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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Uniform deutete mit einer vagen Geste auf das Duell, das noch immer mitten im Frachtraum ausgefochten wurde. »Wollen Sie diesbezüglich nicht etwas unternehmen?«
    »Ich unternehme auch etwas«, erwiderte Jessan. »Ich bleibe hier und warte ab, wie der Kampf zwischen Mistress Hyfid und dem Großadmiral ausgeht. Ganz gleich, was als Nächstes passiert, es muss Zeugen geben.«
    In der Karipavo tastete sich Gil durch die dunklen Gänge. Mittlerweile waren das Licht und die Gravitation vollkommen ausgefallen, obwohl der Druckmesser seines Anzugs anzeigte, dass die Atmosphäre in den inneren Räumen noch vorhanden war. Er öffnete die Gesichtsplatte. Genauso gut konnte er die Schiffsluft atmen, solange es noch ging.
    Merkwürdig. Er war offenbar nicht allein an Bord der Karipavo. Nachdem er den Helm geöffnet hatte, war er imstande, eine Stimme zu hören, die Stimme einer Frau, die sang. Die Worte konnte er allerdings nicht ganz verstehen.
    Gil folgte den Geräuschen … sie kamen aus dem Arrestblock. Schon bald verstand er den Text so gut, dass er auch das Lied erkannte. Das letzte Mal hatte er es gehört, als es die FreeSpacer von Galcen Prime bei Beka Rosselin-Metadis Totenwache gesungen hatten.
    Vergessen von den Planeten, die uns geboren,
    aufgegeben von allen, die wir liebten,
    all die Guten sind vor uns verloren,
    und nur wir Bösen sind noch geblieben.
    Er leuchtete mit seiner Lampe in eine Zelle nach der anderen, bis er zu der letzten kam, in der sich die Gefangene befand. Gil vermutete, dass das Mannschaftsmitglied, das die Zellen öffnen sollte, wenn der Befehl zum Aufgeben des Schiffes kam, gefallen war.
    Versammle mein Raumschiff um mich,
    und füll es mit Bier, wenn du fertig bist,
    ich brauch kein Lebenserhaltungssystem,
    solange nur die Maschinen glühen.
    »Und dann schnall mich wieder an …« Rosel Quetaya unterbrach sich und sah zu ihm hoch. »Sie gehen mit Ihrem Schiff unter, Commodore?«
    »Ich hatte noch etwas zu erledigen«, erwiderte er. »Und jemand anderen allein im Dunkeln sterben zu lassen ist nicht mein Stil. Kommen Sie mit, vielleicht finden wir noch was zu essen.«
    Sie gingen zum Wachraum. Gil war sich ziemlich sicher, dass sich in der Nähe ein cha’a-Automat befand, der – wenn sie etwas Glück hatten – vielleicht unbeschädigt geblieben war. Einige der roten Lampen funktionierten in diesem Teil des Schiffes noch. Und die Schwerkraft schien sich zumindest auf einen Bruchteil des Normalzustands stabilisiert zu haben; vielleicht war es aber auch die Zentrifugalkraft der Schiffsrotation, die diese Illusion erzeugte.
    Sie bogen um die letzte Ecke, betraten die Kombüse des Wachraums – und stellten fest, dass Llannat Jhunnei schon vor ihnen dort angekommen war. Die Adjutantin des Commodore saß auf einem Tisch und nippte an einer Tasse mit heißem cha’a. Zwei Tassen der dampfenden Flüssigkeit standen auf dem Tisch neben ihr.
    »Hallo, Commodore«, sagte sie. »Ich hab Sie schon erwartet.«
    »Ich hatte Ihnen doch befohlen, das Schiff zu verlassen«, erklärte Gil.
    »Wenn das Schiff noch Energie hätte, hätte ich bereits die entsprechenden Formulare für das Kriegsgericht unterschriftsreif vorbereitet, Sir«, erwiderte Jhunnei. »Aber ich fürchte, Sie müssen einfach nur einen weiteren Punkt von Pflichtvernachlässigung auf Ihrer mentalen Liste notieren und es dabei belassen.«
    »Ich wollte nur nicht, dass Sie wegen meiner Inkompetenz Ihr Leben verlieren.«
    »Keine Sorge«, antwortete Jhunnei. »Rein zufällig waren alle bereits von Bord gegangen, als ich die Landebucht erreichte. Es war nur noch ein Shuttle der Myrkit- Klasse übrig.« Sie kann wirklich ausgesprochen selbstgefällig sein, dachte Gil und unterdrückte ein Lächeln. Jhunnei hingegen grinste breit, als sie weitersprach. »Ich weiß wirklich nicht, warum das niemand bemerkt hat, bevor ich dort hingekommen bin.«
    Llannat rang nach Luft und hob mühsam ihren Arm. Sie war müde, sowohl körperlich als auch geistig. Ihre Muskeln schmerzten, und sie hatte Schwierigkeiten, ihren Blick zu fokussieren.
    Die Macht des Universums, derer sie sich zuvor so freigiebig bedient hatte, reagierte nicht mehr auf ihre Hilferufe. Nur ihre eigenen Bemühungen schützten sie noch vor der schwarz gekleideten Gestalt, die sie immer wieder wie eine Naturgewalt angriff.
    Dann spürte sie, wie das Deck unter ihren Füßen schwankte, und verlor die Balance. Im Fallen merkte sie, wie der Stab, den der andere schwang, gegen ihren Rücken

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