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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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hing. »Es gibt einen Weg hinein«, bemerkte Ari. »Falls du vorhast, jemanden zu jagen.«
    »Genau deshalb bin ich hier«, meinte sie. »Aber ich will verdammt sein, wenn ich weiß, warum ihr – du und Mutter – ebenfalls hier seid.«
    Ari zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, wie man jagt.«
    »Und ich war von Anfang an ein Teil des Ganzen«, erklärte Perada. Ihre Stimme klang jetzt erregt, und sie löste sich aus Aris schützendem Griff. »Jetzt wird es Zeit, die Sache ein für alle Mal zu beenden. Owen …«
    »Ja, Mutter?«
    »Zeig uns den Weg.«
    Owen führte sie in den Turm hinein und hielt seinen Stab dabei vor sich hoch in die Luft. Er strahlte ein bleiches, schmuddeliges Licht aus. Ein Glühstab für zwei Credits würde es besser machen , dachte Beka gereizt. Sie klammerte sich an ihre Unzufriedenheit, hielt sie am Leben, denn es war eine Ablenkung, wie ein Kieselstein im Schuh, die sie daran hinderte, zu scharf darüber nachzudenken, wo sie sich befand und was sie vorhatte.
    In dem riesigen Turm leuchtete das Licht von Owens Stab in Gänge und Ecken, fiel auf zerborstene Türen und Steinböden, die mit Trümmern von Möbeln bedeckt waren. Beka trat durch all diese Türen und betrachtete die Räume dahinter. Gezackte Scherben von Milchglasscheiben steckten noch in den Rahmen zerborstener Fensterflügel, und die Wände waren von leeren, zerfallenen Bücherregalen gesäumt. Ein goldener Kelch lag mitten im Dreck, teilweise von Staub und Schmutz bedeckt. Rubine verteilten sich aus dem Kelch über den Boden, was wie eine Pfütze von vergossenem Wein aussah.
    »Hier ist niemand«, sagte Beka. »Wo auch immer dieses hier sein mag.«
    »Es ist ein Symbol«, erklärte Owen. »Ein Konstrukt, das das Nichts erschaffen hat, um den Geist einer Person zu spiegeln.«
    »Wundervoll«, erwiderte sie. »Ich hoffe sehr, dass es in deinem Kopf nicht so aussieht, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht bin.«
    »Sieh mich nicht an«, erklang Aris tiefe, grollende Stimme. »Ich würde einen solchen Ort nicht mal an einem Feiertag besuchen.«
    »Kinder«, wiederholte Perada. Sie klang müde, stellte Beka fest, und in ihrer Stimme schien das ganze Leid der Galaxis mitzuschwingen. »Begreift ihr denn nicht? Dies hier ist Errec Ransomes letzte Zuflucht. Es ist das Refugium auf Galcen, so wie sein Geist es hier für ihn errichtet hat.«
    Schließlich kamen sie in einen Raum, an dessen anderem Ende sich eine Türe befand – und hinter dieser Tür eine Steinwand. Die Wand hatte Risse und war zerkratzt, aber nicht gebrochen. Die vier betrachteten die Wand eine Weile schweigend. Sie stand da, fest und unnachgiebig und verweigerte ihnen den Durchgang.
    Dann legte Ari seine Hände dagegen und schob. Die Wand gab nicht nach. »Das nützt nichts. Es geht hier nicht weiter.«
    Owen holte tief Luft und schlug mit seinem Stab gegen die Mauer. »Hör mir zu, Errec Ransome. Das Refugium gehört dir nicht mehr. Es hat dir nie gehört. Es gehört der Gilde der Adepten, und du hast die Meisterschaft über die Gilde an mich weitergegeben.«
    In den Gängen und leeren Räumen herrschte nur Schweigen. Weit entfernt hörte Beka das Heulen des Windes.
    »Lass es mich versuchen«, sagte Perada. Sie legte eine Hand auf den blanken Stein. »Lass mich ein, Errec. Im Namen all dessen, was wir miteinander geteilt haben.«
    Die Steine und der Mörtel zerbröselten und stürzten in sich zusammen.
    »Kommt«, sagte Perada und trat durch den Spalt.
    Beka folgte ihr, dicht gefolgt von Ari und Owen. Sie standen in einem Teil des Turms, wo die Vernichtung und der Verfall noch keine Wurzeln geschlagen hatten: Es war ein langer Raum mit dicken Teppichen und einer wundervollen Täfelung. Die Fenster glühten von buntem Glas. Helles Sonnenlicht fiel durch sie auf Wandbehänge, Teppiche und Bücher. Nur eines trübte die Vollkommenheit dieses Ortes: Das unheimliche Heulen um sie herum war hier noch lauter als zuvor.
    Errec Ransome wartete bereits auf sie. Klea stand neben ihm. Sie wirkte gebrochen und schwach; den Kopf hatte sie gesenkt und die Augen niedergeschlagen. Beka konnte ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen. Ihren Stab hielt sie auf eine merkwürdige Weise, so als wäre er nur ein einfacher Besenstiel.
    »Willkommen«, begrüßte Ransome sie. »Das ist mehr Besuch, als ich erwartet habe. Aber ich bin sehr froh, dich zu sehen, Perada. Im Nichts kann es recht einsam sein.«
    »Das jedenfalls ist die Wahrheit«, erwiderte die Domina. »Wie ich

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