Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
uns dazu gezwungen, uns zum Besseren hin zu verändern.
Er deutete auf den freien Stuhl im Büro. »Kommen Sie herein und setzen Sie sich, Mael. Wir haben hier etwas, das mir ziemliches Kopfzerbrechen bereitet.«
Taleion setzte sich und betrachtete neugierig das Nachrichtendisplay. »Handelt es sich darum?«
»Allerdings.« sus-Airaalin schob seinem Adjutanten das Display hin, damit er einen Blick darauf werfen konnte. »Was halten Sie davon?«
Der Mid-Commander nahm das Display vom Tisch und betrachtete die Nachricht. Seine Lippen bewegten sich, als er den galcenianischen Text übersetzte. Nach einer Minute sah er hoch.
»Die offenkundigste Schlussfolgerung, Mylord, scheint mir die zu sein, dass sich der älteste Sohn von General Metadi irgendwo auf Gyffer aufhält.«
sus-Airaalin nickte. »Ganz genau. Und ich misstraue allen offenkundigen Schlussfolgerungen. Betrachten Sie das Datum, an dem diese Botschaft gesendet wurde … drei, vielleicht sogar vier Tage nach dem frühestmöglichen Zeitpunkt, an dem ein vor dem Angriff auf Galcen geflohenes Kurierschiff die Nachricht von unserem Sieg nach Gyffer hätte überbringen können.«
»Ich … ich verstehe.« Aber Taleion schien immer noch Zweifel zu haben.
»Denken Sie nach, Mael«, drängte ihn sus-Airaalin. »Die Adepten-Weltler sind keine Narren; sie erwarten, dass wir ihre Nachrichten überwachen und abfangen. Wenn also ein System – und darüber hinaus noch eines, das durch glückliche Fügung in der Nähe liegt – einen unverschlüsselten Text in unsere Hände spielt, aus dem deutlich wird, dass eine der Personen, die wir sehr wahrscheinlich dringend suchen, sich auf Gyffer aufhält … Dann, Mael, beginne ich zu vermuten, dass wir eine Falle vor uns haben.«
»Eine Falle. Vielleicht haben Sie recht, Mylord … Aber wessen Falle ist es?«
»Metadis«, sagte sus-Airaalin sofort. »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wer sonst aus allen Adeptenwelten würde es wagen, die Kinder des Oberbefehlshabers, General Metadi, wie Figuren auf einem Spielbrett zu benutzen? Und Metadi war nicht auf Galcen, als der Planet fiel.«
»Das stimmt, Mylord. Aber wir haben auch von der Tochter gehört, jener Tochter, die angeblich tot sein soll … es könnte auch ihr Werk sein.«
»Das glaube ich nicht«, widersprach sus-Airaalin. »Alles, was wir von Beka Rosselin-Metadi wissen, spricht dagegen, dass sie etwas derartig Subtiles versuchen würde.« Er lächelte trotz des Ernstes der Lage. »Von ihr würde ich nichts Geringeres als einen Frontalangriff erwarten.«
»Nehmen wir aber an, wir hätten es mit Metadi zu tun«, meinte Taleion. »Was wollen wir dann unternehmen?«
Der Großadmiral stand auf. Das winzige Büro mit seinen gewaltigen Dokumentenstapeln kam ihm bedrückender vor denn je. Unwillkürlich ging er auf und ab.
»Die Befehle, die wir von den Auferstandenen erhalten haben, sind eindeutig«, erklärte er. »Wir müssen die SpaceForce zerschlagen. Und wir müssen uns davon überzeugen, dass der Oberkommandierende, General Jos Metadi, tot ist. Und noch sicherer müssen wir uns bezüglich der Tatsache sein, dass alle seine Kinder tot sind. Nachdem wir jetzt so weit gekommen sind, kann uns nur ein vollständiger Sieg Sicherheit gewähren.«
»In diesem Punkt würde ich Ihnen niemals widersprechen, Mylord.«
»Gut. Dann bedenken Sie Folgendes: Wir haben hier eine Nachricht, die uns praktisch nach Gyffer einlädt … ein Planet, der schon an sich ein lohnendes Ziel wäre, mit seinen Schiffswerften, seinen Waffenhändlern und der Planetenflotte. Sollten wir die Kriegsflotte nach Gyffer verlegen, dann glaube ich, Mael, dass General Metadi dort bereits auf uns wartet.«
»Die meisten Leute«, sagte Taleion, »würden Gyffer wie die Pest meiden, wenn sie glaubten, dass so etwas passierte.«
»Das stimmt wohl«, erwiderte der Großadmiral. »Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Mann, der ahnungslos in eine Falle tappt, und einem, der sehenden Auges hineingeht. Der erste Mann wird kalt erwischt; der zweite jedoch stellt dem Jäger selbst eine Falle.«
Nyls Jessan lächelte, während er neben Captain Rosselin-Metadi über das Gleitband zu dem Ladengeschäft schritt, in dem sie ihr Quartier hatten. Bis jetzt waren die morgendlichen Aktivitäten abwechslungsreich genug gewesen, um Stoff für jede Menge Erheiterung zu liefern; erst war Tarveet von Pleyver aufgetaucht, um noch vor dem Frühstück kaum verschleierte Drohungen auszustoßen, dann
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