältere und noch viel schwerere Architektur des Refugiums der Adepten niemals getan hatte. Sie fragte sich, ob der Unterschied in der Natur dieser beiden Gebäude lag oder in der Unbeständigkeit des Universums. Oder aber in ihr selbst.
Ich bin nicht mehr die Person, die ich einmal gewesen bin. Das kann jeder sehen.
Und genau das war ein Teil des aktuellen Problems. An der Konferenz, zu der sie auf Drängen sowohl Vinhalyns als auch des Oberkommandos ging, würde zumindest ein Adept des gyfferanischen Gildenhauses teilnehmen.
Ich kann von Glück reden, wenn niemand schreiend aus dem Raum rennt.
Natürlich tat das niemand. Die meisten Leute in dem niedrigen, fensterlosen Raum waren ohnehin Offiziere der LVS . Ein oder zwei, die sie nicht kannte, und etliche mehr von ihrer ersten Konferenz mit der LVS , als Die-Wunderschöne-Tochter - Der-Nacht im Raumhafen angelegt hatte. Und zudem mindestens eine Frau, an die sie sich von dem Abend ihrer Hochzeit im Offiziersclub her erinnerte. Den Adepten hatte sie noch nie zuvor gesehen; es war ein ganz normal aussehender Mann mit einem gyfferanischen Akzent, dessen Alter etwa zwischen dem ihren und dem von Lieutenant Vinhalyn lag. Sein Name war, so viel entnahm sie der hastigen Vorstellung des höchsten LVS -Offiziers, Meister Soundso Kemni. Er war der Beste in der Kunst der Lokalisierung, den das ansässige Gildenhaus aufbieten konnte.
»Aber nur innerhalb klar definierter Bereiche«, erklärte Kemni Llannat. Seiner Stimme und seiner Miene nach zu urteilen hatte er das dem LVS -Offizier bereits seit einer Weile relativ fruchtlos zu erklären versucht. »In einem Bereich von einigen Quadratkilometern, höchstens. Ich leiste normalerweise bei Sicherheitsdiensten und Rettungsarbeiten Hilfe.«
»Sie haben geholfen, diese Bergsteiger zu finden«, erklärte der LVS -Offizier. »Das waren mehr als nur ein paar Quadratkilometer.«
Kemni schüttelte den Kopf. »Aber das war etwas vollkommen anderes als dies hier.«
»Man hat im letzten Krieg Adepten für Ortsfestlegung eingesetzt. Wenn es damals funktioniert hat, wird es auch jetzt funktionieren.«
»Im letzten Krieg war ich noch nicht geboren«, antwortete Kemni. »Außerdem habe ich mich noch nie an Rettungsarbeiten im Weltall versucht.«
»Meister Kemni hat recht«, mischte sich Lieutenant Vinhalyn ein. »Aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, dass Mistress Hyfid uns hilft … sie hat bereits Raumrettung unter Kampfbedingungen durchgeführt.«
Llannat spürte, wie ihre Wangen warm wurden; sie war froh, dass niemand sah, wie sie vor Verlegenheit errötete. Ich habe auf einen Punkt auf einem Monitorbildschirm gezeigt, den ich nicht einmal interpretieren konnte, und gesagt: ›Hier entlang.‹ Ich habe nicht damit gerechnet, dass es funktionieren würde.
Aber wenn ich es nicht getan hätte, würden Tammas Cantrel und seine Leute immer noch irgendwo da draußen herumschweben.
»Noch besser«, erklärte der LVS -Offizier. »Meister Kemni und sie können in dem Fall ihre Arbeit gegenseitig überprüfen.«
Er drehte sich zu dem großen Kampfcomputer herum, der die Mitte des unterirdischen Raumes mit seinem bunten Bildschirm beherrschte; er zeigte das gyfferanische System, diesmal in ausreichender Auflösung,
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