Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Ohren, hohe Berge und einsame Orte aufgesucht. Obwohl er solche Vorsichtsmaßnahmen jetzt nicht mehr benötigte, empfand er die Beengtheit des Lebens auf einem Raumschiff als sehr bedrückend. Sein bevorzugter Aufenthaltsort auf dem Beobachtungsdeck der Schwert gewährte zwar einen Blick auf die Sterne und genügend Freiraum, um auf und ab zu gehen, aber einige seiner Pflichten als Admiral konnte er nun einmal nur in dem Raum wahrnehmen, der auch dafür vorgesehen war.
Zum Beispiel Korrespondenz: eine Flut von Nachrichten von den Anführern der Auferstandenen. Sie hatten den Admiral etliche Wochen – nach der Zeitrechnung der Eraasianer – nicht erreichen können, weil die Magierkreise sämtliche Hyperraumkommunikation unterdrückt hatten, um den Angriff auf Galcen geheim zu halten. Doch die allmähliche Erholung des HiKomm-Netzwerks hatte auch dem erzwungenen Schweigen der Auferstandenen ein Ende bereitet.
Er nahm die erste Nachricht dieses Morgens auf und las sie mit leicht gerunzelter Stirn.
Nachricht bezüglich des Replikanten-Körpers, der möglicherweise Rosel Quetaya gehört, Beraterin für General Jos Metadi, zugeschickt vom Leichenschauhaus des Krankenhauses von Prime Basis: Ausführliche Untersuchungen sind notwendig, um zu entscheiden, ob die Tote unsere Agentin ist oder das Original. syn-Tavaite wurde verständigt. Wenn Sie uns unterrichten könnten, durch wessen Geheimdienst der Tod herbeigeführt wurde …
sus-Airaalin seufzte und aktivierte das Kragenmikrofon seines Diktiergerätes. »Bitte beachten Sie, wie ich Ihnen meines Wissens auch bereits mitgeteilt habe, als ich Ihnen den Leichnam schickte, dass sich die entsprechenden Stellen der SpaceForce auf Prime Basis wegen derselben Frage bereits den Kopf zerbrochen haben. Da General Metadi während des Angriffs nicht auf Prime anwesend war, besteht durchaus die Möglichkeit, dass er sich irgendwo in der Galaxis in Begleitung eines unserer eigenen Leute aufhält. Bitte tun Sie Ihr Bestes, die Suche in dieser Angelegenheit zu beschleunigen.«
Er schaltete das Diktiergerät ab und rief die nächste Akte auf; diesmal handelte es sich um überschwängliche Gratulationen von sus-Ieleen syn-Arvont, der sus-Airaalin und seine Pläne für die Magierkreise von Anfang an bekämpft hatte. Nun jedoch versuchte sich syn-Arvont bei ihm einzuschmeicheln, wie der Großadmiral es nicht anders erwartet hatte. sus-Airaalin wollte das Diktiergerät gerade wieder einschalten, um eine Antwort zu formulieren, als der Türsummer ertönte.
»Herein«, sagte er erleichtert.
Ein Soldat trat ein. »Mylord sus-Airaalin. Wir haben eine Nachricht abgefangen, die von höchstem Interesse ist.«
»Worum handelt es sich, Criaal?«
»Um dies hier, Mylord«, erwiderte der Bote und reichte ihm ein Nachrichtendisplay.
sus-Airaalin warf einen Blick auf den Bildschirm und bemerkte am Stil der Nachricht, dass sie von der SpaceForce der Republik stammte. Die Kopfzeile enthielt einen Code, der darauf verwies, dass die Nachricht aus dem gyfferanischen System stammte. Die Botschaft selbst war in der galcenianischen Standardsprache verfasst, die die Adepten-Weltler untereinander benutzten:
Betrachten Sie jeden Verkehr von COMREPSPAFOR INFABEDE mit Skepsis. Absender: Ari Rosselin-Metadi, LCDR , SFMD .
»Der Absender steht auf der Beobachtungsliste«, erklärte Criaal.
»Das weiß ich«, erwiderte sus-Airaalin. »Ich habe ihn selbst daraufgesetzt. Bitte schicken Sie Mid-Commander Taleion zu mir.«
Der Soldat verschwand, und sus-Airaalin warf erneut einen Blick auf den Bildschirm. Laut Logeintrag war diese Nachricht von den Streitkräften abgefangen worden, die nach Cashel geschickt worden waren, um den Planeten zu sichern. Man hatte eine schriftliche Kopie in einem Verteiler der General Delivery gefunden.
»Mylord sus-Airaalin.«
Der Großadmiral blickte hoch. Mid-Commander Mael Taleion stand in der offenen Tür. Taleion war sus-Airaalins Adjutant und der Zweite seines Magierkreises, ein kleiner, unauffälliger Mann, der aussah wie ein durchschnittlicher Eraasianer. Wie Soldat Criaal hatte auch er keine besonderen Ehrentitel, weder mütterlicher- noch väterlicherseits; in früheren Zeiten hätte er schon von Glück reden können, wenn er im Offizierskorps auch nur zum Sub-Lieutenant aufgestiegen wäre.
Zur Schande unserer Vorfahren , dachte sus-Airaalin. Wie viel Talent haben wir wohl im Laufe der Jahre auf diese Weise verschwendet? In diesem Punkt jedenfalls hat unsere Niederlage
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