Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
und wie immer überprüfte sie die Ladung und die Sicherung. Die Waffe war entsichert gewesen und fast voll geladen.
»Verdammich!«, wiederholte Beka. »Mylord Admiral, ich bin geradezu entzückt, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
»Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite«, antwortete sus-Airaalin. »Glauben Sie mir, Mylady, auch wenn Sie meine Gefangene sind, ich werde nichts von Ihnen verlangen, das Ihre Ehre infrage stellen würde. Letzten Endes wollen wir beide doch nur einen gerechten und dauerhaften Frieden.«
»Wenn Sie Frieden wollen, warum schaffen Sie Ihre verfluchte Flotte dann nicht dorthin zurück, wo sie hergekommen ist?«
»Dafür ist es bereits erheblich zu spät, Mylady. Unsere ganze Belohnung dafür, dass wir auf unserer Seite der Kluft geblieben sind, bestand in Sklaverei und Vernichtung.«
»Deshalb haben Sie beschlossen, hierherzukommen und diesen erfreulichen Zustand auch hier zu verbreiten. Schon gut, Sie haben sicher Ihre Gründe gehabt, sich all diese Mühe zu machen, um mich zu finden und zu fangen. Also, warum haben Sie das getan?«
»Wie ich schon sagte, für den Frieden.«
»Ach? Aus diesem Grund haben Sie also auch meine Mutter ermorden lassen und mir und meinen Brüdern Meuchelmörder durch die halbe Galaxis hinterhergehetzt?«
sus-Airaalin schüttelte den Kopf. Er schien tatsächlich verwirrt. »Ich fürchte, dass diese Meuchelmörder, von denen Sie da sprechen, nicht auf meinen Befehl gehandelt haben. Sehr wahrscheinlich wurden sie von anderen Gruppierungen innerhalb der Auferstandenen beauftragt, von Fraktionen, die nur eine militärische Lösung für unsere Notlage sahen. Meine eigenen Hoffnungen beruhten derweil … auf etwas anderem … aber als diese Hoffnung endete … nun, auf Eraasi gibt es ein Sprichwort, das besagt: Wenn man bereits bis zu den Waden im Blut wandelt, kann man genauso gut auch bis zum Hals darin eintauchen.«
Er verbeugte sich kurz vor Beka. »Wir werden dieses Gespräch fortsetzen. Ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie so abrupt verlasse, aber ich muss jetzt eine Schlacht führen. Und während wir hier stehen und reden, ist der Friede, den wir beide wünschen, wieder ein Stück mehr in die Ferne gerückt.«
Großadmiral sus-Airaalin kehrte der jungen Domina den Rücken zu und marschierte hoch aufgerichtet vom Beobachtungsdeck. Mid-Commander Taleion folgte ihm auf dem Fuße. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss glitt, lehnte sich sus-Airaalin schwer atmend gegen das nächste Schott. Der Schmerz vernebelte seine Vision, und er hörte, wie Taleion nach einem Heiler rief.
»Das war dumm von Ihnen, Mylord«, sagte Taleion. »Ich sagte Ihnen ja, nachdem sich Lisaiet mit uns in Verbindung gesetzt hatte, dass diese Frau gefährlich ist. Sie hätten ihr nicht erlauben sollen, ihre Waffen zu behalten.«
»Und ich sagte Ihnen, dass es nötig war«, antwortete sus-Airaalin. »Sie ist sehr wichtig für die Textur der Zukunft. Ich wollte es so.«
Er knirschte mit den Zähnen, löste ungeschickt die Verschlüsse seines Wamses und öffnete es ein wenig. Dabei entblößte er den Rand einer schusssicheren Rüstung. Einer der Blasterstrahlen hatte sie teilweise durchschlagen. Ein anderer hatte den Rand der Platte knapp verfehlt, und eine hässliche Brandwunde verunstaltete die Schulter des Großadmirals.
Die oberste Heilerin der Schwert kam im Laufschritt herangeeilt. Als sie die Verletzung sah, öffnete sie augenblicklich ihren Notfallkoffer und betupfte sofort das verbrannte Fleisch.
»Nur gut, dass die Gefangene nicht versucht hat, auf Euren Kopf zu schießen«, bemerkte sie. »Wenn Ihr Euch umbringen lasst, Mylord, was soll dann aus uns anderen werden?«
»Die Gefangene hat es durchaus versucht«, erwiderte sus-Airaalin. Er keuchte, als das Antiseptikum in seiner Wunde brannte. »Sie ist fest entschlossen und zudem auch noch ein Glückskind. Es ist mir nur mit Mühe gelungen, ihren Schuss abzulenken und hinterher immer noch eine überzeugende Illusion aufrechtzuerhalten.«
»Dann könnt Ihr Eurem eigenen Glück danken«, meinte die Heilerin und griff erneut in ihren Koffer. »Ihr habt keine Verletzungen davongetragen, die ein Stück eibriyu nicht heilen könnte. Aber seid bitte das nächste Mal vorsichtiger, ja?«
»Ich glaube, die Zeit für Vorsicht ist vorbei.« sus-Airaalin fühlte, wie sich das synthetische Gewebe auf die Brandwunde legte; es war zuerst ein Gefühl von Kühle, das den Schmerz linderte, dann eine angenehme Wärme. Nach einer
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