Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
oder Lichtgeschwindigkeit, was meinen Sie?«
»Lichtgeschwindigkeit.« Es war angenehm, endlich einmal eine einfache Frage beantworten zu können. »Das ist der einzig sichere Kommunikationskanal. Im Augenblick sind die HiKomms vollkommen unsicher; wahrscheinlich blockieren die Magier sie, wo immer sie können. Und wenn wir auf Lichtgeschwindigkeit senden, sind wir längst verschwunden, wenn die falschen Leute diese Nachricht aufschnappen und versuchen sollten, sie zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen.«
Yevil zuckte mit den Schultern. »Sie sind der Captain des Schiffes.«
»Nur in Abwesenheit der Domina«, antwortete LeSoit. »Vergessen Sie das nicht. Also, falls Sie Ihre Nachricht fertig haben, lassen Sie sich nicht aufhalten. Übertragen Sie sie.«
»Ich sende«, meinte Yevil. Dann rasselte sie eine Reihe von Codegruppen herunter. »Alle Schiffe von Suivi SpaceForce-Kontingent, hier spricht Suivi SpaceForce, Kommando. Ich sende blindlings, die Befehle müssen sofort ausgeführt werden. Lenk, Alpha Echo, Zwei Mike, Echo Fünf, Delta Sierra, Neun Sechs …«
Nach ein paar Augenblicken war sie fertig. »Verbindung Ende, Stand-by, ausführen.« Dann schaltete sie die Verbindung ab. »Das war’s«, sagte sie zu LeSoit. »Ohne einen direkten Befehl von mir oder der Domina werden sie nirgendwo hinfliegen. Und das Leitende Komitee kann von mir aus zur Hölle fahren.«
»Ich finde, das ist eine sehr gute Idee«, erwiderte LeSoit. Er fuhr die Realspace-Maschinen der Warhammer hoch und richtete den Frachter auf einen geraden Kurs aus. »Nehmen Anlauf für den Hyperraumsprung.«
Die Warhammer absolvierte die Sequenz, ohne dass ein weiterer Alarm losgegangen wäre. Die Sterne funkelten jenseits der Scheiben des Cockpits, dann jedoch verschwanden sie und wichen dem wirbelnden Schimmern des Hyperraums. LeSoit stellte den Autopiloten an, löste sein Sicherheitsnetz und stand auf. Er streckte sich und spürte, wie seine Schultergelenke knackten. Die Anspannung der letzten Stunden war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. »Also, wir sind drin. Jetzt brauchen wir nur noch auf Kurs zu bleiben.«
»Ich will ja nicht zu tief in peinliche Details eintauchen«, begann Yevil, »aber wohin geht es, wenn wir ›auf Kurs bleiben‹?«
»Wir fliegen an einen Ort, den ich kenne. Falls er noch existiert.«
»Beka Rosselin-Metadi«, wiederholte Jessan geduldig. »Die Domina des Untergegangenen Entibor, von Entibor-im-Exil und den Kolonien jenseits. Außerdem ist sie die Halterin des bewaffneten Frachtraumers Warhammer , eingetragen in Suivi.«
Er wartete auf der anderen Seite der gepanzerten Glasbarriere, während die Angestellte auf der fünften Ebene des Suivi-Centralgefängnisses sein Ersuchen erneut mit den Eintragungen in ihrem Computer verglich. Überhaupt so weit zu kommen, hatte ihn einen großen Teil des Bargeldes in der Innentasche seiner Robe gekostet; außerdem war ihm klar geworden, warum kein einziger Antrag im Konzil, der verlangte, Suivi Point aus der Republik auszuschließen, jemals auch nur eine zweite unterstützende Stimme bekommen hatte. Die meisten Welten der zivilisierten Galaxis boten zumindest theoretisch gleiche Justiz und Gerichtsbarkeit; hier auf Suivi Point allerdings machte man sich nicht einmal die Mühe, auch nur den Anschein zu erwecken. Jessan hoffte sehr, dass es kein Fehler gewesen war, zuerst hierherzukommen. Echte ConSecs mussten Beka den Gefängnisbehörden übergeben. Falls diese vier Schläger auf dem Gleitband allerdings keine echten gemieteten Sicherheitsleute waren, konnten sie jetzt fast überall im Suiva-Gürtel sein. Andererseits hätten ihn Magierweltler oder Agenten der Magierweltler ebenfalls einkassiert, statt ihn frei und letztlich unversehrt herumspazieren zu lassen.
Schließlich blickte die Angestellte von ihrem Computerschirm hoch und sprach ihn wieder an. »Gentlesir Jessan, wir haben in der Tat einen unbegrenzten Vertrag auf Gewahrsam für Ihre Geschäftspartnerin.«
Jessan versuchte sich an das zu erinnern, was sein Professor in galaktischem Recht in der Akademie über Vertragsjustiz à la Suivi gesagt hatte. Ich glaube, ›unbegrenzt‹ bedeutet, dass sie jemanden so lange festhalten können, wie ihr Vertragspartner die Gebühren dafür bezahlt.
Er legte einen Zehncreditschein auf den Tresen, direkt neben den Schlitz in dem Panzerglas. »Wie lautet die Anklage?«
Wenigstens musste man in Suivi Point das Bestechungsgeld nicht unter dem Tisch übergeben. Die empfohlenen
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